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Unesco-Dekade

Eine Pudelmütze für die Schule - Klimaschutz durch Wärmedämmung

Gliederung dieser Seite

Die aufgewecktesten Klimadetektive können den Spaß am Klimaschutz verlieren, wenn sie sehen, dass ihre Schule das Geld zum Fenster hinaus heizt. Der Zustand des Schulgebäudes hat ganz erheblichen Einfluss auf Ihren Heizenergieverbrauch! Daher ist diese Seite der Frage gewidmet, wie Sie Ihre Schule "warm einpacken" können.

Grundsätzlich ist das ein schwieriges Thema für Lehrer und Schüler, denn für das Schulgebäude ist die Kommune zuständig und eine gründliche Wärmedämmung ist nicht billig und kann auch nicht von Laien ausgeführt werden. Was also können Sie machen?

Erste Orientierung

Besteht in Ihrer Schule überhaupt Handlungsbedarf beim Thema Wärmedämmung? Mit den folgenden Fragen können Sie und Ihre Schüler sich eine erste Orientierung erarbeiten:

Wenn Sie es genau wissen wollen: Energiepass für Gebäude

Bei Autos oder Kühlgeräten ist es schon längst üblich: Der umwelt- und kostenbewusste Käufer interessiert sich für den Sprit- oder Stromverbrauch, und der Verkäufer muss (zumindest bei Neuware) entsprechende Angaben machen.

Für Gebäude gilt das neuerdings auch. Am 1. Oktober 2007 ist in Deutschland die Energie-Einsparverordnung (EnEV 2007) in Kraft getreten (wie inzwischen viele andere Gesetzeswerke auch, basiert sie auf einer EU-Verordnung). Sie schreibt vor, dass für Gebäude künftig sogenannte Energieausweise zu erstellen sind, damit Eigentümer, aber auch Mieter oder Käufer den Energieverbrauch besser einschätzen können.

Dazu werden zwei Parameter ermittelt:

Damit steht der Endenergiebedarf in einem engeren Zusammenhang mit der Kosteneffizienz des Gebäudes, der Primärenergiebedarf hingegen ist stärker umweltrelevant.

Das Ergebnis wird in kWh pro m² und Jahr angegeben und auf einer Farbverlaufsskala (von Grün nach Rot) veranschaulicht.

Für verschiedene Arten von Gebäuden gibt es spezielle Regelungen, so wird nach Wohn- und anderen Gebäuden bzw. nach Größe und dem Baujahr unterschieden. Nachfolgend sollen nur die Aspekte vorgestellt werden, die für Schulen relevant sind:

Zuständig für die Ausstellung ist der Gebäudeeigentümer; im Falle einer Schule also der Schulträger. Der Eigentümer beauftragt eine geeignete Fachkraft mit der Ausstellung des Energiepasses. Das sind in der Regel Architekten, Ingenieure oder Handwerker mit entsprechenden Qualifikationen. Auf der Website der dena (siehe unten) kann man bundesweit entsprechende Fachkräfte finden.

Den Energiepass gibt es als Verbrauchs- und als Bedarfsausweis.

Damit ein Energieausweis erstellt werden kann, bekommt der Aussteller in der Regel vom Gebäudeeigentümer zunächst geeignete Informationsunterlagen (z.B. Pläne) zugeschickt.

Zudem sollte er eine Begehung des Gebäudes durchführen, um weitere Daten zu erfassen und ggf. schon Hinweise zur energetischen Sanierung des Gebäudes zu geben. Vielleicht können Sie es organisieren, dass Ihre Schüler daran teilnehmen?!

Auch die Übergabe des Energiepasses an den Eigentümer sollte möglichst persönlich erfolgen, damit weitere Details notweniger Sanierungsmaßnahmen besprochen werden können. Auch das ist sicher ein guter Lernanlass für die Klimadetektive Ihrer Schule!

