Die globale Durchschnittstemperatur steigt seit dem Beginn der Industrialisierung an. Obwohl wir wissen, dass vom Menschen freigesetztes Kohlendioxid dafür die wichtigste Ursache ist und dass ein weiterer Temperaturanstieg die menschliche Zivilisation existenziell gefährdet, ist eine Kehrtwende bislang nicht vollzogen.
Es ist daher eine der drängendsten umweltpolitischen Aufgaben des 21.Jahrhunderts, den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zu stabilisieren. Die Kampagne 350.org setzt sich für ein Limit von 350 ppm (0,035 Vol%) Kohlendioxid in der Atmosphäre ein - gegenwärtig liegen wir bereits bei 387 ppm.
Umweltinitiativen aus aller Welt wollen diese Aufgabe am 24.10.2009 mit vielfältigen fantasievollen Aktionen ins öffentliche Bewusstsein rücken. Kurz vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen sollen damit vor allem Politiker gedrängt werden, sich für rasche und wirksame Schritte zum Klimaschutz einzusetzen. Auf der Website www.350.org/ werden die Aktivitäten koordiniert und Hintergrundinformationen sowie konkrete Aktionsideen vermittelt.
Das Europäische Projekt EGS (Energy-Education-Governance-Schools) unterstützt den internationalen Klimaaktionstag. „Wir rufen alle Schulen in Europa auf, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen und diese auf der Website www.350.org/ einzutragen“, sagt der EGS-Projektmanager Marco Devetta. „Klimaschutz ist Politik im Interesse der nachfolgenden Generationen, und Energieeffizienz ist ein wichtiger Schlüssel zum Klimaschutz. In 10 EU-Ländern arbeiten wir daran, die Energieeffizienz in Schulen zu erhöhen und junge Menschen zur umweltpolitischen Mitgestaltung ihrer Gesellschaft zu befähigen (www.egs-project.eu/). Dazu gehört auch, sich öffentlich für eine zukunftsfähige Klimaschutzpolitik einzusetzen.“
Pflanzung einer Rotbuche in der Brunnenaue Stralsund:
Eine Aktion des Klimarats der Hansestadt Stralsund mit Stralsunds Oberbürgermeister Dr. Badrow
Das Umweltbüro Nord e.V. als deutscher Partner im EGS-Projekt hat gemeinsam mit dem Klimarat der Hansestadt Stralsund einen symbolischen Beitrag zum Klimaaktionstag organisiert. In der Brunnenaue wurde eine Rotbuche gepflanzt.
Die globale Durchschnittstemperatur steigt seit dem Beginn der Industrialisierung an. Obwohl wir wissen, dass vom Menschen freigesetztes Kohlendioxid dafür die wichtigste Ursache ist und dass ein weiterer Temperaturanstieg die menschliche Zivilisation existenziell gefährdet, ist eine Kehrtwende bislang nicht vollzogen.
Es ist daher eine der drängendsten umweltpolitischen Aufgaben des 21.Jahrhunderts, den Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zu stabilisieren. Die Kampagne 350.org setzt sich für ein Limit von 350 ppm (0,035 Vol%) Kohlendioxid in der Atmosphäre ein - gegenwärtig liegen wir bereits bei 387 ppm.
Umweltinitiativen aus aller Welt wollen diese Aufgabe am 24.10.2009 mit vielfältigen fantasievollen Aktionen ins öffentliche Bewusstsein rücken. Kurz vor der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen sollen damit vor allem Politiker gedrängt werden, sich für rasche und wirksame Schritte zum Klimaschutz einzusetzen. Auf der Website www.350.org/ werden die Aktivitäten koordiniert und Hintergrundinformationen sowie konkrete Aktionsideen vermittelt.
Wir dokumentieren den ursprünglich in Englisch verfassten Aufruf zum Internationalen Klimaaktionstag hier in Deutsch:
Dies ist eine Einladung zur Teilnahme an einer Bewegung, die das Ziel hat, auf der ganzen Welt an einem Tag ein Signal zum Anhalten der Klimakatastrophe zu geben.
Am 24. Oktober 2009 wollen wir uns gemeinsam auf unserem Planeten erheben und zu einem fairen globalen Klimaschutzabkommen aufrufen. Mit diesem gemeinsamen Aufruf wollen wir weltweit darauf hinweisen, dass die Erde einen internationalen Plan benötigt, der unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Ergebnisse diesem unserem Planeten langfristige Klimasicherheit zurückbringt.
Diese Bewegung hat gerade erst begonnen und erfordert Eure Beteiligung.
