Suche


RSS-Feed

umweltschulen.de ist Einzelbeitrag

Unesco-Dekade

Schulqualität und nachhaltige Entwicklung

Q.I.S. - Qualität in Schulen

Träger / Kontakt

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur der Republik Österreich
Minoritenplatz 5, A-1014 Wien
Net: http://www.qis.at/

Zielgruppe

Schulen in Österreich.

Die sehr detaillierten Unterlagen sind in deutscher Sprache im Internet publiziert und stehen damit auch Schulen außerhalb Östereichs zur Verfügung. Sie sind überwiegend für die Sekundarstufe geeignet.

Ziel

Qualität von Schulen systematisch verbessern.

Steckbrief

Q.I.S. wird von der Vorstellung geleitet, dass die Schulen selbst sytematisch ihre Qualität weiterentwickeln sollten. Dazu vereint Q.I.S. die folgenden fünf Elemente:

  1. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die Qualitätsdiskussion, d.h. die Verständigung der Schulgemeinschaft darüber, welche Ansprüche und Visionen sie hat, wie die Realität aussieht und wie Verbesserungen erreicht werden können.
  2. Im Schulprogramm werden Ziele und Maßnahmen verbindlich festgeschrieben.
  3. Die im Schulprogramm beschriebenen Maßnahmen sollen umgesetzt werden.
  4. Die Umsetzung von Maßnahmen sollte überprüft werden; bzw. wenn noch keine Maßnahmen aus einem Schulprogramm umgesetzt worden sind, dann sollte eine erste Bestandsaufnahme durchgeführt werden. Dazu dienen überwiegend Feedbackverfahren (s. unten).
  5. Ergebnisse dieses Feedbacks sollen reflektiert werden. Somit entsteht eine Grundlage für (neue) Ziele und Maßnahmen, die dann (wieder) Eingang in das Schulprogramm finden.

Dabei werden fünf Qualitätsbereiche als bedeutsam angesehen:

Diese Qualitätsbereiche werden in Teilbereiche untergliedert; beim Lehren und Lernen gehören dazu u.a. die Unterrichtsvorbereitung durch die Lehrperson, die didaktische Gestaltung sowie das motivations- und lernfördernde Verhalten der Lehrer. Der Teilbereich didaktische Gestaltung - als Beispiel - wird wiederum durch Aspekte wie Sprache/Verständlichkeit/Klarheit, Gliederung/Ordnung oder Denk- und Vermittlungsqualität unterlegt. Somit entsteht ein umfassendes Gerüst einzelner abfragbarer Qualitätsmerkmale (Items), auf welchem insbesondere die Feedbackverfahren aufbauen.

In den Unterlagen zu Q.I.S. wird die Notwendigkeit von schulischer Qualitätsentwicklung begründet und es werden Hinweise zum Verfahren gegeben. Einen Hauptteil der Unterlagen bilden die Materialien zur Überprüfung bzw. Bestandsaufnahme, welche den Schulen verschiedene Wege eröffnen:

Beschreibung des Verfahrens

Die Qualitätsentwicklung wird als ein strukturierter Prozess angesehen. Dabei steht die Qualitätsdiskussion permanent im Mittelpunkt. Ansonsten ist es den Schulen selbst überlassen, mit welchem der Schritte 2-5 sie beginnen. So könnte eine Schule, die bereits ein Schulprogramm aufgestellt und erste Maßnahmen umgesetzt hat, mit einer gezielten Überprüfung starten. Wenn bereits aktuelle Daten vorliegen, könnte die Schulgemeinschaft diese zunächst reflektieren. Empfohlen wird allerdings der Einstieg über die Qualitätsdiskussion und Bestandsaufnahme.

Für jeden dieser 5 Schritte werden konkrete Empfehlungen gegeben, die aber hier nicht wiedergegeben werden sollen.

Diskussion

Q.I.S. versteht sich als Instrument zur Qualitätsentwicklung in Schulen. Es ist nicht ausdrücklich unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit entwickelt worden, aber es ist mit einer nachhaltigen Schulentwicklung gut kompatibel - und zwar nicht nur auf der Ebene, dass z.B. einzelne Feedbackinstrumente auch in einem Nachhaltigkeitsaudit genutzt werden könnten. Vielmehr passen auch die grundlegenden Strukturen von Q.I.S. zu einer Bildung für Nachhaltigkeit:

Interessant ist, dass sich die Schul-Bewertung bei Q.I.S. ausschließlich auf Feedback-Verfahren stützt, also auf Einschätzungen relevanter Aspekte durch die Mitglieder der Schulgemeinschaft. Anders als z.B. beim Öko-Audit, werden keine "harten Daten" erhoben. Es wird auch auf den Versuch verzichtet, die Qualität der Schule z.B. in Form von Schülerleistungen oder erworbenen Kompetenzen zu messen. Das entspricht einerseits dem oben genannten Anspruch der Partizipation (Schüler, Lehrer, Eltern sind keine Probanden, deren Eigenschaften es zu messen gilt, sondern Partner mit eigenen Interessen und Wahrnehmungen im Entwicklungsprozess). Es entspricht auch einem Verständnis von Qualität, wonach diese das Vermögen (z.B.) eines Systems zur Erfüllung von Forderungen von Kunden oder anderen interessierten Parteien ist. Qualität ist damit das, was bei den Anspruchsberechtigten "ankommt" - und das kann sinnvoll im Feedback erfasst werden. Zu Recht wird dabei vor einer Verabsolutierung der Ergebnisse gewarnt - sie sollten vielmehr als Rückmeldungen, Stimmungsbilder verstanden und als Impulse für den weiteren Diskurs um die Schulqualität genutzt werden.

Schließlich sei erwähnt, dass Q.I.S. ein überschaubares "schlankes" Verfahren und äußerst sinnvolle, auf die Situation im System Schule passenden Verfahrenshinweise anbietet. Derartige Verfahrenshinweise sind nicht nur durchgängig im Leitfaden oder den Materialien für das Feedback enthalten - ihnen ist ein eigenständiger Band "Verfahrensvorschläge" gewidmet.

Quellen

Die Navigation auf der Q.I.S.-Homepage ist gewöhnungsbedürftig; deshalb ist es empfehlenswert, sich die nachfolgenden Materialien direkt über die angegebenen Links als PDF-Dokumente herunterzuladen: