Geschwister-Scholl-Gymnasium: Der SCHOLLgarten
Die Schulgarten-AG des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ist 1999 entstanden.
Für
den Wettbewerb „Halt´ die Welt im Gleichgewicht“ hatten
Schüler einer 8. Klasse im Biologie-Unterricht ein Schulgarten-Konzept
entwickelt – und damit einen Preis gewonnen.
Im Jahr 2000 wurde mit der Anlage eines
Schulgartens nach den Modellvorstellungen
der Schüler begonnen.
Der Schulgarten ist in das Schulprogramm
über den Bereich „Denken und Handeln in
sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen
Zusammenhängen” eingebunden. Mit dem
Schulgarten wollen wir Naturerleben und
praktisches Handeln in der Natur ermöglichen, Umweltbewusstsein
schaffen und
somit zu einer nachhaltigen Nutzung der
Ressourcen beitragen. Dazu soll der Garten
langfristig möglichst auf verschiedenen Ebenen in die Schule eingebunden
werden.
Bisher wird der Schulgarten im Rahmen
der SCHOLLgarten-AG genutzt und gepflegt,
an der vor allem jüngere Schüler und Schülerinnen teilnehmen.
Er wird zudem für Anschauungsunterricht im Fach Biologie genutzt
und ist eine Ruhe- und Erholungszone. Die
Sitzgruppe lädt zu „Freiluftunterricht” ein.
Wie eine Umfrage bei unseren Schülern
zeigt, ist die grundsätzliche Akzeptanz des
Gartens hoch, auch wenn nicht jeder Gartenfreund ist oder sich aktiv
engagiert.
Die bestehenden Beete werden momentan ausgebaut und wir experimentieren
mit Bepflanzungen und Kulturen. Das ursprüngliche Modell sah auch
die Anlage eines Teiches vor. Dieser Plan wurde inzwischen verworfen,
weil wir eine Einwanderung von Fröschen aus
dem Teich der benachbarten Hulda-PankokGesamtschule befürchten.
Unser Garten liegt unmittelbar vor den Fenstern des Altbautraktes, und
eine zu große Lärmbelästigung im
Frühjahr wäre unvermeidlich.
Insgesamt ist der Schulgarten keine statische Institution, sondern ein
dynamisches Projekt, wie sein Gegenstand, die Natur.
Imke Schubert, 2003
Wunder SchollGarten
„Wann können wir die Kartoffeln ernten, die wir nächste
Woche stecken?“, fragte ich die Mitglieder der SchollGarten-AG
bei der ersten Vorbesprechung im April. – „In einem Jahr!“,
sagte Daniel*. „Nein! In einem Jahr und 2 Monaten!“, entgegnete
Sven*. Die übrigen Mitglieder der AG zuckten mit den Achseln – sie
wussten es auch nicht bessert. Alle waren erstaunt, dass die Ernte schon
im September erfolgen kann: Lernwunder SchollGarten.
Die Begeisterung über die Möglichkeit, ein eigenes Gärtchen
im SchollGarten anzulegen übertraf alle unsere Erwartungen: 25 Schülerinnen
und Schüler der Jgst. 5 – 7 hatten sich gemeldet. Zur Auftaktveranstaltung
am 11. April brachten sie noch einmal 12 Eltern mit. Nach 5 Stunden Jäten,
Umgraben, Kuchenessen(!) und Plattenlegen konnten die ersten Beete gestaltet
werden mit einem Smiley aus Stiefmütterchen, Erdbeeren und Rosen.
Gesät wurden Radieschen, Möhren, Erbsen, vorgekeimte (!) Feuerbohnen.
Am darauffolgenden Montag wurde das Werk schon vor Schulbeginn und in
den Pausen bewundert und gegossen – der Dauerregen an diesem Tag
reichte für „ihre“ Gärtchen eben nicht aus! In
den Unterrichtsstunden wurde der Garten dann buchstäblich in die
Klassenräume getragen. Da hatten die Putzfrauen doch in den Osterferien
gerade die Grundreinigung gemacht – und dann diese Bescherung!
Auch nach dem Unterricht konnte das anhaltende Regenwetter der „Landgewinnung“ (Wer
hat den größten Garten?) und dem Anlegen von Teichen keinen
Strich durch die Rechnung machen.
Die Bitte an die Eltern, beim Verlegen weiterer Platten zu helfen, damit
alle Beete gut zugänglich sind, verblieb nicht ungehört und
am 2. Mai wurde die Landgewinnung durch Verlegung umlaufender Gehwegplatten
abgeschlossen; auch das Gartenhäuschen erhielt ein Schloss.
Schon nach 1 Monat ernteten die Schüler die ersten Radieschen und
aßen sie begeistert: Wunder SchollGarten!
Förderer und Ausblick
Unterstützung für die Arbeit erhielten wir vom Fifty-fifty-Projekt (Müll
trennen!) vom Bauhaus und vom Umweltamt.
Die METRO Group Logistics spendete Geld für eine Digitalkamera
mit Makro-Funktion für Nahaufnahmen. Nach Abschluss der Gartensaison
werden wir die Aufnahmen im Foyer ausstellen und den Eltern zu Weihnachten
eine Überraschung machen: Drei Mal raten, liebe Eltern – wir
verraten nichts!
*Namen geändert
Theodor Wahl-Aust, 2007
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