Der Schulcampus Evershagen versammelt unter einem Dach:
Die Schule ist weltoffen ausgerichtet und schon lange in Sachen Umweltbildung und Nachhaltigkeit aktiv - dafür stehen die Titel " Europaschule in Mecklenburg-Vorpommern", "Agenda 21-Schule" und "Ganztagsschule der Vielfalt".
Der Schulcampus Evershagen hat im Schuljahr 2012/2013 einen Wahlpflicht-Kurs für das Klimadetektive-Projekt eingerichtet. Unter Anleitung von Helga Bringe und mit Unterstützung der Klimadetektive-Betreuerin Dr. Tanja Flehinghaus-Roux untersuchen hier SchülerInnen verschiedene Bereiche des Schulbetriebs auf ihre Klima-Auswirkungen hin.
Die Klimadetektive-Betreuerin, Dr. Tanja Flehinhaus-Roux, stellte das Projekt vor und und diskutierte mit Frau Bringe und den SchülerInnen über Klimawandel und Möglichkeiten sowie Motivationen für den Klimaschutz.
Drei Schülergruppen aus der 9., 10. und 12. Klasse führten den Energiecheck durch. Zum Anfang konnten sie sich mit einem "Vernetzungsspiel" auf das Thema Energie und Klima einstimmen. Dann untersuchten sie die Raumtemperaturen, den Stromverbrauch und die Heizungsanlage, begannen mit der Auswertung und zogen erste Schlüsse.
Die Ergebnisse wurden dann den "Klimabeauftragten" fast aller Klassen der Schule vorgestellt. Dies wurde mit einer spektakulären "Nebelaktion" verbunden, welche die Notwendigkeit und die Technik des richtigen Lüftens verdeutlicht. Die Klimabeauftragten werden das dann in ihre Klassen weitertragen, sodass die Aktion weitgehend alle Schüler der Schule erreicht.
Den ganzen Tag über wurden die Klimadetektive von einem Kamera-Team begleitet, das einen Filmbeitrag für das BINGO-TV erstellt - das Projekt Klimadetektive wird aus Mitteln der BINGO-Umweltlotterie gefördert. Die SchülerInnen konnten dabei auch lernen, was für ein mühseliges Geschäft professionelle Dreharbeiten sind.
Das Ergebnis - ein ca. 5-minütiger informativer und mitreißender Videoclip - zeigt dann aber, dass der Aufwand sich gelohnt hat. Die Beteiligten sind stolz auf das Ergebnis, und der Film macht das Projekt in der ganzen Schule bekannt und trägt dazu bei, dass es eine hohe Wertschätzung genießt.
Nach dem o.g. Projekttag haben die Klimadetektive mit Frau Bringe die vom Umweltbüro Nord e.V. bereitgestellten Datenlogger in der Schule verteilt, sodass über eine ganze Woche hinweg Raumtemperaturen gemessen werden konnten.
Die Messergebnisse waren sehr aufschlussreich und ergaben Fragen sowie Hinweise auf Möglichkeiten zum Energiesparen.
Diese Ergebnisse bildeten dann eine wichtige Grundlage für die Aufstellung des Klimaschutzplans, siehe weiter unten..
Die Klimadetektive untersuchten, was die Pausenversorgung bzw. generell die Ernährung mit Klimawandel bzw. Klimaschutz zu tun haben. Im Januar präsentierten sie ihre Ergebnisse in Form von Wandzeitungen in der Schule. Die Wandzeitungen wurden in einem Fachraum aufgehängt.
Oben: Zwei Schüler aus dem WP-Kurs präsentieren ihre Ergebnisse.
Unten: Detailansichten; zum Vergrößern auf ein lesbares Format bitte auf die Bilder klicken.
An einem Mittwochnachmittag trafen sich im Schulcampus Evershagen: einige SchülerInnen aus dem WP-Kurs, ihre Lehrerin Frau Bringe, der Schulleiter, der Hausmeister sowie je zwei VertreterInnen vom Umweltamt, vom Gebäudemanagement und vom Klimadetektive-Projektteam. Zunächst wurde an die bisherige Arbeit im Projekt erinnert - den Höhepunkt dabei bildete die Vorführung des Kurzfilms, der im Winter für das Bingo-TV produziert worden war.
Danach moderierte Dr. Tanja Flehinghaus-Roux die Diskussion zum Klimaschutzplan. Binnen einer Stunde füllte sich die Tafel mit vielen konkreten Ideen, wie der Klimaschutz in dieser Schule besser organisiert werden könnte. Das war eine kleine Sternstunde, wo sich plötzlich Ideen konstruktiv zusammenfügten und Lösungen entstanden, für die in bilateralen Gesprächen vielleicht ein halbes Jahr notwendig gewesen wäre...
"Die Energiebeauftragten sind genauso wichtig wie die Klassensprecher." (Herr Tuschner, Schulleiter des Schulcampus Evershagen) |
Die Ergebnisse sind in einen Klimaschutzplan eingeflossen, der am Ende des Schuljahres 2012/13 erstellt und am Anfang des Schuljahres 2013/14 formell in Kraft gesetzt wurde.
Im Schuljahr 2013/14 wird das Projekt fortgesetzt, und erste Maßnahmen aus dem Klimaschutzplan werden umgesetzt. Wie auch im Vorjahr, wird das Klimadetektive-Projekt im WP-Kurs "Umweltspuren" unter Leitung von Helga Bringe umgesetzt.
