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Unesco-Dekade

Agenda 21 und Bildung für nachhaltige Entwicklung - Einführung

Seit ca. zwei Jahren verstärkt sich die Diskussion um die Frage, wie es nach dem Ende der UN-Dekade “Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” (2004 – 2014) weitergehen soll. Übereinstimmend wird von allen Fachleuten festgestellt, dass es unbestreitbar Erfolge bei der Implementation von BnE in das Bildungswesen gegeben hat (unser eigenes Netzwerk ist ein kleines Element davon), wir aber noch weit entfernt von einer flächendeckenden Verankerung sind. Unser Netzwerk selbst hat sich mit einem Positionspapier in diese Diskussion eingeschaltet.

Inzwischen hat sich Einiges getan, auf der Ebene der Basisinitiativen, Kommunen, in NRW, bundesweit und international. Zusammenfassen kann man diese Erklärungen, Berichte, Positionspapiere, Diskussionsentwürfe, ... vielleicht am besten unter dem Motto “Vom Projekt zur Struktur!” Klar wird, dass es nottut, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen und es deutlicher in die bestehenden Strukturen des Bildungssystems zu integrieren (von der Lehrerausbildung über das Schulbuch bis zur verbindlichen Prüfungsleistung für Schüler/innen).

Die folgenden Meldungen betreffen solche strukturellen Verankerungen bzw.  politische Absichtserklärungen. Die Informationen sind nicht bewertet oder kommentiert.

>>>>>>>>>>Das nachfolgende würde ich dann überwiegend für die Seite BNE-Perspektiven nutzen und von hier aus nur auf diese verweisen...

Strukturelle Verankerung von BnE in NRW

Am 19.6.13 haben SPD und Grüne den Antrag  „Verbraucherbildung in der Schule nachhaltig und vielfältig gestalten“ ins Plenum des Landtags eingebracht, die abschließende Beratung und Abstimmung sollen nach Vorlage der Beschlussempfehlung des federführenden Schulausschusses erfolgen. In dem Antrag geht es um Weiterentwicklung der Konsum-, Ernährungs- und Gesundheitsbildung als Teil der Bildung für nachhaltige Entwicklung auf der Grundlage der Ergebnisse und des Konzepts der REVIS-Forschung; den Umbau von Lehrplänen und Unterrichtsinhalten in naturwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern; der Nutzung von Chancen des Ganztags als Lern- und Lebensort u.a. durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Trägern für die Vermittlung von Lebensgestaltungs- und Nachhaltigkeitskompetenzen; der Vernetzung von bereits bestehenden Programmen; der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und sozialpädagogischen Fachkräften sowie der Evaluation der getroffenen Maßnahmen. Antrag unter <http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument?Id=MMD16%2F3223|1|0> (Drucksache 16/3223).

Das REVIS-Curriculum nennt die grundlegenden Bildungsziele für die schulische Ernährungs- und Verbraucherbildung (EVB) und ist ein bundesweit gefasster Konsens über die als "grundbildend" verstandene schulische EVB der im Rahmen des interdisziplinären Projektes REVIS (Reform der Ernährungs- und Verbraucherbildung in Schulen). Die neun Bildungsziele strukturieren den komplexen Bildungsbereich. Jedem Bildungsziel sind vier sich ergänzende Kompetenzen zugeordnet. Abgeleitete Lehrinhalte und Themenvorschläge verdeutlichen die inhaltliche Bandbreite. Unter http://shop.aid.de/0649/revis-curriculum-der-ernaehrungs-und-verbraucherbildung-in-schulen-bildungsziele-der-schulischen-evb kann dieses Curriculum bestellt werden (Bestell-Nr. 0649, Umfang 12 Seiten, Erscheinungsjahr 2009, Redaktion Brueggemann, Ingrid / Jaehnig, Birgit, 3,50 € zzgl. Versandkosten). Das REVIS-Curriculum soll auch in den Lehrplan-Navigator auf der Seite des Schulministeriums eingestellt werden.

