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Unesco-Dekade

Pflege der Streuobstwiese Stedar auf Rügen

Obstbaumschnitt

Der Obstbaumschnitt erfüllt mehrere Aufgaben

Sein Hauptziel ist es, ausgeglichenes Wachstum zwischen Holztrieben und Blütenholz zu erreichen. Dieses sogenannte physiologische Gleichgewichtist bei jungen Bäumen noch nicht vorhanden und soll während des Aufbauschnittes alsbald erreicht werden. Je wüchsiger ein Baum, desto später blüht er. Im Hauptertragsalter kommt es darauf an, das physiologische Gleichgewicht durch Überwachungs- und Auslichtungsschnitt so lange wie möglich zu erhalten. Alte Bäume, die zuviel Blühholz produzieren und dadurch rasch vergreisen, sind durch Intensivierung des Schnittes (Verjüngungsschnitt) zu verstärkter Holztriebbildung anzuregen.

Ein gute Anleitung zum fachgerechten Obstbaumschnitt findet man in: Hans Walter Riess: Obstbaumschnitt in Bildern - Kernobst - Steinobst - Beerensträucher, Obst- und Gartenbauverlag, München, 1999

Februar und März sind günstige Schnittmonate

Werden Obstbäume 6 – 8 Wochen vor Austriebsbeginn sachgemäß geschnitten, dann ist mit rascher Wundverheilung zu rechnen. Allerdings gehen bei fortgeschrittenem Saftaufstieg wertvolle Reservestoffe verloren. Jüngere, wüchsige Bäume werden dadurch in ihrem Wuchs gebremst, triebschwache, ältere Bäume oft so geschwächt, daß sie sich nur schwer wieder erholen. Da ein Winterschnitt ab Mitte November möglich ist, sollten triebschwache, alte Apfel- und Birnbäume bereits im Spätherbst geschnitten (verjüngt) werden, spätestens bis Anfang Februar. Für den Auslichtungsschnitt wüchsiger, älterer Kernobstbäume steht die Zeit von Dezember bis Februar zur Verfügung. Starke Wachser, die nicht zum Blühen kommen wollen, sollten so spät wie möglich, im März/ April, vor Blühbeginn, einer mäßigen Schnittbehandlung unterzogen werden. Bis Februar können alle Bäume geschnitten werden, die mindestens 4 – 5 Jahre an ihrem Platz stehen.

Foto: Sabine Langner
Gut geschnittene Bäume erbringen eine gute Ernte.

Werkzeuge für den Gehölzschnitt

Gutes scharfes Werkzeug ist zum sachgemäßen Obstbaumschnitt erste Vorbedingung. Für alle größeren Schnittarbeiten in der Krone eignet sich am besten eine Baumsäge mit großem Bügel aus Stahlrohr und drehbarem, 35 – 45 cm langem, grobgezähnten Blatt aus bestem Stahl. Man achte darauf, daß die Nieten der Blatthalterung einwandfrei sitzen. Zum Entfernen dünnerer Äste und starker Zweige eignet sich gut eine Astsäge mit kleinem Bügel, schmalem, verstellbarem, fein gezähntem , etwa 35 cm langen Blatt. Gut gespannt, bleibt das Blatt fest im Lager. Man kann fast jeden Kronenteil sachgemäß entfernen und kommt gut in enge Astgabeln hinein. Für kleinere Schnittarbeiten braucht man eine Gartenschere von etwa 20 cm Länge. In der Praxis hat sich eine solche mit zwei geschliffenen Klingen bewährt als eine einschneidige, da diese bei Rinde zu sehr quetscht und man oft verleitet wird, zu starke Triebe zu schneiden. Handliche Ausführungen bestehen aus Leichtmetall und Plastik. Zweischneidige Scheren ermöglichen durch Nachstellen der Klingen, die aus Spezialstahl sein müssen, lange einen sauberen Schnitt.