"Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie dramatisch der Klimawandel bereits heute das Leben von Menschen verändert!" Eindringlich erinnerten Louise Willneff und Nico Angerstein die Teilnehmer des Internationalen Schulkongresses "Energieeffizienz in Schulen" daran, dass auch das kleinste Energiesparprojekt in einer Schule eng mit den großen umweltpolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts verbunden ist. Die beiden Schüler hatten an einer vom British Council organisierten Arktisexpedition teilgenommen; seitdem werben sie als "Climate Champions" für den Klimaschutz.
Der Vortrag von Louise und Nico war ein idealer Auftakt zu dem Kongress, der am 7.-8. 10. 2010 in Stralsund stattfand, denn es ging darum, Schüler und Lehrer für eine zukunftsfähige Energiewirtschaft zu begeistern. Neben wenigen Vorträgen standen dazu vor allem interaktive Veranstaltungen auf dem Programm: Workshops, ein Markt der Möglichkeiten und Exkursionen zu energiewirtschaftlichen Großprojekten wie dem Kernfusionsexperiment "Wendelstein 7" in Greifswald. 130 Teilnehmer aus 12 europäischen Ländern waren angereist, darunter ca. 60 Schülerinnen und Schüler.
Besondere Höhepunkte waren die Präsentationen von Schülern. So demonstrierten Landwirtschaftsschüler der Landwirtschaftlichen Fachschule Schlierbach (Österreich) auf einem John Deere-Traktor der Baase Landmaschinen GmbH, dass man durch clevere Fahrweise 20% Sprit einsparen kann. Matteo Manfron und Davide Stocco von der ISIS Andrea Ponti Gallarate (Italien) berichteten, wie ihre Schule im April 2009 beim Erdbeben in Abruzzen zerstört wurde und nun als Nullenergiehaus neu aufgebaut wird - unter fachlicher Mitwirkung der Schüler.
Links: Das Clever-Driving-Team aus Österreich.
Rechts: Umweltpolitisches Dosenwerfen. "Wie viele Atommüllfässer können Sie entsorgen?" - eine Aktion von ZIEL21 e.V.
Auch die erwachsenen Teilnehmer boten interessante Einblicke in ihre fachliche und pädagogische Arbeit. So stellte Sonja Hofmann mit einem Poster den Masterplan Klimaschutz der Hansestadt Hamburg vor, mit dem Schulen systematisch ihre CO2-Emissionen reduzieren sollen. Mit einfachen Experimenten vermittelten Helga Spitzer und Joseph Gröber von der ARGE ÖKOLOG Kärnten (Österreich), wie wir im täglichen Leben mit den verschiedensten Formen von Energie in Berührung kommen.
Ein weiterer Höhepunkt war die Baumpflanzung im Klimawald Schuenhagen. "Viel zu oft klaffen Reden und Handeln weit auseinander", sagt dazu Tilman Langner vom Umweltbüro Nord e.V., der die Vorbereitungen zum Kongress geleitet hat. "Durch die Anreise der Teilnehmer haben wir viel klimaschädliches CO2 verursacht. Die gepflanzten Bäume werden dieses in den nächsten Jahrzehnten wieder binden und so die Umweltauswirkungen der Veranstaltung weitgehend ausgleichen."
EGS Congress from Tilman Langner on Vimeo.
Der Kongress war die Abschlussveranstaltung des europäischen Projekts "Energy Education Governance Schools" (EGS). Detaillierte Informationen - Präsentationen, Manuskripte, Fotos, ein Video und die CO2-Bilanz - wurden daher auf der Website www.egs-project.eu/ veröffentlicht.
Der Kongress wurde vom Umweltbüro Nord e.V. aus Stralsund organisiert und von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung, dem British Council, der Fachhochschule Stralsund, der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern und der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Mecklenburg-Vorpommern e.V. unterstützt.
Das gesamte Projekt EGS wird von der Europäischen Energieagentur im Rahmen des Programms "Intelligent Energy Europe" gefördert.
Die Veranstaltung wurde als offizieller Beitrag zu den BNE-Aktionstagen 2010 anerkannt.
Die Veranstaltung wurde vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern als Lehrerfortbildung anerkannt.
Kontakt: Tilman Langner, Umweltbüro Nord e.V., Tribseer Str. 28,18439 Stralsund, Tel./Fax: +49-3831-703838, Mail: buero@umweltschulen.de , Web: www.umweltschulen.de/
Zur Dokumentation des Schulkongresses auf www.egs-project.eu (in Englisch).
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