Als eine der ersten Aktivitäten im neuen Schuljahr stellten die Klimadetektive den Klimaschutzplan in der Gesamtlehrerkonferenz vor. Das ist wichtig, weil an der recht großen Schule so alle LehrerInnen erreicht werden und weil diese für die Umsetzung des Klimaschutzplans - z.B. das richtige Lüften im Klassenraum - unbedingt gebraucht werden.
Ferner arbeitet die Schule im Herbst 2013 an folgenden Aktivitäten:
Die Klimadetektive animierten mit T-Shirts, Leitern, Aufklebern und vielen Informationen zum Projekt Lehrer und Eltern dazu, Schalter und Lampen mit bunten Klebepunkten zu markieren, um so unnötiges Anschalten von nicht benötigten Lampen zu vermeiden.
Die Energiesparbeauftragten der einzelnen Klassen treffen sich regelmäßig und tauschen sich über ihre Arbeit aus.
Die Langzeitmessungen der Raumtemperaturen wurden im Umweltbüro Nord e.V. ausgewertet und am 9.4. von Dr. Flehinghaus-Roux in der Schule vorgestellt.
Als positives Ergebnis wurde dabei festgehalten, dass es nun eine (wenn auch geringe) Nachtabsenkung gibt. Es wurde aber auch deutlich, dass es bislang keine Absenkung über das Wochenende gibt. Auch sind die Temperaturen in den betrachteten Räumen immer noch zu hoch. Das Probelm mit den zu hohen Temperaturen wird nach Aussgae von SchülerInnen und Frau Bringe schwer zu beheben sein, da schon jetzt einige Räume in der obersten Etage ständig zu kalt sind. Eine Absenkung der Vorlauftemperaturen kommt daher wohl nicht in Frage. Um so wichtiger wird es sein, die Funktionsfähigkeit der Thermostate in den Räumen und Fluren sicher zu stellen.
Bezüglich der Absenkung am Wochenende wird das Gespräch mit dem Schulleiter gesucht, damit dieser die Wochenendabsenkung an das zuständige Amt weitergibt.
Bis Ende des Schuljahres ist geplant, einen bislang wenig genutzen Vorbereitungsraum als "Klima-Energie-Informationsraum" einzurichten. Da werden dann alle Materialien gesammelt, die zum Thema vorliegen und der Raum soll auch für die Ausbildung der Energiebeauftragten der Klassen (die es auch nach dem Projekt weiter geben soll) genutzt werden.
Für das nächste Schuljahr ist dann u.a. die Sichtung und Aufbereitung der Materialien vorgesehen.
Mit der Übergabe der Klimadetektive-Urkunden an die SchülerInnen und ihre Lehrerin, Frau Bringe, endete die zweijährige Kooperation im Rahmen des Klimadetektive-Projekts offiziell.
Bereits jetzt ist absehbar, dass folgende Maßnahmen und Aktivitäten auch im neuen Schuljahr weitergehen:
An der Umsetzung des Klimaschutzplans waren - wie auch im Vorjahr - maßgeblich die SchülerIinnen des Wahlpflichtkurses „Umweltspuren“ (Klassenstufe 9 und 10) von Frau Bringe beteiligt. Besonders erfreulich war, dass sich einige SchülerInnen , die an der Ausarbeitung des Klimaschutzplans beteiligt waren, auch in der Umsetzungsphase diesen Kurs gewählt hatten. Wichtig für den Erfolg des Projekts war auch die Unterstützung durch die Schulleitung, v.a. durch den Schulleiter, Herrn Tuschner.
Neben dem Wahlpflichtkurs “Umweltspuren“ beschäftigten sich SchülerInnen der 8. Klassen in Projekten mit dem Thema Klimaschutz. Ein Kurs aus Klasse 8 zur Bearbeitung des Handlungsbereichs Schulgelände kam im Schuljahr 2013/2014 leider nicht zustande, so dass die dort anstehenden Arbeiten nicht durchgeführt werden konnten.
Die Umsetzung von Klima schützenden und Energie sparenden Maßnahmen wurde durch die Energiebeauftragten gefördert. Diese wurden in allen Klassen des Schulcampus ausgewählt und durch die SchülerInnen des Kurses „Umweltspuren“ regelmäßig ausgebildet.
Auch wenn nicht alles, was für das Schuljahr 2013/2014 geplant wurde, auch umgesetzt werden konnte, sind die Ergebnisse des Schulcampus gerade im Energiebereich von großer Bedeutung. Besonders hervorzuheben ist, dass die Aktivitäten, auch wenn sie hauptsächlich von einer Lehrkraft gesteuert und unterstützt werden, nach Ende der Projektlaufzeit fortgesetzt werden. Dies gilt beispielsweise für die Benennung und Ausbildung der Energiebeauftragten der Klassen, die so zu einer festen Institution in der Schule werden. Eine Verstetigung der Bemühungen soll auch durch die Einrichtung eines Klimakabinetts erfolgen, in dem Materialien zu Klimaschutz und Energiesparen gesammelt werden und neue „Klimadetektive“ ausgebildet werden können.
Im Jahr 2015 konnte der Schulcampus Evershagen den Landeswettbewerb M-V bei der bundesweiten Aktion "Energiesparmeister" gewinnen. Der Schulcampus ist Energiesparmeister 2015 Mecklenburg-Vorpommern. Herzlichen Glückwunsch für diese verdiente Anerkennung!!!
Die Schule wird von Dr. Tanja Flehinghaus-Roux betreut.
"Klimadetektive in der Schule - Mecklenburg-Vorpommern"
ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero).
Das Projekt wird gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), das Land Mecklenburg-Vorpommern und mehrere regionale Partner. Mehr Informationen zu Förderern und Partnern...