Vorwort

Jonas Schibensky

Jonas Schibensky

Wir können unterstellen, dass den meisten bekannt ist, welche zusätzlichen Kosten z. B. durch zu großzügige Nutzung des Faktors "Energie" entstehen oder welche zusätzliche Schädigung die ohnehin schon gefährdete Umwelt durch zu sorgloses Verhalten eines jeden Einzelnen erfährt. Doch auch wenn wir bereit sind etwas zu verändern, stellt sich dennoch die nicht ganz unwesentliche Frage: Wo fange ich denn an?

1995 formulierten Schüler und Lehrer des Max-Weber-Berufskollegs und des Walter-Eucken-Berufskollegs gemeinsam die ersten Ziele zur Nachhaltigkeit und führten im Jahr 2001 ein Öko-Audit durch. Die beiden Schulen haben sich damit der Umweltpolitik verpflichtet und versuchen seitdem eine Veränderung im Verhalten jedes Einzelnen in Bezug auf die Umwelt zu bewirken.

Die Schulen haben sich den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel, die Reduzierung der Heizenergie, des Strom- und Wasserverbrauchs und des Abfalls zum Ziel gesetzt. Die Erfolge geben ihnen Recht, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt konnten bereits Kosten eingespart werden.

Seit dem Jahre 2004 widmen sich beide Schulen dem Nachhaltigkeitsaudit. Damit haben wir uns neue Ziele gesetzt, denn eine nachhaltige Entwicklung bedeutet auch, dass neben den ökonomischen und ökologischen auch soziale Aspekte eine Rolle spielen.

Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung hat zudem das Ziel, die Schüler in die Lage zu versetzen, ihr Umfeld im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Im Zentrum steht dabei die Vermittlung von Gestaltungskompetenz. So wird zukünftig die Partizipation der Schüler, d.h. unsere Beteiligung an Entscheidungsprozessen, bedeutsam sein.

Hierzu sind schon vor den Sommerferien Umfragen bei Lehrern und Schülern gemacht worden, die auf den nachfolgenden Seiten ausgewertet wieder zu finden sind und die als Grundbaustein für die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele dienen.

Generell sollen die Schüler mit der Bildung zur Nachhaltigkeit wieder zu mehr Engagement ermutigt werden. Durch die Vermittlung der notwendigen Kompetenzen für die Partizipation soll erreicht werden, dass diese Fähigkeiten nicht nur im schulischen Alltag, sondern auch im privaten und beruflichen Leben eingesetzt werden können.

Wir wünschen uns allen weiterhin viel Erfolg!

E. R. und Jonas Schibensky,
Block 13, Klasse für Industriekaufleute

Zum Gruß

Joachim Erwin

Joachim Erwin

Nachdem das Walter Eucken und das Max Weber Berufskolleg im Jahr 2001 in einer ersten Audit-Broschüre die Kernpunkte der an ihren und für ihre Schule erarbeiteten Umwelterklärungen veröffentlichen konnten, folgt nun 5 Jahre später eine zweite, revidierte Auflage. Es spricht für die große Kontinuität dieses Projektes, dass nun eine neue Generation von Schülern und teilweise sicherlich auch Lehrern dieses Projekt fortgesetzt und die damals erarbeiteten Ideen weiterentwickelt und veränderten Gegebenheiten angepasst hat. Damit genügt dieses Projekt im besten Sinne dem Gedanken der Nachhaltigkeit, der dem Öko-Audit zugrunde liegt, denn Nachhaltigkeit bedeutet ja nicht allein, dass wir im hier und jetzt uns der Konsequenzen unseres Tuns für die Zukunft bewusst werden, sondern auch, dass wir nachfolgende Generationen motivieren können, uns dies gleich zu tun. Nur so kann langfristig der ökologische Gedanke lokal wie global von Erfolg gekrönt sein und dass in diesem Falle eine neue Schülergeneration an den Berufskollegs Walter Eucken und Max Weber sich diesem Gedanken verschrieben hat, werte ich als vielversprechend, vorbildlich und zugleich sehr aussagekräftig über die Akzeptanz, die dieses Projekt Öko-Audit im Rahmen der Lokalen Agenda 21 in Düsseldorf erfährt.

Die Schülerinnen und Schüler, Lehrer und anderen Mitwirkenden an der zweiten Umwelterklärung des Berufskollegs Walter Eucken und Max Weber beglückwünsche ich zu ihrer gelungenen Arbeit. Insbesondere die Schüler, die in absehbarer Zeit dieses Berufskolleg wieder verlassen werden, möchte ich außerdem ermutigen, wenn auch für sie dieser Lebensabschnitt dann beendet sein wird, den Gedanken dieser Umwelterklärung auch auf andere Bereiche ihres Lebens zu übertragen. Die Idee der Nachhaltigkeit kann unserem Leben schließlich überall in Alltag und Umgebung, im privaten wie auch im beruflichen Umfeld nur zugute kommen, zielt er doch auf eine lebens- und liebenswerte Stadt und Umwelt für uns jetzt und für die Menschen in Zukunft ab.

