Der Rostocker Energiesparwettbewerb
Der Rostocker Energiesparwettbewerb
ging im Jahr 2007 weiter.
21 Schulen beteiligten sich.
Der Auftrag
30 / 30 / 40: So lautet das Angebot der Hansestadt Rostock
im Rahmen des Rostocker Energiesparwettbewerbs. Wenn Schulen
(oder andere Verwaltungseinheiten) ihren Verbrauch an Energie
oder Wasser reduzieren, entlasten sie damit nicht nur die Umwelt,
sondern sparen auch Geld.
- 30 % der eingesparten Summen erhält die jeweilige Schule
zur freien Verfügung ausgezahlt.
- 30 % kommen in einen Fonds, der allen am Wettbewerb teilnehmenden
Schulen zweckgebunden für Umweltinvestitionen zur Verfügung
steht. Wenn eine Schule z. B. eine Solaranlage errichten will,
kann sie eine finanzielle Unterstützung aus diesem Fonds
beantragen. Es ist vorgesehen, dass die Stadtverwaltung und
die am Wettbewerb teilnehmenden Schulen gemeinsam über
diese Anträge entscheiden.
- 40 % behält die Verwaltung zur Entlastung des Haushalts.
Der Rostocker Energiesparwettbewerb geht auch im Jahr 2007
weiter. Diesmal soll die Zahl der teilnehmenden Schulen deutlich
erhöht werden, und der Wettbewerbsgedanke wird stärker betont,
denn die besten Schulen erhalten Pokale.
Ablauf des Wettbewerbs 2007
Der Wettbewerb 2007 beginnt mit dem 01.01.2007 und
endet am 31.12.2007. Zum Auftakt findet am 12. September 2006 eine
Informationsveranstaltung mit Herrn Dr. Wolfgang Nitzsche, Senator
für Umwelt, Soziales, Jugend und Gesundheit, und Frau Ida
Schillen, Senatorin für Kultur, Schule und Sport, statt. Fachvorträge
unter anderem zur aktuellen energiepolitischen Entwicklung und
über
den Klimawandel vermitteln den Einblick in die globalen Zusammenhänge.
Schulen, die am Wettbewerb teilnehmen möchten, schließen eine
Vereinbarung mit der Stadtverwaltung der Hansestadt Rostock, darin
wird ihnen die Auszahlung ihres Anteils an den eingesparten Kosten
garantiert..
Im laufenden Wettbewerb wird dann im Rahmen von
Workshops, die gemeinsam vom Umweltbüro Nord (Stralsund)
und dem Amt für Umweltschutz angeboten werden, hilfreiche
Literatur ausgehändigt. Außerdem stehen energiefachliche
und technische Beratungen von den jeweiligen Ämtern zur Verfügung.
So kann sich jede Schule Messgeräte zur Überprüfung
ihres Energieverbrauches ausleihen. Auch entsprechendes Unterrichtsmaterial
kann zur Verfügung gestellt werden.
Am Ende des Jahres werden dann die Einsparungsergebnisse
der Teilnehmer ermittelt. Basis sind die Verbrauchsvorgaben in
der gemeinsam unterzeichneten Wettbewerbsvereinbarung. Ihr liegen
die mittleren Jahresverbräuche der letzten drei Jahre zugrunde.
Der Wettbewerb findet dann im Rathaus mit der Übergabe
der Pokale und Preise mit einem anspruchsvollen Rahmenprogramm
einen würdigen Abschluss.
Ansprechpartner
Umweltamt der Hansestadt Rostock.
Service vom Umweltbüro Nord e.V.
Hier im Internetservice www.umweltschulen.de/ finden
Sie folgende Angebote:
Fragen
und Antworten zum Rostocker Energiesparwettbewerb
- Wer hat sich diesen Wettbewerb ausgedacht? Der Energiesparwettbewerb
ist keine Erfindung der Hansestadt Rostock - in Städten wie
Hamburg und Hannover ist es bereits seit mehreren Jahren üblich,
dass der Schulträger die Schulen finanziell belohnt, wenn
sie sparsam mit Energie und Wasser umgehen. Diese Aktionen, z.B.
