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Unesco-Dekade

Kleiner Ratgeber Material und Abfall für Schulen: Restmüll

Der Kleine Ratgeber gibt konkrete Tipps zum Umgang mit den verschiedenen in der Schule verwendeten Materialien und zur Entsorgung der Abfälle. Zudem werden umweltpolitische Hintergründe erhellt und Hinweise auf eine unterrichtliche Einbindung gegeben.

Erklärung

Restmüll ist der Abfall, der nicht für die Verwertung getrennt gesammelt sondern in der grauen bzw. schwarzen Tonne (Container) abgefahren wird.

Bedeutung

Im Jahr 2001 wurden in Deutschland gut 16 Mio t Restmüll eingesammelt (siehe Tabelle); der Restmüll ist eine der bedeutenden Abfallarten.

Tabelle 1: Abfallaufkommen in der Bundesrepublik Deutschland (t)

Abfallart

1996

2001

2006

Summe Siedlungsabfälle

44.390.000

49.371.000

 

davon Haushaltsabfälle (und vergleichbare)

35.129.000

36.259.000

37.700.000

davon Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, die mit der öffentlichen Müllabfuhr eingesammelt werden (graue Tonne – Restmüll)

19.875.000

16.466.000

16.700.000

Sperrmüll

3.003.000

2.676.000

600.000

kompostierbare Abfälle aus der Biotonne

2.413.000

3.753.000

8.400.000

sonstige Getrenntsammlung: Glas, Papier, Kunststoffe, Elektronikschrott

9.838.000

13.364.000

12.000.000

Statistisches Bundesamt 2007a, zitiert nach Thomé-Kozmiensky (2005) / Statistisches Bundesamt 2007b

Der Abfall ist schon lange ein eigenständiges Thema in der Umweltbildung, denn

Zudem verdient der Restmüll auch aus ökonomischen Gründen Beachtung, denn die Gebühren für die Restmüllabfuhr einer Schule können mehrere tausend Euro im Jahr betragen.

Abfälle erstens zu vermeiden, zweitens (wenn sie denn anfallen) zu verwerten und erst drittens (wenn es gar nicht anders geht) umweltgerecht zu beseitigen, gehört heutzutage zum umweltpolitischen Einmaleins (siehe auch Einführung Abfall).

Tabelle 2: Durchschnittliche Zusammensetzung des Resthausmülls in der Bundesrepublik Deutschland (Masse %)

Organik

26,0

Holz

3,3

Windeln

8,0

Textilien

3,0

Leder

0,5

Papier

10,2

Kunststoffe

7,3

Verpackungsverbunde

0,7

Verbundstoffe

5,0

Mittelmüll

10,9

Feinmüll

11,0

Glas

4,0

Eisen

4,0

Aluminium

0,4

Inertstoffe

5,1

Problemstoffe

0,6

BMU: Siedlungsabfallentsorgung 2005. In: Umwelt 7-8 (2004), S. 3, zitiert nach Karl J. Thomé-Kozmiensky: Problemfelder der Abfallwirtschaft bis 2020. In. Müllmagazin 3 (2005) S. 8-23

 

Sammlung und Entsorgung

Die "entsorgungspflichtigen Körperschaften" (das sind die Landkreise bzw. kreisfreien Städte) legen fest, wie der Restmüll eingesammelt wird, also z.B. welche Behälter zu verwenden sind und wie hoch die Gebühren sind.

Seit dem 1.6.2005 ist die Ablagerung unvorbehandelter Siedlungsabfälle auf Deponien nicht mehr zulässig. Zu den Siedlungsabfällen werden insbesondere der Hausmüll, aber auch dem Hausmüll ähnliche Abfälle aus dem Gewerbe gezählt - nicht aber z.B. "Sonderabfälle" aus der Industrie, für die gesonderte Regelungen gelten.

Hintergrund ist die Erkenntnis, dass herkömmliche Mülldeponien in mehrfacher Hinsicht die Umwelt belasten bzw. die menschliche Gesundheit gefährden.

Eine herkömmliche Deponie ist daher - auch wenn sie "nur" Siedlungsabfälle enthält - über viele Jahrzehnte hinweg ein Umweltrisiko.

Um die Umwelt und die menschliche Gesundheit vor diesen Belastungen zu schützen, wurde das "Multibarrierenkonzept" entwickelt. (Grundlagen dafür hat die Bundesregierung bereits mit der 1933 verabschiedeten "Technische Anleitung Siedlungsabfall" geschaffen). Der Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt soll im Wesentlichen durch drei Barrieren unterbunden werden:

Zur Vorbehandlung von Restmüll dienen überwiegend folgende Technologien (Thomé-Kozmiensky 2005):

Die Überbleibsel dieser Behandlungsverfahren werden dann deponiert. - Allerdings geht die technologische Entwicklung weiter. Die Abfallverbrennung soll so weiterentwickelt werden, dass als wichtigstes festes Verbrennungsprodukt Schlacken entstehen, die gesteinsartige Eigenschaften haben, keine Schadstoffe abgeben und ohne umweltpolitische Einschränkung als Baustoff verwertet werden können.

Tipps für Schulen

Wenn Ihre Schule sich in Deutschland befindet, können Sie in aller Regel davon ausgehen, dass Ihre Abfälle (graue Tonne) spätestens seit Sommer 2005 sicher entsorgt werden. Dennoch gibt es auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht weiterhin gute Argumente, sich für die Müllvermeidung bzw. das Recycling zu engagieren.

Fachbezüge

Wenn Sie noch Lehr- oder Informationsmaterialien einsetzen, bei denen die "klassische" Deponierung unbehandelten Hausmülls eine Rolle spielt, sollten Sie diese aktualisieren! Die so angelegten Deponien existieren zwar noch, aber das ist - zumindest in deutschland - nicht mehr Stand der Technik. Erkundigen Sie sich z.B. bei Ihrem Umweltamt oder bei Ihrem Entsorger!

Quellen

 

KlimadetektivKlimadetektive ist ein Projekt des Umweltbüro Nord e.V. (www.umweltschulen.de/umweltbuero/).

Förderer und Partner der Klimadetektive