Es grüßt Sie

Ihr

Joachim Erwin

Zwei Schulen in einem Haus

Das Max-Weber-Berufskolleg und das Walter-Eucken-Berufskolleg arbeiten gemeinsam in einem Gebäude in der Suitbertusstraße. Beide Schulen und ihr gemeinsames Haus sind Gegenstand dieses Projekts.

Das Max-Weber-Berufskolleg

Im Berufskolleg sind folgende Bildungsgänge vereint:

Vollzeit:

  • Höhere Handelsschule (zweijährig)
  • Höhere Handelsschule (einjährig)
  • Fachoberschule für Wirtschaft (FOS 12)
  • Fachoberschule für Wirtschaft (FOS 13)

Berufsschule im dualen System:

  • Kaufleute für Bürokommunikation
  • Bürokaufleute
  • Industriekaufleute
  • IT-Systemkaufleute
  • Notariatsfachangestellte
  • Rechtsanwaltsfachangestellte
  • Steuerfachangestellte
  • Verwaltungsfachangestellte
  • Bürokräfte
  • Justizfachangestellte
  • Servicekaufleute im Luftverkehr

Das Walter-Eucken-Berufskolleg

Im Berufskolleg sind folgende Bildungsgänge vereint

Vollzeit:

  • Einjährige Handelsschule
  • Höhere Handelsschule (zweijährig)
  • Wirtschaftsgymnasium

Berufsschule im dualen System:

  • Kaufleute für Groß- und Außenhandel
  • Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung
  • Medienkaufleute für Digital und Print
  • Kaufleute für audiovisuelle Medien
  • Kaufleute für Marketingkommunikation
  • Medizinische Fachangestellte
  • Zahnmedizinische Fachangestellte
  • Fachkräfte für Brief- und Frachtverkehr
  • Postverkehrskaufleute
  • Fachkräfte für Kurierdienst; Express- und Postdienstleistungen
  • Kaufleute für Kurierdienst; Express- und Postdienstleistungen
  • Informatik- und Systemkaufleute

Die Anzahl der Schüler, Lehrer und Angestellten ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.

Schüler, Lehrer, Angestellte im Schuljahr 2004/2005


Max-Weber Berufskolleg

Walter-Eucken Berufskolleg

Schüler

2943

2926

Vollzeit

315

429

Berufsschüler

2628

2497

Lehrkräfte

93

126

davon nebenamtlich

9

18

davon Referendare

3

7

Sekretärinnen

3

3

Hausmeister

1

1

Summe

3040

3056

Summe (auf Vollzeit umgerechnet)

1463

1558

Vom Öko-Audit zum Nachhaltigkeitsaudit

Rückblick

Schüler schreibt auf Papier das Nachaltigkeitsaudit

Was ist
eine nachhaltige Bildungseinrichtung?

Schon seit 1995 engagieren sich beide Schulen verstärkt im Bereich Umweltschutz bzw. Ökologie. Dazu gehörten u. a. die Umstellung von Einweg- zu Mehrweggefäßen beim Getränkeverkauf – das bedeutet eine Reduzierung der Abfallentsorgungsgebühren um jährlich 15.321,77 Euro! – und die Begrünung zweier kleiner Flachdächer auf dem ersten Stockwerk unserer beider Schulen.

Einen vorläufigen Höhepunkt fanden diese Aktivitäten mit der Durchführung eines Öko-Audits in Anlehnung an eine EU-Verordnung. In diesem Rahmen wurde die Umweltsituation an unseren Schulen systematisch untersucht, um Ziele und Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbedingungen festzulegen. 2001 wurde eine Umwelterklärung mit dem Umwelt-programm veröffentlicht.

In den folgenden Jahren haben wir dann versucht, die gesteckten Ziele zu erreichen. In diesen Prozess waren verschiedene Klassen eingebunden.

Das Nachhaltigkeitsaudit

Ausgangspunkt für unsere Umweltaktivitäten war die internationale Konferenz von Rio 1992, in der sich die beteiligten Staaten zu einer „nachhaltigen Entwicklung“ verpflichteten.

Damit war gemeint, die wirtschaftliche Ent-wicklung unter Berücksichtigung der Interessen zukünftiger Generationen voranzutreiben, also eine vorausschauende Umweltpolitik zu betreiben; aber gleichermaßen war intendiert, für Gerechtigkeit zu sorgen, in nationaler wie in internationaler Perspektive.

Mit diesen Überlegungen haben im Jahr 2004 beide Schulen auf ihren Schulkonferenzen beschlossen, ein Nachhaltigkeitsaudit durchzuführen. Dabei sollten nicht nur ökologische Standards in Bezug auf Abfall, Energie und Verkehr untersucht werden. Hinzu kamen Themen wie Eine Welt, Behindertenintegration und Partizipa-tion. Im Jahre 2005 erfolgte die Nachhaltigkeitsprüfung. Im Jahre 2006 wurden die Ziele und Maßnahmen erarbeitet.

