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Unesco-Dekade

Buchempfehlungen zum Thema Afrika – Grundschule/Primarstufe

Bücher der Afrika-Bücherkiste

Hier finden Sie didaktisch aufbereitete Materialien, Bücher zum Vorlesen oder Selberlesen und vieles mehr für die Grundschule und andere Bildungsbereiche. Sie wurden zusammengestellt von Regina Riepe, afrika-didact (Haan), www.afrika-didact.de. Herzlichen Dank!

Bitte beachten Sie auch die Materialien zum globalen Lernen, zum fairen Handel und weiteren angrenzenden Bereichen, die über die Mediathek zu finden sind!

Zu einigen der vorgestellten Bücher gibt es Informationen und Quiz-Fragen in der Antolin-Datenbank (www.antolin.de).

Kobna Anan, Omari Amonde

Das Lied der bunten Vögel

unterschiedliche Auflagen beim Fischer Verlag oder Licore

Geb., 36 S. mit großformatigen Illustrationen

Informationen zum Autor unter www.kobnaanan.de

"Tsche Tsche Kule“ singen die fünf Vögel gemeinsam im Dorf und ihr Gesang ist so schön, dass der Bauer ihnen jeden Tag etwas zu fressen hinstreut. Doch eines Tages beschließt jeder Vogel, alleine zum Bauern zu fliegen, um alles Futter nur für sich zu haben. Allerdings klingt das Lied nur eines Vogels so kläglich und schräg, dass er gar nichts bekommt! Mit fröhlichen Bildern des tansanischen Künstlers Omari Amonde wird dieses Lob der Gemeinsamkeit und des Teilens humorvoll erzählt und eignet sich sehr zum nachspielen und nachsingen.

 

Patrick Addai

Soll ich einen Elefanten heiraten, fragte der Frosch

Verlag Adinkra, Leonding, Österreich, 2010

geb. 34 S. ganzseitige Illustrationen von Jokin Michelena

Informationen zum Autor unter www.adinkra.at

Das gibt es nur im Märchen: ein Frosch verliebt sich in ein Elefantenmädchen! Doch bevor der Elefantenvater dem Frosch seine Tochter zur Frau gibt, muss der viele Abenteuer bestehen. Mit Hilfe eines Zauberers gelingt es ihm dann wirklich, seine Liebste zu bekommen. Die Kinder von Frosch und Elefant sind die Nilpferde. Was kann man nicht alles erreichen, wenn man es ganz fest will! Die frechen, an Karikaturen erinnernden Zeichnungen des spanischen Illustrators passen zu dieser vergnüglichen Geschichte.

 

Patrick Addai

Ein Adler bleibt immer ein Adler: Afrikanische Fabel für alle Zweibeiner

Verlag Adinkra, Leonding, Österreich, 2012

geb. 40 S. ganzseitige Illustrationen von Jokin Michelena

auch bei www.antolin.de

Informationen zum Autor unter www.adinkra.at

Was passiert, wenn man einen jungen Adler fängt und in einem Hühnerhof aufzieht? Verwandelt er sich in ein Huhn oder bleibt er ein Adler? Diese Fabel wurde erstmals von James Aggrey erzählt, einem Ghanaer, der zur Kolonialzeit zum Studium in die USA ging und dort große akademische Ehren erwarb. Die Botschaft der Geschichte – auch wenn man einen Adler noch so „klein hält“ und demütigt, irgendwann einmal erkennt er, dass er ein Adler ist, breitet seine Schwingen aus und fliegt in die Freiheit – ist als Metapher für die Unterdrückung der Schwarzen zu verstehen. In diesem fröhlich illustrierten Bilderbuch wird die Geschichte von Patrick Addai kindgerecht nacherzählt.


John Kilaka

Der wunderbare Baum – ein Bilderbuch aus Tansania

Baobab Books, Basel 2009

geb. 32 S. ganzseitige Illustrationen des Autors,

auch bei www.antolin.de

Informationen zum Autor unter www.kilaka.org und www.baobabbooks.ch

Das farbenfroh im Stil der Tinga-Tinga-Malerei illustrierte Bilderbuch von John Kilaka erzählt ein Märchen aus Tansania, das die Erfahrungen und die Kultur der Menschen in Ostafrika wiederspiegelt. Als der Regen ausbleibt und alles vertrocknet, finden die Tiere nichts mehr zu essen und leiden Hunger. Nur ein großer Baum trägt noch Früchte, doch so sehr sie sich auch bemühen, er gibt seine Früchte nicht her. Die Tiere beschließen, die kluge, alte Schildkröte um Rat zu fragen. Nacheinander machen sich die großen wichtigen Tiere, Elefant, Büffel, Löwe und Giraffe, auf den Weg. Sie scheitern jedoch einer nach dem anderen, denn sie vergessen auf ihrem Rückweg das Zauberwort, das ihnen die Schildkröte genannt hat. Doch nur wenn man dieses Wort ruft, wirft der Baum seine Früchte ab. Es wird die Kinder freuen, dass es die kleine Häsin ist, die es zum Schluss schafft, sich das schwierige Zauberwort zu merken. Ihr ist es zu verdanken, dass die Tiere nun genug zu essen haben.