Wir fordern Euch und alle Menschen in allen Ländern der Erde auf, in ihren Gemeinden am 24. Oktober Aktionen zu organisieren – jede Form ist dafür denkbar: Wanderungen, Fahrradtouren, Rallies, Konzerte, Festivals, Pflanzaktionen, Protestversammlungen; der Vielfalt und dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt. Und stellt Euch vor: Eure Aktion verbindet Euch mit Tausenden anderer rings um den Globus, und das könnte die Welt aufwecken.
Wenn wir das schaffen, können wir am 24. Oktober diese machtvolle Botschaft aussenden: Die Welt benötigt Lösungen für das Klimaproblem, wie sie die wissenschaftliche Forschung, aber auch die internationale Gerechtigkeit jetzt fordern. Wenn es stimmt, dass nur das Fehlen des politischen Willens verhindert, dass die Klimakatastrophe schnell und gerecht bekämpft wird, so sagen wir:
OK, das Einzige, was diesen politischen Willen erzwingen kann, ist eine gemeinsame, globale Bewegung. Niemand wird für uns eine solche Bewegung in Gang setzen, das müssen die einfachen Menschen auf der ganzen Welt selbst machen – und Ihr gehört dazu, auch Ihr seid dazu aufgerufen!
Also meldet in Eurer Gemeinde eine Veranstaltung für den 24. Oktober an und begeistert Eure Freunde dafür. Gewinnt Eure Mitschüler und Mitarbeiter, Eure örtliche Umweltgruppe oder Menschenrechtsvertreter, Eure Kirchgemeinde, Synagoge, Moschee oder Tempel; werbt unter Radfahrern, Bauern, und jungen Leuten – wir müssen auf der ganzen Welt beginnen, uns zu organisieren.
Mit Eurer Hilfe wird es an allen berühmten Orten der Welt am 24. Oktober Aktionen geben – von den großen Seen Amerikas bis zum Großen Barriere-Riff in Australien, von Islands Eisgletschern bis zum Tafelberg in Südafrika, und ebenso an all den Örtlichkeiten, an denen sich Euer tägliches Leben abspielt, sei es ein Sportplatz, eine Anlage, ein Park oder eine Stadthalle.
Es gibt nämlich zwei Gründe dafür, dass dieses Jahr so entscheidend ist, dass wir genau jetzt mit dieser Bewegung beginnen müssen:
Der erste Grund besteht darin, dass der Klimawandel Tag für Tag rascher fortschreitet: Das Eis in der Arktis und Antarktis schmilzt mit beängstigender Geschwindigkeit, um Jahrzehnte rascher als noch vor kurzem geschätzt. Alles auf dem Planeten scheint aus der Bahn zu laufen, zu schmelzen oder zu brennen, anzusteigen oder auszutrocknen. Für diese dadurch ausgelösten Ängste haben wir nun eine Zahl, sie auszudrücken: 350.
Was soll das bedeuten? Der NASA-Wissenschaftler James Hansen und andere Wissenschaftler haben jüngst in mehreren Publikationen gezeigt, dass der CO2-Gehalt in der Atmosphäre von den derzeitigen 387 ppm (=0,0387 Volumenprozent) auf wenigstens 350 ppm (=0,035 Volumenprozent) oder darunter gesenkt werden muss, wenn wir „einen Planeten behalten wollen, der dem ähnelt, auf dem sich unsere Zivilisation entwickelte“.
Diese Zahl kannte vor einem Jahr noch niemand, jetzt aber ist ganz klar, dass 350 sehr wahrscheinlich die wichtigste Zahl für die Zukunft der Erde ist, sozusagen der Polarstern für unseren anstrengenden Weg zum klimabewussten Wandel auf der Erde. Nur wenn es uns gelingt, sehr rasch die Erdatmosphäre in Richtung der 350 zu bewegen, können wir noch die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels abwenden.
Der zweite Grund weshalb das Jahr 2009 so wichtig ist, besteht darin, dass die politische Situation, unsere Regierungen zum Handeln zu bringen, noch nie so günstig war, denn die politischen Führer der Welt werden sich im Dezember in Kopenhagen versammeln, um einen neuen Weltvertrag zur Begrenzung der CO2-Emission zu verabschieden.
Würde diese Konferenz jetzt schon stattfinden, so würde der Vertrag jämmerlich ausfallen. Er würde uns zu einer Zukunft verdammen, die uns niemals zu dem erforderlichen CO2-Wert von 350 ppm zurückführt, mit all den bedrohlichen Folgen eines beschleunigten Anstiegs der Weltmeere bei gleichzeitig unvorhersehbaren Regenfluten und parallellaufender zunehmender Ausbreitung der Wüstengebiete auf der Erde. Das wäre eine Zukunft, in der zuallererst die ärmsten Menschen, bald aber wir alle und schließlich sogar die nach uns Lebenden nur noch einen Planeten haben, den WIR beschädigt, ja zerstört haben.
