Die Integration von Schüler/innen mit Körperbehinderungen gehört für uns zur sozialen Seite der Nachhaltigkeit. Wir möchten wenigstens annähernd Chancengleichheit herstellen und diese Schüler/innen nicht durch Achtlosigkeiten und vermeidbare Barrieren zusätzlich in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Im Frühjahr 2005 ist daher die Klasse B346 (Bürokaufleute) des Max-Weber-Berufskollegs im Religionsunterricht der Frage „Ist unsere Schule behindertengerecht?“ nachgegangen. Die Ergebnisse der beiden Projektgruppen „Schulgebäude und -gelände“ sowie „Verkehrsanbindungen“ sollen im Folgenden vorgestellt werden. Schulgebäude und -geländeDas Schulgebäude, das vom Walter-Eucken-Berufskolleg und dem Max-Weber-Berufskolleg genutzt wird, ist auf den ersten Blick behindertengerecht ausgestattet. So gibt es am Haupteingang mehrere lange, nicht zu steile Rampen, die ein Erreichen des Schulgebäudes mit einem Rollstuhl ermöglichen. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich eine Behindertentoilette, die im Vergleich zu den restlichen sanitären Anlagen, die von den Schülern genutzt werden (müssen), als geradezu vorbildlich eingestuft werden kann. Weiterhin existieren zwei Personenfahrstühle, die behinderte Schüler nutzen können, um in die 4. Etagen des N-Traktes (konventionelle Klassenräume) und in die drei Etagen des F-Traktes (Computer-Fachräume) zu gelangen. Auf jeder Etage befindet sich neuerdings ein spezieller Rettungssitz für behinderte Menschen, der im Falle eines Alarms zum Einsatz kommen soll.
Untersucht man das Gebäude aus der Perspektive eines Rollstuhlfahrers, können allerdings einige Mängel entdeckt werden.
Verkehrsanbindungen
Die Suitbertusstraße, in der sich die beiden Berufskollegs befinden, ist sehr gut zu erreichen, sowohl mit dem PKW als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die beiden benachbarten Bahnhöfe werden von Zügen aus allen Himmelsrichtungen angefahren, z.B. aus Mönchengladbach/Neuss oder Solingen/Hilden. Bushaltestelle KarolingerstraßeDie Busse der Rheinbahn senken sich an den Bordsteinkanten automatisch der entsprechenden Einstiegsseite entgegen. Jedoch ist man hier als Rollstuhlfahrer auf fremde Hilfe für den Ein- und Ausstieg angewiesen. Zudem sind gerade die Busse, welche morgens pünktlich um 8 Uhr die Schule erreichen, fast immer überfüllt. Straßenbahnhaltestelle KarolingerplatzDer Karolingerplatz ist DER Knotenpunkt für Schüler, die die Berufskollegs in der Suitbertusstraße besuchen. Hier kommen die meisten an und hier verlassen die meisten auch wieder diesen Teil Düsseldorfs. In die alten Straßenbahnen können Rollstuhlfahrer nur mit Hilfe von mehreren Passanten gelangen. Die neuen Bahnmodelle, die so genannten Silberpfeile, bieten mit ihrem abgesenktem Eintrittsbereich eine Einfahrtsmöglichkeit für Rollstühle – aber nur dann, wenn die Bahn an einer erhöhten Bordsteinkante hält. Leider ist es purer Zufall und reine Glückssache, wann und wo einer der modernen „Silberpfeile“ hält. Bislang überwiegt die Anzahl der alten Straßenbahnen.
Tiefgarage DagobertstraßeAbzweigend von der Hauptstraße „Auf’m Hennekamp“ befindet sich die Dagobertstraße, wo seit dem Schuljahr 2004/05 die Tiefgarage nun auch für die Schüler der angrenzenden Berufskollegs geöffnet ist. Vier markierte Behindertenparkplätze befinden sich im hinteren Teil der Garage, die ausreichend beleuchtet und somit einfach zu durchqueren ist. Um zur Schule zu gelangen, befinden sich an den drei Türen, die man überwinden muss, elektronische Sensoren, welche automatisch die Tür aufgehen lassen, sobald sich jemand nähert. Zum Schluss wird man von einem Ein-Personen-Aufzug ins Erdgeschoss befördert. Allerdings befindet sich der Touchscreen des in der Pausenhalle stehenden Parkscheinautomaten für einige Rollstuhlfahrer in einer unerreichbaren Höhe. Fazit und ProgrammDie Projektgruppe belegte eindrücklich: Es gibt noch einiges zu tun, bis Rollstuhlfahrer bei uns optimale Bewegungsfreiheit bekommen. Wir nehmen uns vor, die wichtigsten Schwachstellen zu beseitigen. Dabei müssen wir unterscheiden zwischen Maßnahmen, die in unserer eigenen Kompetenz liegen und solchen, bei denen wir Dritte zur Mitwirkung motivieren müssen.
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