 

John Kilaka

Gute Freunde

Baobab Books, Basel

geb. 32 S. ganzseitige Illustrationen des Autors

Ratz Ratte und der Elefant sind die besten Freunde – bis der Elefant Ratz Ratte um seine sorgsam gehüteten Vorräte betrügt. Was passiert, wenn man Freunden nicht mehr vertrauen kann, und wie man danach trotzdem wieder einen Weg zueinander findet, das erzählt der tansanische Künstler John Kilaka in diesem Bilderbuch. Wie schon bei seinem ersten Bilderbuch „Frische Fische“ gestaltet Kilaka diese Fabel mit fröhlichen und eigenwilligen Tierpersönlichkeiten leuchtend bunt. So wirkt die Botschaft über Freundschaft, Vertrauen und Versöhnung nicht pädagogisierend. Ein mächtiger Elefant mit poppigem gelben Hemd und Gipsbein ist eben umwerfend komisch!

 

Henri Mbarga /Billy Djité

Warum das Schwein keine Hörner hat.

Fünf Geschichten aus Kamerun

Babobab Books , Basel 2012

geb. 40 S. zweifarbig illustriert

Informationen unter: www.bobabbooks.de

Fünf Fabeln aus Kamerun erzählen von Hirsch und Antilope, Gorilla und Panter und der listigen Schildkröte, die zwar nicht stärker ist als die großen Tiere, doch am Schluss der Sieger bleibt. Illustriert mit sparsamen, holzschnittartigen Zeichnungen des senegalesischen Künstlers Billy Djitè.

 

Ibrahima Ndiaye /Capucine Mazille

Dikum dakum – der geheimnisvolle Zauberspruch

Schocolili Verlag, Saarbrücken, 2013 (schocolili.verlag@googlemail.com)

geb. 28 S. mit farbigen, ganzseitigen Illustrationen von Capucine Mazille,

Informationen zum Autor unter www.ibrahima.de

Das Märchenmotiv vom verzauberten Baum, an dessen Früchte die hungrigen Tiere nicht herankommen, gibt es in vielen afrikanischen Kulturen (siehe John Kilakas Buch „Der wunderbare Baum“) – allerdings mit einer völlig anderen Lösung! Die Kraft des Zusammenhalts beschwört dieses Bilderbuch, dessen witzige Illustrationen die frechen Texte des Autors unterstützen. Ibrahima Ndiaye (Ibo), geboren im Senegal, Germanist und Meister des interaktiven Erzählens, lebt seit langem in Saarbrücken. Es ist einfach hinreißend zu lesen, wie eine wütende Hyäne die Schildkröte als „spuckendes Panzergesicht“ angiftet. Nach der lang andauernden Trockenheit liegen eben die Nerven bei allen Tieren blank und sie schaffen es nicht, an die Früchte des verzauberten Baumes zu gelangen. Auch hier scheitern die großen, wichtigen Tiere bei ihrer Aufgabe, sich einen Zauberspruch zu merken. Erst als die Tiere sich die Aufgabe aufteilen haben sie Erfolg.

 

Marie Sellier, Marion Lesage

Sag mir, wie ist Afrika

Peter Hammer Verlag, 2002

geb. 40S.,Großformatiges Buch mit ganzseitigen Fotos und Malereien

Das Bilderbuch stellt in literarischer Form das traditionelle Leben in Westafrika vor. Poetische Zeichnungen sowie Fotos von Masken sind ungewöhnliche Illustrationen, die viel Raum für Fantasie lassen. Der Großvater, Papa Dembo erzählt auf die Fragen seines Enkelsohnes Chaka von seiner eigenen Kindheit, dem Leben im Dorf und in der Familie und von der traditionellen afrikanischen Spiritualität. Auf jeder Seite werden andere Aspekte des afrikanischen Kosmos angesprochen, so offen, dass Kinder in Deutschland zum fragen, staunen und weiter überlegen gereizt werden. Dabei ist wohltuend, dass eindimensionale Problemstellungen und vorschnelle Lösungen in dieser Erzählung nicht vorkommen.

