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Unesco-Dekade

11.10.2010: Clever unterwegs sein

Artikelserie zum Klimaschutzprozess in der Hansestadt Stralsund - Abdruck kostenfrei - Belegexemplar erbeten

Alleine die privaten PKW spulen täglich auf den Straßen Stralsunds 670.000 km ab. Das ist eine Fahrstrecke, die 17-mal um die Erde reichen würde. Dieser Autoverkehr sowie die anderen motorisierten Fahrzeuge setzen pro Jahr etwa 79.000 t des „Treibhausgases“ CO2 frei. Der motorisierte Verkehr ist zudem laut und beeinträchtigt schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder oder Senioren, die oft zu Fuß unterwegs sind.

Geht es auch anders?

„Die CO2-Emissionen des Verkehrs kann man mit den Mitteln der Verkehrsplanung, mit der Wahl des Verkehrsmittels, mit sauberen und effizienten Fahrzeugen und nicht zuletzt mit einem vernünftig Fahrstil verringern“, sagte Rainer Horenburg von der UmweltPlan GmbH, der gegenwärtig die Erarbeitung des Stralsunder Klimaschutzkonzeptes leitet.

Eine umweltgerechte Verkehrsplanung lenkt den motorisierten Verkehr sinnvoll und fördert den öffentlichen Nahverkehr, Radfahrer und Fußgänger. So fließt der Autoverkehr oftmals flüssiger, wenn Kreuzungen als Kreisverkehr gestaltet werden. Mit durchgängigen und sicheren Radwegen sowie geeigneten Fahrradabstellplätzen kann der Radverkehr gefördert werden.

Auch Busse sind umweltgerecht, denn ein Bus kann viele Autos ersetzen. Mit speziellen Angeboten wie dem „Hotelticket“ für Touristen oder mit dem auch abends verkehrenden Anrufsammeltaxi wirbt die SWS Nahverkehr GmbH um Kunden.

Dass Auto nicht gleich Auto ist, beweist der Verkehrsclub VCD, der besonders spritsparende Modelle in seine alljährliche Auto-Umweltliste aufnimmt. Die Testsieger des Jahres 2010 sind sogenannte „Hybridfahrzeuge“, bei denen sich jeweils ein Verbrennungs- und ein Elektromotor die Arbeit teilen. Umweltfreundlich sind auch Erdgasautos. Die Stadtwerke Stralsund haben einige erdgasbetriebene PKW in ihrem Fuhrpark; diese stoßen 20% weniger CO2 aus als vergleichbare Benziner, und sie sind auch leiser.

Wie man spritsparend fährt, demonstrierten Landwirtschaftsschüler aus Österreich auf einem John-Deere-Traktor der Baase Landmaschinen GmbH am 7.10.2010 in der Fachhochschule Stralsund: 20% Einsparung gegenüber einem normalen Fahrstil konnten die jungen Männer erzielen. Auch im privaten PKW gilt: Eine vorausschauende und niedertourige Fahrweise spart 20-25% Sprit, wer besonders hektisch fährt, braucht hingegen ca. 30% mehr Sprit als ein „Normalfahrer“.

„Diese Beispiele zeigen, dass der Verkehr deutlich effizienter und umweltgerechter gestaltet werden kann, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, betont Rainer Horenburg. „Ganz nebenbei kann damit auch die Lebensqualität in unserer Stadt gesteigert werden.“

Weitere Informationen

Treibhausgase

380.000 t des Treibhausgases CO2 erzeugt die Hansestadt Stralsund pro Jahr. 21% davon entfallen auf den motorisierten Verkehr. Den größten Anteil darunter haben die PKW (49.000 t), der Flugverkehr (Import von in Stralsund verbrauchten Waren, 16.000 t) und Nutzfahrzeuge (11.000 t). Der Anteil von Bus und Bahn ist sehr gering.

Klimaschutzkonzept

Das Klimaschutzkonzept wird von einer ARGE unter Federführung durch die UmweltPlan GmbH erarbeitet. Der Klimarat und seine drei Arbeitskreise begleiten diese Arbeit. Das Konzept wird Ende Oktober an die Stadt übergeben und dann in der Bürgerschaft beraten.

Internet

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Bildmaterial

Direkt zu den Auto-Umweltlisten

V.i.S.d.P.: Tilman Langner, Sprecher des Arbeitskreises Öffentlichkeitsarbeit im Klimarat
Umweltbüro Nord e.V., Tribseer Str. 28, 18439 Stralsund, 03831-703838, buero@umweltschulen.de