Bildung gehört zu den Kernpunkten der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie Deutschlands. Konsequenterweise erfasst das Statistische Bundesamt in seinen sehr lesenswerten "Indikatorenberichten" auch die Bildung. Ein Indikator ist dabei der Anteil der 18- bis 24-Jährigen ohne Bildungsabschluss.
Im Indikatorenbericht 2010 wurde dieser noch als kritisch bewertet - im Indikatorenbericht 2012 hingegen wird die Entwicklung als positiv eingeschätzt. Hat sich die Lage verbessert? Nein: Die Bundesregierung hat ihre Bewertungsmaßstäbe verändert - und zwar nach unten. Die bisherigen Ziele (9% für 2009 und 4,5% für 2020) wurden aufgegeben, neues Ziel für 2020 ist nun "unter 10%". Grundlage dafür ist eine Anpassung an die Strategie EU2020.
Noch immer hat das deutsche Bildungssystem also am "unteren Ende" ganz erhebliche Probleme - nur wird jetzt die Lage anders bewertet.
Auf wie viele junge Menschen können wir in Sachen Berufsleben oder Mitgestaltung der Gesellschaft verzichten? Und welche Rolle kann die BNE hier spielen - kaschiert sie den Missstand mit schönen Konzepten, Projekten und Auszeichnungen - oder kann und will sie zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen?
Download des Indikatorenberichts 2012: http://www.bundesregierung.de/ Webs/Breg/nachhaltigkeit/ Content/_Anlagen/ 2012-04-02-indikatorenbericht-2 012-februar-aktualisiert.html? __site=Nachhaltigkeit
Der Arbeitsbereich "Agenda 21 und Bildung für nachhaltige Entwicklung" auf umweltschulen.de entstand 2006-2014 in Kooperation mit dem Fernstudiengang Umwelt&Bildung der Universität Rostock; dem heutigen Fernstudiengang Bildung und Nachhaltigkeit.