 

Véronique Tadjo

Mamy Wata und das Monster /Mamy Wata and the monster

Dual Language Ausgabe (englisch-deutsch)

Milet Publishing LTD, London, 2000,

Paperback 24 S. ganzseitige Illustrationen der Autorin

Informationen zur Autorin unter www.veroniquetadjo.com (frz. / engl.)

Von der Macht des Lachens erzählt dieses Märchen über die schöne Königin aller Gewässer, die ein furchtbares Monster in einen jungen Prinzen zurück verwandelt. Die fantastischen Illustrationen in leuchtenden Farben führen die jungen Leser direkt in das Wasser, in dem Mamy Wata lebt. Dieser Name in Pidgin-Englisch (Wata = Wasser / Mamy = respektvolle Anrede bei Frauen) ist Kindern in Westafrika bekannt, er bezeichnet eine Meeresgottheit. Europäische Kinder erinnert die märchenhafte Gestalt an eine Nixe, mit einem Fischschwanz und herrlich langen Haaren. Leuchtende Farben und fantasievolle Gestalten charakterisieren dieses Buch, das mit sehr wenig Text auskommt und deshalb schon für Erstleser auf Deutsch und für Sprachanfänger in Englisch geeignet.

 

Véronique Tadjo

Das Glückskorn / the lucky grain of corn

Dual Language Ausgabe (englisch-deutsch)

Milet Publishing LTD, London, 2000

Paperback 24 S. ganzseitige Illustrationen der Autorin

Mit fantasievollen, surrealen Zeichnungen erzählt die ivorische Autorin und Illustratorin eine Schelmen-geschichte: Der Junge Soro bekommt ein Glückskorn geschenkt, doch er passt nicht gut darauf auf, ein Perlhuhn stiehlt es und frisst es auf. Das Buch schildert, wie Soro hinter dem Huhn herläuft, von Dorf zu Dorf. Trotz spannender Erlebnisse lässt er sich nicht von seiner Jagd abbringen. Zum Schluss hat er drei Wünsche frei, die die jungen Leser jedoch zum Lachen bringen werden. Ein bisschen erinnert diese fröhliche Geschichte an „Hans im Glück“, es geht nicht um Geld und Gold, sondern darum, glücklich zu sein. Die Illustrationen sind Kunstwerke, kreativ und fantasievoll und regen die Kinder zum malen an. Das Buch kommt mit sehr wenig Text aus und ist deshalb schon für Erstleser auf Deutsch und für Sprachanfänger in Englisch geeignet.

 

Veronique Tadjo

Oma Nana / Grandma Nana

Dual Language Ausgabe (englisch-deutsch)

Milet Publishing LTD, London, 2000

Paperback 24 S. ganzseitige Illustrationen der Autorin

Großmutter Nana ist eine tolle Frau - und vor allem mag sie Kinder! Ihr Haus ist für alle Kinder der Nachbarschaft offen, sie lacht und singt mit ihnen, kennt Rätsel und Geschichten.

Mit kurzen Texten und fröhlichen fantasievollen Illustrationen – Collagen mit farbigen Zeichnungen und realistischen Fotos – erzählt Veronique Tadjo etwas vom Kinderalltag in Westafrika. Eine solche beeindruckende Großmutter haben viele Kinder in Afrika genauso wie bei uns! „Großmutter“ ist in Afrika übrigens ein Ehrentitel für eine alte Frau. Ein Buch voller positiver Energie! Das Buch kommt mit sehr wenig Text aus und ist deshalb schon für Erstleser auf Deutsch und für Sprachanfänger in Englisch geeignet.

 

Hermann Schulz(Text) , Tobias Krejtschi (Illustration)

Die schlaue Mama Sambona

Peter Hammer Verlag 2007

geb. 24 S. mit ganzseitigen Illustrationen

nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2008

Ein Bilderbuch über Afrika kann unkonventionell und voll von schrägem Humor sein, das zeigt dieses moderne Märchen von Mama Sambona, die dem Tod ein Schnippchen schlägt. Statt die alte Frau, ihres Zeichens Königin auf der Insel Ukerewe (Tansania) zu ihren Ahnen zu holen, wird der Tod von ihr an der Nase herumgeführt. Im Bilderbuch ist er als wahrhaft „verknöcherter“, bleicher Buchhalter dargestellt. Die alte Mama Sambona jedoch ist eine lebenslustige, Pfeifchen schmauchende Alte, so wie es sie überall in Afrika gibt. Sie erfindet immer neue Gründe, warum es gerade jetzt unmöglich ist, dass sie sterben muss. Diese freche Sicht vom Sensenmann und seinem Gefährten, einem rosa Hasen, nehmen dem Tod für eine Bilderbuchlänge seinen Schrecken. Die fantastischen Bilder von afrikanischen Menschen und Alltagsszenen voller Mut und die Lebensfreude begeistern an diesem Bilderbuch genauso wie die faszinierende Geschichte in bester afrikanischer Erzähltradition.

