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Unesco-Dekade

Schulqualität und nachhaltige Entwicklung

SINa - Schulische Indikatoren für Nachhaltigkeit

Träger / Kontakt

Projekt SINa, c/o Verein zur Förderung der Ökologie im Bildungsbereich e.V., Arnimallee 9, 14195 Berlin

Zielgruppe

Schulen aller Schulformen und Altersstufen.

Ziel

Bildung und Erziehung für Nachhaltigkeit, d.h. Schülerinnen und Schüler erwerben die Kompetenzen zur Mitgestaltung der Gesellschaft im Sinne der Nachhaltigkeit.

Gestaltung der Schule als nachhaltige Organisation, d.h. die Grundsätze der Nachhaltigkeit werden in der Schule umgesetzt.

Steckbrief

Den Kern von SINa bildet ein Selbstbewertungsverfahren. Den Schulen werden acht für die Nachhaltigkeit relevante Handlungsfelder vorgegeben, in denen sie ihren Stand einschätzen und bei Bedarf nach Verbesserungen streben sollen. Dies sind:

  1. Leitbild und Planung
  2. Schulmanagement
  3. Mitarbeiter/innen
  4. Schulleben
  5. Unterricht
  6. Kompetenzen
  7. Ressourcen
  8. Externe Kooperationsbeziehungen

Aufbauend auf diese Selbstbewertung, treten die Schulen in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ein, der auch eine externe Begutachtung und die Vergabe eines Zertifikats mit einschließen soll.

Beschreibung des Verfahrens

Die teilnehmenden Schulen absolvieren sieben Schritte, die in drei Phasen eingeteilt werden:

Phase I

Phase II

Phase III

Die Phasen II und III werden in vorgegebenen Zyklen immer wieder durchlaufen, so dass das SINa-Nachhaltigkeitsaudit insgesamt als langfristiger kontinuierlichenr Verbesserungsprozess angelegt ist.

Diskussion

Mit der Vorgabe der Handlungsfelder werden die Teilnehmer zu Recht darauf hingewiesen, dass eine nachhaltige Schule weit mehr ist als eine Ansammlung einiger Umweltprojekte. Das Audit soll bis in die Kernbereiche der Schule - Unterricht, Schulmanagement, Mitarbeiter - eingreifen und dort Verbesserungen initiieren. Nachdem in der zweiten Hälfte der 90er Jahre eine ganze Reihe von Schulen mit dem Öko-Audit nach EMAS experimentiert und dabei in der Regel auch die dort übliche Blickweise auf die Umweltauswirkungen übernommen hat, regt SINa die Akteure zu neuen und sehr gut mit Schule kompatiblen Denk- und Handlungsstrukturen an.

Zu jedem Handlungsfeld werden Leitvorstellungen vorgegeben und durch mehrere Kriterien unterlegt. Dies kann einerseits eine Hilfe für Schulen sein, die sich noch nicht vertiefend gefragt haben, wie sie Nachhaltigkeit in Bildung und Schulleben umsetzen wollen. Andererseits wird damit - selbst wenn SINa nur Mindeststandards setzen will, über die jede Schule hinaus gehen kann - von außen ein Leitbild in die Schulen hinein getragen. "Abweichende" Interpretationen von einer nachhaltigen Schule werden damit nicht gefördert.

Bei SINa steht der Selbstbewertungsworkshop am Anfang des Prozesses. Damit wird von Anfang an die Kommunikation der Akteure gefördert, das Audit wird als diskursiver und partizipativer Prozess angelegt. Allerdings fließen in die Bewertung und damit auch in die nachfolgende Planung von Maßnahmen lediglich die den Teilnehmern bislang vorliegenden Informationen ein. Damit weicht SINa vom Herangehen anderer Managementsysteme wie etwa dem Öko-Audit nach EMAS oder dem Nachhaltigkeitsaudit ab, bei denen Maßnahmen erst aufgrund einer detaillierten Prüfung und Bewertung eingeleitet werden. Bei SINa kann allerdings die vertiefende Datenerhebung als Maßnahme geplant werden, wenn die Teilnehmer beim Selbstbewertungsworkshop zu der Überzeugung gelangen, dass sie bessere Daten brauchen.

SINa ist im Rahmen eines zeitlich fest umrissenen Projektes (2001-2004) entwickelt und erprobt worden. Die Schulen, die am Projekt teilgenommen haben, konnten dabei auch das SINa-Zertifikat erwerben. Nach Auslaufen des Projektes stehen zwar auch weiterhin die Arbeitsunterlagen zur Verfügung, es gibt jedoch keine zentrale Projektstelle und damit auch kein Angebot zur Zertifizierung mehr.

Einige grundlegende Elemente der SINa-Selbstbewertung werden vom Schuljahr 2005/2006 an von der DGU e.V. im Rahmen der Kampagne "Internationale Agenda 21-Schule" nachgenutzt.

Im Rahmen des Programms Transfer 21 (2005-2008) wird das SINa-Nachhaltigkeitsaudit in Hamburg weiter angewendet, dabei soll auch - zumindest für dieses Bundesland - eine Zertifizierung möglich sein.

Teilnehmende Schulen (während der Projektphase, 2001-2004)

Quellen