In Dienstleistungsgebäuden mit einer Nutzfläche von mehr als 1.000 m² und mit regem Publikumsverkehr muss der Energieausweis bis zum 1.7.2009 erstellt und gut sichbar ausgehängt werden.

Der Energieausweis ist für 10 Jahre gültig.

Mehr Informationen finden Sie bei der Deutschen Energieagentur (dena): www.dena-energieausweis.de/.

Klimaschutz durch Wärmedämmung

Wenn die Schwachstellen des Gebäudes bekannt sind, können Maßnahmen zur Sanierung in Angriff genommen werden. Dabei gilt grundsätzlich:

Die nachfolgend vorgestellte Aktion "Energie gewinnt!" zeigt, wie es gehen kann:

 

Schüler dämmen ihre Schule: Die Aktion "Energie gewinnt!" aus Jena

Bei den meisten Schüler-Dämmaktionen wird die oberste Geschossdecke der Schule gedämmt., gelegentlich werden auch Fenster durch das Abdichten von Fugen und durch Anbringen von Fenster-Isolierfolie energetisch verbessert.

Diese Maßnahmen werden unter fachlicher Anleitung gemeinsam von Schülern durchgeführt, entweder in den Schulferien oder im Rahmen von Projektwochen. Fester Bestandteil der Dämmaktionen ist eine Unterrichtseinheit, bei der die Schüler mit dem energetischen, finanziellen und ökologischen Effekt der Dämmmaßnahme vertraut gemacht werden.

Energie gewinnt

Durch eine Dämmung der obersten Geschossdecke werden die Wärmeverluste am Bauteil um 75 bis 90 Prozent reduziert! Je nach Bauweise und Kubatur sind das 10 bis 25 Prozent Einsparungen der gesamten Heizkosten eines Gebäudes.

Bis März 2008 hat die Aktion "Energie gewinnt!" in Thüringen über 80 Schulen und andere Gebäude gedämmt. Dafür haben die Thüringer Kommunen  bislang über 600.000 Euro investiert. Dadurch sparen sie jedoch jährlich 235.000 Euro bei den Heizkosten ein. Das bedeutet, dass die Investitionen sich in 2,6 Jahren über die geringeren Energiekosten wieder amortisieren.

Die eingesparte Energie entspricht in etwa 42 Tanklastzügen mit Heizöl oder dem Jahresertrag eines Sonnenkollektors von einem Meter Breite und 10 Kilometern Länge! Weitere Informationen z.B. über den so erreichten Beitrag zum Klimaschutz und zur Finanzierung finden Sie auf der Homepage der Aktion "Energie gewinnt!"

Quellen

Alle Angaben zur Aktion "Energie gewinnt!" sowie das Foto wurden mit freundlicher Genehmigung von der Homepage www.energie-gewinnt.de/sa.html entnommen.

Kontakt: Energie gewinnt!
Dorfstr. 18, 07646 Schlöben bei Jena
Tel. 036428 542888

 

Durch Altbau-Sanierung zum Niedrigenergiehaus

Ein guter energetischer Gebäudezustand wurde mit der Wärmeschutzverordnung von 1995 zur gesetzlichen Pflicht. Gebäude, die vorher errichtet (und seitdem nicht saniert) wurden, müssen daher aus energetischer Sicht als Altbauten eingestuft werden.

In verschiedenen Modellvorhaben konnte in den vergangenen Jahren gezeigt werden, dass auch Altbauten durch geeignete Sanierungsmaßnahmen auf einen guten bis sehr guten energetischen Standard gebracht werden können.

Nähere Informationen dazu finden Sie u.a. beim BINE-Informationspaket "Energieeffiziente Altbauten - Durch Sanieren zum Niedrigenergiehaus", suchen Sie unter www.bine.info/

Links und Quellen

Mit einer Eisblockwette für Schüler können Sie in Ihrer Schule und vielleicht auch beim Schulträger Bewusstsein dafür wecken, wie wichtig eine gute Wärmedämmung für die Schule ist.

Bitte nutzen Sie auch folgende Informationen auf diesem Server:

 

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