Kohlendioxid-Ausstoß
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Für eine eng gefasste CO2-Bilanz Ihrer Einrichtung müssen Sie den Verbrauch an elektrischer Energie und an Wärme berücksichtigen (die Warmwasserbereitung ist sicherlich in einem der beiden Posten enthalten).
Hier finden Sie die Arbeitsanleitungen zur Ermittlung dieser Daten für Strom bzw. Heizung sowie für das Kohlendioxid.
Bei einer erweiterten Sichtweise müssten Sie sich auch dafür interessieren, welche Mengen an CO2 beim Bau der Gebäude sowie bei der Herstellung, beim Transport und der Entsorgung der Einrichtungsgegenstände und Verbrauchsmaterialien freigesetzt wird – aber das wäre selbst für Wissenschaftler schwer zu leisten. Zumindest den Transport der Schüler und Lehrer die Verbrennung Ihres Restmülls können Sie aber mit vertretbarem Aufwand mit in Ihre Bilanz einbeziehen.
Tragen Sie die ermittelten Daten in die nachfolgende Tabelle ein und berechnen Sie Zeile für Zeile die jeweilige CO2-Emission. Addieren Sie anschließend die Emissionen und rechnen Sie diese in Tonnen pro Jahr um!
Arbeitsbogen CO2-Bilanz | |||
Verbrauchssektor | Verbrauch | Faktor | CO2-Emission (g) |
Strom (siehe Anmerkungen) | kWh | 616 g CO2/kWh | |
Wärmeversorgung basierend auf | |||
Gas | kWh | 200 g CO2/kWh | |
Öl | kWh | 260 g CO2/kWh | |
Steinkohle | kWh | 330 g CO2/kWh | |
Braunkohle | kWh | 400 g CO2/kWh | |
Fernwärme | kWh | 260 g CO2/kWh | |
Verkehr | |||
Auto | Pkm | 200 g CO2/Pkm | |
Bus/Bahn | Pkm | 60 g CO2/Pkm | |
Motorrad | Pkm | 100 g CO2/Pkm | |
Abfall - Freisetzung bei Verbrennung des Restmülls (hier nur Bestandteile im Restmüll berücksichtigen, getrennt eingesammelte Wertstoffe gehen nicht (!) in die Bilanz ein, siehe Anmerkungen) | |||
Papier | kg | 1100 g CO2/kg | |
Kunststoffe | kg | 2500 g CO2/kg | |
Verbundverpackungen | kg | 1060 g CO2/kg | |
Küchen- u. Gartenabfälle | kg | 730 g CO2/kg | |
Glas und Keramik | kg | 0 g CO2/kg | |
Metalle | kg | 0 g CO2/kg | |
Holz | kg | 1500 g CO2/kg | |
Textilien |
kg | 1140 g CO2/kg | |
Summe | |||
Summe in t | |||
Anmerkungen zum Arbeitsbogen |
Das Rechenergebnis ist eine absolute Zahlenangabe, die für sich genommen wenig aussagt. Folgende Möglichkeiten bieten sich zur Bewertung an:
Realisieren Sie möglichst mehrere dieser Schritte, um somit die schlecht vorstellbare Größe des CO2-Ausstoßes "fassbar" zu machen!
Extra Tipp: Schreiben Sie sich auf, wie Sie die Daten ermittelt und ausgewertet haben! Es wäre fatal, wenn eine andere Schülergruppe nach 1-2 Jahren erneut Daten erhebt, dabei anders herangeht und die unterschiedlichen Ergebnisse als praktische Veränderung missdeutet!
Die Angabe in der Tabelle bezieht sich auf das Jahr 2005 (Quelle: UBA aktuell 2/2007; berechnet als Quotient aus den direkten CO2-Emissionen der Stromerzeugung in Deutschland und dem Stromverbrauch. Vor- und nachgelagerte Prozesse – etwa Gewinnung und Aufbereitung der Brennstoffe – sind nicht berücksichtigt). Ein Hintergrundpapier „Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix“ steht als Download bereit unter: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3195.pdf
Diese Größe ist keine Naturkonstante! Sie sinkt z.B., wenn der Wirkungsgrad von Kohle- und Gaskraftwerken gesteigert werden kann, wenn der Anteil erneuerbarer Energieträger (sowie von Erdgas oder Kernkraft) an der Stromerzeugung wächst und der Anteil der Kohle abnimmt. Im Jahr 1990 wurden in Deutschland pro kWh Elektroenergie 717 CO2 freigesetzt.
Seit Dezember 2005 müssen die Stromversorger in Deutschland die Verbraucherinnen und Verbraucher darüber informieren, aus welchen Quellen (Energieträgern) der gelieferte Strom stammt. Zugleich sind mindestens der Ausstoß des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid und der Anfall radioaktiver Abfälle anzugeben. Sie finden diese Angaben auf Ihrer Stromrechnung. - Ihre Bilanz wird genauer, wenn Sie anstelle des in der Tabelle angegebenen bundesweiten Durchschnittswertes diese Angaben von Ihrer Stromrechnung verwenden!! Sie können dabei gleich Ihren Stromversorger bewerten: Ist er besser, gleich oder schlechter als der bundesweite Durchschnitt? Lohnt es sich evtl., aus ökologischen Gründen den Stromanbieter zu wechseln?
Seit 2005 dürfen in Deutschland keine unbehandelten Abfälle mehr deponiert werden. Das bedeutet, dass auch der Restmüll aus Schulen in der Regel verbrannt wird und damit (neben anderen Schadstoffen) auch Kohlendioxid freisetzt und somit zum Treibhauseffekt beiträgt. Nur die Verbrennungsrückstände werden dann deponiert. Daher ist es sinnvoll und zulässig, die in der Tabelle angegebenen Zahlen für die Bilanzierung zu verwenden, selbst dann, wenn in Ihrer Stadt keine eigene Müllverbrennungsanlage steht.
Wenn Sie Wertstoffe wie das Altpapier getrennt sammeln und der Verwertung zuführen, können Sie damit (neben anderen positiven Auswirkungen) auch die CO2-Bilanz Ihrer Schule verbessern.
In einer vereinfachten Betrachtungsweise tragen Sie die Mengen an separat erfassten Wertstoffen nicht in den Arbeitsbogen ein, d.h. Sie gehen davon aus, dass diese Materialien vollständig verwertet werden.
In einer präziseren Betrachtungsweise müssten Sie berücksichtigen, dass Teile Ihrer Wertstoffe nicht verwertbar sind und daher bei der Aufbereitung aussortiert werden; diese werden dann vermutlich doch verbrannt - aber das würde hier zu weit führen (siehe auch Kleiner Ratgeber Material und Abfall für Schulen)
Förderer und Partner der Klimadetektive