Der 24. Oktober liegt 6 Wochen vor der so wichtigen Konferenz in Kopenhagen. Wenn wir uns alle an dieser Aufgabe beteiligen und wenn wir einen guten Job machen, so werden die Verantwortlichen aller Nationen die Kernfrage kennen: Wird mit den vorgesehenen Maßnahmen die Erde auf den Weg zur baldigen Erreichung der 350 ppm geführt werden oder nicht?
Diese Wirkung auf die Politiker wird nur möglich werden durch eine wirklich globale Protestbewegung, so wie sie bereits an vielen Orten der Welt im Entstehen ist – seht Euch die Internetseite www.350.org/ dazu an! Bauern in Kamerun, Studenten in China, selbst Skifahrer beim Weltcup haben inzwischen mitgemacht, die Zahl 350 ins Bewusstsein zu heben. Kirchen haben ihre Glocken 350mal läuten lassen. Buddhistische Mönche haben mit ihren Körpern eine riesige 350 vor dem Hintergrund der Himalajaberge entstehen lassen. 350 überspringt bereits alle Sprach- und Kulturgrenzen; denn dieses Wort, diese Zahl ist deutlich und direkt, es überwindet politische Stagnation und bildet eine wissenschaftlich gesicherte Grundlinie.
Am 24. Oktober stehen wir alle auf für die 350 – als einem universellen Symbol für Klimabeständigkeit in einer Welt, um die wir kämpfen müssen. Und am Ende dieses Tages werden wir alle Fotos von unseren Aktionen auf die Webseite www.350.org/ einstellen und sie rund um den Globus schicken. Diese Bilderflut wird die Gefahren des Klimawandels mit aller Deutlichkeit in die öffentliche Debatte bringen und unsere politischen Führer zwingen, ihre Verantwortung vor einer globalen Bürgerbewegung anzunehmen.
Dafür brauchen wir Eure Hilfe. Die Welt ist ein großartiger Ort – aber unser Team ist sehr klein. Dennoch – unser Team bei 350.org wird Euch in jeder möglichen Hinsicht unterstützen: mit Mustern für Poster oder für Pressemitteilungen, mit Hilfestellungen zur Verbreitung des Wortes Dreihundertfünfzig sowie mit Anregungen für den Aufbau einer lokalen Klima-Aktionsgruppe. Unser Team ist immer nah und erreichbar für Euch, nur einen Telefonanruf oder eine E-Mail entfernt, wenn Ihr uns braucht.
Unsere Bewegung ist so etwas wie eine letzte Prüfung für die Menschheit. Werden wir den Mut, die Beherztheit und den Einfallsreichtum aufbringen, das Klima wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ehe es zu spät ist? Der 24. Oktober wird ein freudiger und mächtig eindrucksvoller Tag werden, wenn es uns gemeinsam gelingt zu zeigen, dass das möglich ist, möglich sein muss. Schließt Euch unserer Bewegung an und meldet Euer örtliches Vorhaben noch heute an.
Vorwärts!!!
P.S. Wir müssen Euch bitten, noch etwas Zusätzliches zu tun; es ist ganz leicht: sendet diese Botschaft an alle, von denen Ihr vermutet, dass sie auch nur ein wenig daran interessiert sein könnten!
Die Englische Originalversion dieses Aufrufs vom 31.3.2009 wurde unterzeichnet von:
Bill McKibben - Author and Activist- USA
Vandana Shiva - Physicist, Activist, Author - India
David Suzuki - Scientist, Author, Activist - Canada
Bianca Jagger - Chair of the World Future Council - UK
Tim Flannery - Scientist, Author, Explorer - Australia
Bittu Sahgal - Editor, Sanctuary Magazine - India
Andrew Simmons - Environmental Advocate, St. Vincent & The
Grenadines
Christine Loh - Environmental Advocate and Legislator - Hong Kong
Übertragung ins Deutsche: Jürgen Langner, Umweltbüro Nord e.V.
Diese Seite wurde durch das Umweltbüro Nord e.V. im Rahmen des Projekts EGS publiziert. Die alleinige Verantwortung für den Inhalt dieser Webseite liegt bei den AutorInnen. Sie gibt nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Union wieder. Weder die EACI noch die Europäische Kommission übernehmen Verantwortung für jegliche Verwendung der darin enthaltenen Informationen.