Geschwister-Scholl-Gymnasium
Meine Chinareise – ein aufregendes
Abenteuer
von Laura Dünnwald
Im vergangenen April wurde ich angesprochen, ob ich im Rahmen
eines Schüleraustausches mit unserer Partnerschule Baxian
Middle School in Chongqing, China, ein chinesisches Mädchen
für einige Tage aufnehmen würde. Ich war sofort
von dieser Idee begeistert und freute mich schon, eine völlig
andere Kultur kennenzulernen. Im Mai war es dann soweit:
drei Lehrer und sechs Schüler/innen aus China besuchten
unsere Schule, das Geschwister-Scholl-Gymnasium und die Stadt
Düsseldorf.
Im Laufe des Aufenthaltes der Chinesen hier in Düsseldorf
kam immer wieder ins Gespräch, dass wir deutschen Schüler
auch die Möglichkeiten hätten, nach China zu reisen.
Anfangs stand ich der Sache etwas skeptisch gegenüber,
jedoch fand ich nach und nach immer mehr Gefallen daran.
Es reizte mich das Land kennen zu lernen, aber vor allem
die Menschen dort.
So entschied sich unsere kleine Gruppe für eine kleine
Chinarundreise: Shanghai, Chongqing, Peking.
Als das Datum des Fluges nach China feststand, konnte ich
es kaum noch erwarten. Da ich mich mit meiner Austauschpartnerin
Sophia auch sehr gut verstanden habe, freute ich mich besonders
sie wieder zu sehen. Schon der Flug war ein kleines Abenteuer
für mich, da ich mich aufgrund meines Alters an meinen
letzten Flug nicht erinnern konnte.
Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die drei chinesischen
Städte, die zu den wichtigsten in China zählen,
und die Menschen, die diese bewohnen, doch sind. Shanghai
war trotz der schwülen Hitze architektonisch beeindruckend;
an der Promenade war leider auch viel Armut zu sehen. Die
Menschen dort waren neugierig, Blicke verfolgten uns auf
Schritt und Tritt. Manche kamen auch auf uns zu, um sich
mit uns zu unterhalten.
Links: Unsere Gruppe in Beijing. Rechts: Besuch in unserer
Partnerschule.
Dies jedoch war im ca. 38°C heißen Chongqing noch
viel intensiver. Auf der einen Seite waren da die scheuen,
aber neugierigen Blicke. Gerade in der Schule. Aber es war
schön, wenn die Schüler/innen den Mut aufbrachten,
uns Fragen zu stellen. Immer wieder tauchte die Frage auf,
wie ich China finden würde. Und ich konnte immer antworten,
dass ich China echt klasse finde und ich mich sehr wohl fühle.
Die Klassengespräche haben mir besonders viel Spaß gemacht.
Die Schüler/innen wollten sehr viel über Deutschland
wissen, wie das Schulsystem funktioniert, was die Kinder
und Jugendlichen in ihrer Freizeit unternehmen. Und einzelne
Worte oder kurze Sätze sollte ich ihnen beibringen.
Das für mich schönste Erlebnis war der Besuch
in der Grundschule in Chongqing. Die Kleinen waren total
süß und aufgeschlossen. Ich verzierte mit einem
kleinen Jungen seine selbst gebastelte Papiertüte und
unterhielt mich währenddessen mit ihm. Das hat echt
Spaß gemacht. Und auf einmal kamen alle möglichen
kleinen Kinder zu mir und schenkten mir ihre kleinen Papiertüten.
Das war ein echt schönes Gefühl, ich war sehr gerührt.
- Später zeigten mir dann mehrere Jungs, was Kalligraphie
ist: Die Technik, mit einem Pinsel chinesische Schriftzeichen
schön zu gestalten. Das war sehr spannend.
Außerdem hatte ich dort während der „Morning
exercises“ super viel Spaß. Etwa 2000 Schüler/innen
versammelten sich auf dem Sportplatz und machten Übungen
zur Lockerung und Entspannung. Wir deutschen Schüler/innen
machten dann natürlich mit und es war wirklich sehr
lustig.
Ein weiteres spannendes Erlebnis war das Familienleben,
das ich hautnah miterleben konnte, da ich bei meiner Austauschpartnerin
Sophia Gast war. Leider war die Kommunikation mit ihren Eltern
sehr eingeschränkt, da diese kein Englisch sprechen.
Mit kleinen Kindern wird sehr liebevoll umgegangen, jedoch
ist mir aufgefallen, dass, je älter die Kinder werden,
die körperliche Nähe zwischen Eltern und Kindern
immer mehr abnimmt. Trotzdem werden die chinesischen Jugendlichen
stark von ihren Eltern in der Schule unterstützt. Familiengespräche
sind nur früh morgens oder spät abends möglich,
da der Schul- und Arbeitsalltag sehr lang ist.
In der Familie wurde ich sehr herzlich aufgenommen und ich
habe mich dort sehr wohl gefühlt. -
In Peking waren die Menschen viel distanzierter. Neugierige
blicke verfolgten uns zwar immer noch, aber nicht mehr so
extrem wie in Chongqing. Das Leben dort ist mit dem westlichen
Großstadtleben zu vergleichen. Es herrscht mehr Anonymität
und Distanz. Jedoch gerade an der Großen Mauer freuten
die Menschen sich, Europäer zu sehen und wollten Fotos
mit uns machen.
China war wirklich ein spannendes und aufregendes Abenteuer.
Ich war erschlagen von der Größe der Gebäudekomplexe
und bin fasziniert von dem Leben in China. Der Kontakt zu
den Menschen war für mich besonders aufregend. Diese
Reise hat meine Reiselust geweckt, neue Länder zu erkunden
und mit Menschen aus aller Welt zu kommunizieren und in Kontakt
zu treten. Auf jeden Fall werde ich noch mal nach China reisen,
da mich dieses Land wirklich fasziniert hat.
Laura Dünnwald, 2009
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