“Welche Chancen eröffnet Bildung für nachhaltige Entwicklung? Die neue Internetseite der Agentur "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BnE-Agentur NRW) bietet Antworten und Ideen (freigeschaltet seit Anfang Oktober). Unter www.zukunft-lernen-nrw.de <www.zukunft-lernen-nrw.de> informiert die BnE-Agentur über den Stand der Landesstrategie "Bildung für nachhaltige Entwicklung" sowie über ihre Leitprojekte. Ziel ist es, die globale Bildungsoffensive "Bildung für nachhaltige Entwicklung" in Nordrhein-Westfalen umzusetzen und Prinzipien nachhaltiger Entwicklung fest im nordrhein-westfälischen Bildungssystem zu verankern. ... 2012 wurde die BnE-Agentur eingerichtet, die an die Arbeit des „Forum Aktion Zukunft Lernen“ anknüpft. Auftrag der BnE-Agentur ist es, bis Ende 2014 eine Landesstrategie zu entwickeln, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in möglichst allen Bereichen des nordrhein-westfälischen Bildungswesens umgesetzt werden kann. Neben der Erarbeitung der Landesstrategie unterstützt die Agentur konkrete Leitprojekte in Nordrhein-Westfalen, unter anderem die Kampagne "Schule der Zukunft - Bildung für Nachhaltigkeit" oder die Verstärkung von Klimabildung in Kommunen.” (zitiert nach Pressetext des Umweltministeriums NRW)


Perspektiven BnE nach 2014

Auch auf nationaler Ebene geht der Verständigungsprozess über die Perspektiven von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) weiter. Das deutsche Nationalkomitee für die UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" bezieht Stellung zu Folgeaktivitäten nach dem Ende der Dekade. Das Positionspapier "Zukunftsstrategie 2015+" nennt die Herausforderungen in unterschiedlichen Bildungsbereichen und soll als Grundlage für Weichenstellungen der Zukunft dienen. Schwerpunkt der Strategie: "Vom Projekt zur Struktur". Das Nationalkomitee stellt fest, dass ein Jahr vor Ablauf der Dekade deutlich wird, dass zwar national wie international eine Reihe von Erfolgen zu verzeichnen sind. Gleichzeitig stehe die notwendige Implementierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in allen Bereichen des Bildungssystems weiterhin vor erheblichen Herausforderungen. Darum setzt sich das deutsche Nationalkomitee gemeinsam mit dem Deutschen Bundestag, der Kultus- und Umweltministerkonferenz der Länder sowie den BNE-Akteuren für Folgeaktivitäten zur laufenden Dekade ein. Wie die Generalkonferenz der UNESCO im November 2011 und die Rio+20-Konferenz im Juni 2012 gezeigt haben, besteht darüber auch auf internationaler Ebene Einigkeit. Weitere Infos und das Positionspapier als pdf unter http://www.bne-portal.de/un-dekade/folgeaktivitaeten/positionspapier-zukunftsstrategie-2015/

Außerdem hat die Bundesregierung Ihren Bericht zur Entwicklung von BnE in der in Kürze zu Ende gehenden Legislaturperiode vorgelegt. Der Bericht macht deutlich, dass in Deutschland in den letzten Jahren vieles erreicht wurde. Dennoch wird auch betont, dass weitere Aktivitäten und Bemühungen notwendig sind, so bspw. in der Forschung zu BNE. Im Hinblick auf die Zukunft von BNE in Deutschland verwies Bildungsministerin Frau Wanka auf die nationale Abschlusskonferenz. In deren Rahmen sollen die Erfolge der UN-Dekade evaluiert und konkrete Handlungsempfehlungen zur weiteren Verstetigung von BNE-Maßnahmen in Deutschland gefunden werden. Den vollständigen Bericht finden Sie unter: http://www.bne-portal.de/fileadmin/unesco/de/Downloads/Hintergrundmaterial_national/20130712_BNE-Bericht_BReg.pdf .