Darstellung des Nachhaltigkeitsaudits

Ablauf des Nachhaltigkeitsaudits

Alles zusammen möchten wir Ihnen in dieser Präsentation vorstellen.

Die Industrie als Vorbild

Die Schulen vollziehen im Grunde das nach, was viele Industriebetriebe schon vorgemacht haben: Die Weiterentwicklung des Öko-Audits zum Nachhaltigkeitsaudit. Düsseldorfer Firmen wie Henkel KGaA, Cognis Deutschland GmbH & Co. KG oder auch die Stadtwerke führen Nachhaltigkeitsaudits durch und veröffentlichen Nachhaltigkeitsberichte.

Warum machen wir ein Nachhaltigkeitsaudit?

  • Autos parken jede Lücke zu

    Verkehr als wichtiger Umweltfaktor

    Weil der Deutsche Bundestag 2004 einen Aktionsplan zur UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ beschlossen hat
  • weil Umweltschutz in der Verfassung von NRW verankert und damit oberstes Bildungsziel ist
  • weil wir z.B. jährlich
    ca. 64.862,10 Euro Heizkosten
    ca. 57.711,95 Euro Stromkosten
    ca. 22.471,91 Euro Wasserkosten (Frisch- und Abwasser) und
    ca. 14.300,31 Euro Müllgebühren haben
  • weil Kosten für Arbeits- und Betriebsmittel in beträchtlicher Höhe anfallen und
  • weil wir durch viele Transporte zu und von der Schule das Klima belasten.




Was sind die Ziele des Nachhaltigkeitsaudits am Walter-Eucken- und Max-Weber-Berufskolleg?

  • Sensibilisierung der SchülerInnen und LehrerInnen für den Zusammenhang von ökologischen, sozialen und ökonomi-schen Maßnahmen
  • Förderung von interdisziplinärem Wissen, partizipativem Lernen und innovativen Strukturen
  • Vermittlung von Lerninhalten zur Nachhaltigkeit gemäß den Lehrplänen
  • Vermittlung von Gestaltungskompetenz für nachhaltige Entwicklungsprozesse
  • Berufsvorbereitung und -qualifikation; Nachhaltigkeitsprüfung und -gutachten
  • Beitragen zur Umweltentlastung
  • Verwendung der vom Schulträger überwiesenen Finanzmittel aus den Einsparungen von Energie und Wasser ("fifty-fifty"-Modell) für unsere Nach-haltigkeitsprojekte, Unterstützung der SV-Arbeit etc.

Ein solches Projekt kann nur gelingen, wenn alle am Schulleben beteiligten Personen mitwirken; doch die SchülerInnen sind die wichtigsten Personen beim Nachhaltigkeitsaudit. Schließlich sind sie es, die die Nachhaltigkeitsprüfung weitgehend selbst durchführen. Durch ihre Verhaltensänderungen tragen sie maßgeblich zu gewünschten Einsparungen und zur Verbesserung der Lern- und Schulkultur bei.

Beschluss der Schulkonferenz 2004

Nachhaltigkeitsaudit

Schüler arbeiten im Unterricht

Partizipation im Unterricht

Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Konferenz von Rio und sehen diese als integralen Bestandteil unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages. Eine solche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung wollen wir insbesondere im Rahmen eines Nachhaltigkeitsaudits verwirklichen.




Erläuterung

Solaranlage auf dem Schuldach

Solarenergie kann auch
in der Schule genutzt werden

faire Produkte neben Tellern

Fairer Handel als Beitrag
zu einer gerechteren Welt

Bildung für eine nachhaltige Entwicklung bedeutet nicht nur die Berücksichtigung von Umweltbelangen, um die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu sichern, sondern ganz zentral auch von Gerechtigkeit. Damit ist zum einen das Verhältnis der reichen zu den armen Ländern gemeint; zum anderen geht es dabei auch um Gerechtigkeit innerhalb der eigenen Gesellschaft.

Wir wollen deshalb insbesondere in Form von Projekten versuchen, einige Teilbereiche dieser globalen und lokalen Probleme zu reflektieren und in verändertes Denken, bewusstes Handeln und lebendige Erfahrung umzusetzen.

In diesem Sinne soll unsere Bildung und Erziehung darauf zielen, Solidarität zu üben und Gestaltungskompetenzen für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften im 21. Jahrhundert zu vermitteln. Hierzu wollen wir wichtige Regelungen und Verbindlichkeiten nachvollziehbar dokumentieren, diese im Rahmen eines Nachhaltigkeitsaudits überprüfen und fortschreiben und die Ergebnisse unserer Arbeit öffentlich präsentieren.

Uns ist bewusst, dass der so eingeschlagene Weg im Prinzip nie endet. Wir wollen daher versuchen, die Wahrnehmung unserer Nachhaltigkeitsverantwortung und unseren Einsatz dafür im Rahmen unserer Möglichkeiten zu optimieren.

 

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