"fifty/fifty" in Hamburg sind außerordentlich
erfolgreich, d.h. es wurden erhebliche Einsparungen erzielt -
zum Nutzen der Schulen, der Kommunen und der Umwelt. Die Initiative
zum Rostocker Energiesparwettbewerb können sich Schüler
der Hansestadt auf die Fahnen schreiben - sie hatten bereits im
Schuljahr 1997/1998 eingefordert,
dass das Energiesparen sich auch für die Schulen lohnen müsse.
(Wenn Sie Informationen zu weiteren solchen Energiesparprojekten
suchen, geben Sie einfach den Suchbegriff "fifty/fifty"
in eine Internet-Suchmaschine ein - da werden Sie garantiert fündig!)
- Wer kann am Wettbewerb teilnehmen? Es können
alle Organisationseinheiten der Stadt Rostock teilnehmen, die
vom Hochbauamt bewirtschaftet werden; neben den Schulen sind
dies auch die meisten Verwaltungseinrichtungen. Im Jahr 2000
wurden in diesen Gebäuden 103.000.000 kWh Energie und 269.300
m³ Wasser verbraucht; die Kosten betrugen ca. 7,75 Mio
Euro.
- Woher können wir Messgeräte für die Datenerfassung
bekommen? Messgeräte (Thermometer, Stromkostenmessgeräte,
Luxmeter) können beim Hochbauamt (Sachgebiet Energiebewirtschaftung)
ausgeliehen werden.
- Wir haben in unserer Schule erhebliche technische Mängel
in der Energieversorgung (z.B. defekte Fenster). Wir halten es
angesichts dessen für unsinnig, unsere Schüler zum Energiesparen
aufzufordern - und wir fordern endlich die notwendigen Sanierungsarbeiten!
Der Rostocker Energiesparwettbewerb zielt darauf, nicht investive
Maßnahmen zum Energiesparen in den Schulen zu initiieren.
Investitionen sind natürlich in vielen Fällen trotzdem
nötig - sie sind aber nicht Gegenstand des Wettbewerbs. Erfahrungen
aus anderen Kommunen, belegen, dass durchaus 10-15 % der Energiekosten
alleine durch pfiffiges Verhalten der Schüler und Lehrer
sowie z.B. durch die Optimierung der Heizungsregelung zu erreichen
sind - also ohne Investitionen. Auch wenn offensichtliche bauliche
Mängel bestehen, lohnt es sich, solche Schwachstellen zu
suchen und zu beheben, die alleine mit dem Verhalten der Nutzer
zu tun haben.
- Unsere Schule wird gerade modernisiert - werden uns die Einsparungen,
die wir aufgrund der Modernisierung erreichen, mit angerechnet?
Nein - wenn die Stadt die Modernisierung bezahlt, wird sie natürlich
nicht die Schule für die daraus resultierenden Einsparungen
belohnen. Das wäre den anderen Schulen gegenüber ungerecht.
Denkbar ist in einem solchen Falle, dass nach Abschluss der Sanierung
neue Startwerte für den Energieverbrauch gemessen werden
- die Schule könnte somit erst zu einem späteren Zeitpunkt
in den Wettbewerb einsteigen. Es ist aber auch möglich, die
der Sanierung zuzurechnenden Einsparungen ingenieurtechnisch zu
berechnen und somit rechnerisch neue Startwerte zu ermitteln.
Auch andere Kommunen gehen so vor, dass die Schulen nur für
die Einsparungen belohnt werden, die sie selbst erreicht haben.
- Selbst wenn wir uns auf das Energie sparende Verhalten konzentrieren:
Ein wenig Geld brauchen wir doch, z.B. um Dichtungsmaterial einzukaufen,
das wir selbst einbauen wollen. Woher bekommen wir dieses Geld?
Die Stadt wird im Rahmen des Energiesparwettbewerbs keine derartigen
Geldmittel bereit stellen. Wenn dieses Geld nicht anderweitig
beschafft werden kann, besteht nur die Möglichkeit, zunächst
andere Maßnahmen umzusetzen und erst danach einen Teil der
an die Schulen zurückfließenden Geldbeträge für
diese Materialien auszugeben. Hierfür müssen nicht die
30% eingesetzt werden, die die Schule zur freien Verfügung
erhält - solche Ausgaben können aus dem 40%-Anteil gedeckt
werden, der zweckgebunden für den Umweltschutz eingesetzt
werden soll. Dieses Geld wird nur auf Antrag vergeben.