 

Sylvia Schopf, Susanne Smajic

Marie hat jetzt Stachelzöpfe-von Europa nach Afrika und zurück

Annette Beltz Verlag 2006

geb. 44 Seiten, durchgehend detailreich illustriert

auch bei www.antolin.de

Zwei Bilderbücher in einem: auf zwanzig Seiten reisen die jungen Leser(innen) mit Marie nach Westafrika, in die Heimat ihrer Mutter – und wenn man das Buch umdreht, erfährt man, wie es ihrem Cousin Issa ergeht, der anschließend Marie und ihre Familie in Deutschland besucht. Perspektivwechsel im wahrsten Sinne des Wortes! Die detailreichen, realistischen Zeichnungen erschließen den Kindern den Alltag in einer afrikanischen Stadt und im Dorf. Respektvoll und positiv werden die Menschen dargestellt. Auch Maries Unsicherheit wird nicht verschwiegen, verständlich, wo alles so anders ist! Genauso ergeht es Issa. Es ist lustig, den eigenen „normalen“ Alltag mit den Augen eines westafrikanischen Kindes zu sehen. So wird alles ein spannendes Abenteuer. Ein Buch, das viele Anregungen gibt und Raum für Fragen lässt – durch die großen Illustrationen auch für leseungeübte Kinder interessant.

 

Nasrin Siege, Barbara Nascimbeni

Wenn der Löwe brüllt

Peter Hammer Verlag 2009

geb. 32 S. durchgehend großformatig illustriert

auch bei www.antolin.de

Informationen zur Autorin unter: www.nasrin-siege.com

Wenn die beiden Jungen Emanuel und Bilal morgens aufwachen, ist kein Tisch gedeckt. Sie müssen sich erst etwas zu essen besorgen, denn beide Jungen leben auf der Straße in einer afrikanischen Großstadt. Oft sind sie hungrig wie ein Löwe. Die großformatigen, fantasievollen Illustrationen der Geschichte zeigen dann tatsächlich einen Löwen, der mal schläft und mal wütend brüllt - eine kindgerechte Art, die Macht des Hungers zu zeigen. Doch der Alltag der beiden Straßenkinder ist nicht nur schrecklich. Es gibt Menschen wie den freundlichen Markthändler Ali, der ihnen etwas zu essen schenkt und Freunde, mit denen sie abends am Strand ein Feuer machen. Ob die Kinder wohl mit Emanuel und Bilal tauschen möchten? Kurze einfühlsame Texte und beeindruckende Illustrationen sprechen auch junge Leserinnen und Leser an und führen sie an das Leben von Straßenkindern heran.

 

Agatha Nogonyani, Anke Flad

Mwangaza und die Geschichte mit dem Zahn

Carlsen Verlag, Reihe Lesemaus „Alle Kinder dieser Welt“ 2010,

Paperback 24 S. durchgehend farbig illustriert

Zum Selber Lesen und zum Vorlesen geeignet ist diese fröhlich illustrierte Geschichte über eine deutsch-tansanische Familie hier bei uns in Deutschland. Der Junge Mwangaza lebt in einer großen, turbulenten Familie. Als seiner Schwester Amami der erste Zahn ausfällt, erfährt er, dass in Tansania nicht etwa die Zahnfee kommt, sondern der Rabe Kunguru. Der holt den alten und bringt dafür einen tollen neuen Zahn – aber nur, wenn man vorher den alten Wackelzahn aufs Dach geworfen hat. Andere Kulturen sind hier kein Problem, sondern eine Selbstverständlichkeit und eine Bereicherung – und „Afrika“ gibt es ganz nahe hier bei uns in Deutschland! Das Buch wird von der Stiftung Lesen empfohlen.

