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Unesco-Dekade

Umwelt-Management-Zertifikat für Lernende

Das Projekt wurde im November 2005 als offizielles Dekade-Projekt (UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung") ausgezeichnet.

Träger / Kontakt

IQSH Instutut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein
Schreberweg 5, 24119 Kronshagen, Tel.: 0431-5403148
Net: http://umwelt-audit.lernnetz.de/pages/n110_DE.html
Mail: B. Dreessen (Bezug des Handbuches) b.dreessen@iqsh.de

Zielgruppe

Bildungseinrichtungen, in denen Jugendliche lernen, insbesondere Schulen (Sekundarstufe I + II) und berufliche Schulen.

Ein Verfahren zur Vergabe des Zertifikats ist bislang nur im Land Schleswig-Holstein eingerichtet.

Ziel

Das Umwelt-Management-Zertifikat soll dazu beitragen, die Partizipation von Lernenden am Umweltschutz ihrer Bildungseinrichtung zu erhöhen und das Umweltmanagement im Zentrum der Bildungseinrichtungen - im Unterricht - zu verankern.

Steckbrief

Das Umwelt-Management-Zertifikat ist von einer Sichtweise getragen, nach der Lernende, die sich im Umweltmanagement ihrer Bildungseinrichtung engagieren, in erster Linie Kompetenzen erwerben. Sie sollen diese Kompetenzen selbst bewerten und diese Bewertung durch Lehrende bestätigen lassen. Im Ergebnis können die Jugendlichen ein Zertifikat erhalten, das ihnen die erworbenen Kompetenzen bescheinigt und das sie z.B. - als Ergänzung zum Zeugnis - bei Bewerbungen mit nutzen können.

Eine am IQSH angesiedelte Arbeitsgruppe hat dieses Instrument entwickelt, sie konnte im Ergebnis ein Handbuch vorlegen, welches das Verfahren beschreibt, sowie Selbstbewertungsbögen und weitere Arbeitsmaterialien für die Audit-Bereiche Energie, Stoffe und Leben enthält.

Beschreibung des Verfahrens

Als grundlegende Voraussetzung muss die Bildungseinrichtung ein Öko-Audit oder ein vergleichbares Verfahren absolvieren, bei welchem sie

  1. ein Leitbild aufstellt,
  2. mindestens alle drei Jahre ihre Arbeit an diesem Leitbild überprüft,
  3. darauf aufbauend Ziele und Programme zur Verbesserung des Umweltstandards aufstellt
  4. Verantwortlichkeiten und Abläufe in einem Managementsystem regelt und
  5. mindestens alle drei Jahre eine Dokumentation über ihre Aktivitäten zur Verbesserung der Umweltstandards (Umwelterklärung) veröffentlicht.

Damit Lernende das Zertifikat erwerben können, sind dann folgende Schritte notwendig:

  1. Mindestens ein Vertreter der Einrichtung nimmt an einer Fortbildung "Umweltmanagement: Zertifizierung von Lernenden" teil.
  2. Die Einrichtung erhält für drei Jahre die Anerkennung als Träger, um Lernende im Umweltmanagement auszubilden. Danach muss die Fortbildung wiederholt werden, um die Anerkennung zu bestätigen.
  3. Die Einrichtung bekommt das Handbuch.
  4. Die Lernenden wirken am Umweltmanagement mit, z.B. bei der Bestandsaufnahme, bei der Bewertung von Daten oder der Verbesserung.
  5. Die Lernenden schätzen die erworbenen Kompetenzen mit Hilfe der Selbstbewertungsbögen ein. Die Lehrenden bestätigen die Einschätzung. Wenn entsprechende Kompetenzen erworben wurden, kann ein Teilzertifikat ausgestellt werden. Diese Teilzertifikate werden in einem Lerner-Portfolio dokumentiert.
  6. Wer drei Teilzertifikate erworben hat, bekommt das Umwelt-Management-Zertifikat für Lernende.

Diskussion

Viele Lehrer und Schüler sehen Umweltbildung bzw. das Umweltmanagement noch als Zusatzveranstaltung an, die sich weit abseits des Kerngeschäfts von Schule abspielt. Das Umwelt-Management-Zertifikat für Lernende setzt genau hier an: Es richtet den Blick von Lehren und Schülern auf die Kompetenzen, die Schüler bei einer Beteiligung am Umweltmanagement erwerben können. Es will den Lernerfolg "in Wert setzen" und somit das Umweltmanagement mit der Schulbildung verbinden.

Das Umweltmanagement-Zertifikat lehnt sich mit seinen Kompetenzstufen und mit dem Zuschnitt der Audit-Themen an die Denkstrukturen von PING (Praxis Integrierter Naturwissenschaftlicher Grundausbildung) an. Das sollte die Kompatibilität mit dem Unterricht - insbesondere den Naturwissenschaften - erleichtern.

Das Instrumentarium wurde im Jahr 2005 veröffentlicht, das Zertifikat wurde im Land Schleswig-Holstein erprobt.

Teilnehmende Schulen (Beispiele)

Quellen