Den zweiten internationalen Bericht ("Peer Review") zur deutschen Nachhaltigkeitspolitik nach 2009 ("Nachhaltigkeit - Made in Germany”) hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Herbst 2012 in Auftrag gegeben. Am 26.9.2013 hat Björn Stigson, Vorsitzender der Expertengruppe und ehemaliger Präsident des Weltwirtschaftsrates für nachhaltige Entwicklung (WBCSD), das Gutachten an die Bundesregierung übergeben. Das insgesamt interessante Peer Review-Gutachten enthält auch Empfehlungen zu BnE, kurz zusammengefasst: Nachhaltigkeit wirkungsvoller in alle Bildungsstufen integrieren! Siehe dazu S. 85 ff! Dokument unter http://www.bne-portal.de/un-dekade/folgeaktivitaeten/nachhaltigkeitsbericht-internationaler-experten-fuer-deutschland/ (deutsche Übersetzung im zweiten Teil der Berichts)

Inzwischen ist auch ein Entwurf für ein weltweites Folgeprogramm für BnE-Aktivitäten nach 2014 vom Executiv Board der UNESCO in die öffentliche Diskussion gebracht worden. Es soll auf der Abschlusskonferenz der UN-Dekade in Japan Ende 2014 abschließend diskutiert und beschlossen werden. Englische Fassung (es gibt noch keine deutsche Übersetzung) siehe unter http://unesdoc.unesco.org/images/0022/002223/222324e.pdf


© DUK / Franziska Lutz

Rückblick: der Runde Tisch 2013 in Frankfurt

Der zehnte Runde Tisch der UN-Dekade fand am 25. und 26. November 2013 auf Einladung des Landes Hessen in Frankfurt am Main satt. Festakt und Workshops standen unter dem Motto "Brücken in die Zukunft". Jetzt ist die Tagungsdokumentation erschienen.
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Vorschau: Abschlusskonferenz der UN-Dekade

Am 29. und 30. September 2014 wird in Bonn die nationale Abschlusskonferenz der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2004 – 2014) stattfinden. Die Veranstaltung bietet Gelegenheit ein Resümee zu ziehen und in die Zukunft zu blicken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission richten diese Konferenz gemeinsam aus. Im World Conference Center Bonn werden 450 Teilnehmende aus Politik und Zivilgesellschaft erwartet, um über Erfahrungen und Ergebnisse der deutschen Umsetzung der Dekade zu reflektieren.
http://www.bne-portal.de/index.php?id=11648
    

Angenommen: Vorschlag für Weltaktionsprogramm

Während ihrer 37. Sitzung vom 5. bis 20. November 2013 in Paris hat die UNESCO-Generalkonferenz über den Vorschlag für ein Weltaktionsprogramm "Bildung für nachhaltige Entwicklung" beraten. Da die Generalkonferenz den Vorschlag angenommen hat, kann das Dokument nun an die Vereinten Nationen weitergeleitet werden. Das Weltaktionsprogramm soll als Rahmen für die internationalen Folgeaktivitäten zur UN-Dekade dienen. Mehr unter http://www.bne-portal.de/index.php?id=11692  Inzwischen liegt auch eine vorläufige deutsche Arbeitsübersetzung des Vorschlags für ein Weltaktionsprogramms vor. Als pdf-Datei unter http://www.bne-portal.de/fileadmin/unesco/de/Downloads/Dekade_Publikationen_national/2013_Arbeitsuebersetzung_Vorschlag_BNE-WAP.pdf

 

 

Der Arbeitsbereich "Agenda 21 und Bildung für nachhaltige Entwicklung" auf umweltschulen.de entstand 2006-2014 in Kooperation mit dem Fernstudiengang Umwelt&Bildung der Universität Rostock; dem heutigen Fernstudiengang Bildung und Nachhaltigkeit.