- Wenn wir Energie sparen wollen, müssen wir langfristig
arbeiten. Wie lange geht der Wettbewerb? Der Wettbewerb ist
langfristig angelegt, auch wenn die Teilnahme aus haushaltstechnischen
Gründen für jedes Jahr neu ausgeschrieben wird.
- Einige unserer Räume werden eindeutig überheizt,
wir können aber die Thermostatventile an den Heizkörpern
nicht regulieren. Was sollen wir tun? In diesem Fall wenden
Sie sich an das Schulverwaltungsamt (Werterhaltung - Herr Seidel,
Herr Braun). Sie werden dafür sorgen, dass Fachleute die
"Kindersicherung" an den Thermostaten so verändern, dass
eine sinnvolle Regulierung der Raumtemperaturen möglich wird.
Erarbeiten Sie sich hierfür ganz konkrete Vorstellungen,
welche Thermostate betroffen sind!
- Unser Schulgebäude wird auch nachts voll beheizt. Was
können wir dagegen tun? Erfassen Sie möglichst nachvollziehbare
Messwerte (siehe Diagramme im Energietest)
und wenden Sie sich damit an das Sachgebiet Energiebewirtschaftung
des Hochbauamtes (Herr Rokita, Frau Kirsten)! Sie werden dann
z.B. bei den Stadtwerken intervenieren. Perspektivisch will das
Hochbauamt alle Schulen mit Gebäudeleittechnik ausstatten
- dann soll es möglich werden, von zentraler Stelle aus die
Heizkurven so einzustellen, dass bedarfsgerecht und sparsam geheizt
werden kann.
- Wäre es nicht möglich, den Wettbewerb - die Abrechnung
der eingesparten Gelder - zeitlich an das Schuljahr anzubinden?
Aus Sicht aller Beteiligten (Schulen und Ämter) wäre
das wünschenswert. Das Hochbauamt verweist jedoch darauf,
dass die Verträge mit den Stadtwerken, deren Abrechnung sowie
die Planung des kommunalen Haushalts in Kalenderjahren erfolgen.
Erschwerend hinzu kommen die saisonalen Schwankungen der Energiepreise.
Eine Abrechnung des Wettbewerbs im Schuljahrestakt würde
einen erheblichen zusätzlichen Verwaltungs- und Kostenaufwand
bedeuten, der in keinem angemessenen Verhältnis zum Nutzen
steht. Vorstellbar ist jedoch folgende Perspektive: Wenn künftig
die Schulen an die Gebäudeleittechnik angeschlossen sind,
werden die Daten zum Energieverbrauch auf rationelle Weise im
Hochbauamt erfasst - dann wäre es möglich, die Schulen
zum Schuljahresende zumindest über ihren Energieverbrauch
(Kilowattstunden) zu informieren (ideelle Abrechnung) - die finanzielle
Abrechnung wird jedoch an das Kalenderjahr gebunden bleiben.
- Wie funktioniert so ein Wettbewerb
haushaltstechnisch? Die Stadt Rostock hat innerhalb
des Deckungsrings Bewirtschaftungskosten spezielle Haushaltsstellen
eingerichtet, und zwar für die Schulen unter Nr. 5772,
für Ämter und Einrichtungen unter Nr. 5290 sowie für
geringinvestive Maßnahmen unter 5011 (gemäß
Gliederungs- und Gruppierungsvorschriften Gem HVO M-V). Diese
Haushaltsstellen beinhalten zunächst kein Geld, sie werden
aus den erzielten Einsparungen gespeist. Sie sind als übertragbar
gekennzeichnet, so dass Prämierungen auch im Folgejahr
möglich sind.
Ergebnisse des Wettbewerbs
Der erste Wettbewerb wurde am 2. 2. 2000 mit einer Veranstaltung
im Förderzentrum am Schwanenteich eröffnet. Zwischen
2000 und 2005 wurde der Wettbewerb dreimal durchgeführt.
Dabei haben sich insgesamt 20 Schulen beteiligt. Im Jahr 2000 beteiligten
sich 25 Schulen und 2 Verwaltungseinheiten. Sie konnten gemeinsam
1.338.000 kWh Energie im Wert von ca. 48.000 Euro einsparen. Leider
haben nur 8 Schulen und eine Verwaltungseinheit ihre Wettbewerbsunterlagen
beim Hochbauamt eingereicht; daher konnten nur ca. 6.000 Euro
an Prämien ausgeschüttet werden.