 

Claire A. Nivola

Bäume für Kenia. Die Geschichte der Wangari Maathai

Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2012

Bilderbuch (Sachbuch), ab 5 J.- Grundschulalter

In diesem mit leuchtenden Aquarellbildern illustrierten Kinderbuch erzählt die amerikanische Künstlerin Claire Nivola die Lebensgeschichte von Wangari Maathai, der ersten Afrikanerin, die den Friedensnobelpreis für ihr „Green Belt Movement“ erhielt. Die detailreichen und eindrucksvollen Illustrationen verdeutlichen am Beispiel Kenias die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die damit verbundene Umweltzerstörung. Zugleich zeigt es aber, dass man etwas dagegen tun kann. In vielen afrikanischen Ländern engagieren sich mittlerweile die Menschen für Wiederaufforstungsprojekte und angepasste Landwirtschaft. Das Umdenken beginnt vielfach in den Schulen, es sind Kinder, die Bäume pflanzen und pflegen und in Schulgärten neue Anbaumethoden ausprobieren.

 

Für lesegeübte und lesehungrige Kinder u./o zum Vorlesen

Hans Hagen

Die Nacht der Trommler

Peter Hammer Verlag , geb. 108 S.

Sechs afrikanische Kinder wollen beim Meistertrommler Dudu Addi in die Lehre gehen. Dieses Kinderbuch erzählt von der alles entscheidenden Nacht, in der vier Jungen und zwei Mädchen ihre Aufnahmeprüfung ablegen. Sechs Trommeln stehen vor ihnen, jede mit einem andersfarbigen Tuch bedeckt. Sie müssen herausfinden, welche der Farben die einzig richtige für sie ist, weil sie etwas mit ihrem Leben zu tun hat. Der Meister erzählt den Kindern Geschichten, die den Schlüssel zur richtigen Wahl enthalten, alte Märchen oder wahre Begebenheiten aus dem Leben der Kinder. In seiner einfachen Sprache gelingt es dem Autor, ein faszinierendes Afrika lebendig werden zu lassen, das auch heute noch jenseits von Städten, Straßenkindern und HIV/Aids existiert.

 

Hermann Schulz

Wenn dich der Löwe nach der Uhrzeit fragt

Carlsen Verlag TB, geb. 128 S.

auch bei www.antolin.de

Informationen zum Autor unter: www.bagamoyo.com  Hermann Schulz

"Wenn dich ein Löwe nach der Uhrzeit fragt“ – dann bist du echt in Schwierigkeiten, so sagt man in Tansania. Und in denen steckt der 12jährige Temeo pausenlos, seit sein Vater, der deutsche Geologe Kirschstein, einen schweren Unfall hatte. Nun muss die Familie Geld für Medikamente beschaffen, denn eine Krankenversicherung gibt es hier nicht. Mama Masiti, die tansanische Ehefrau, hält die Familie über Wasser, indem sie mit Hühnchen handelt.

Temeo muss auf Betteltour gehen zu allen Leuten, die irgendwie Geld haben könnten, von der evangelischen Missionarsfamilie bis zum einheimischen muslimischen Kaffeepflanzer. Temeo erzählt flapsig von seinen Erlebnissen, völlig unsentimental und mit Sinn für Humor, der auch in tragischen Situationen trägt. Denn es gibt kein billiges Happyend, die existentielle Bedrohung der Familie durch den Unfall des Vaters wird keineswegs verniedlicht. Der Autor Hermann Schulz hat in diesem Roman das Lebensgefühl vieler Afrikaner eingefangen, die sich mit Witz und scharfer Beobachtungsgabe den Anforderungen des Alltags stellen.

 

Hermann Schulz

Mandela und Nelson

Carlsen Verlag, 2010, geb. 128 S.

In Tansania, in der Küstenstadt Bagamoyo gibt es eine ungewöhnliche Fußballtruppe. Mädchen und Jungen spielen hier zusammen auf einem staubigen Platz, der elfjährige Nelson ist Spielführer, doch seine Zwillingsschwester Mandela führt mindestens genauso häufig das Wort. Beide sind genau an dem Tag geboren, als Nelson Mandela der erste schwarze Präsident Südafrikas wurde – ihm zu Ehren tragen sie diese ungewöhnlichen Vornamen. Da gibt es noch den unschlagbaren Stürmer Said, der am Strand im Akkord Fische putzen muss, um Geld für seine Familie zu verdienen. Und den dicken Yakobo, der Meister im Tintenfisch fangen ist und ein idealer Torwart. Als eines Tages ihr Trainer eine deutsche Jugendauswahl aus dem Ruhrgebiet für ein Freundschaftsspiel mitbringt, steht die Chaostruppe vor einer echten Herausforderung – die sie mit Bravour meistert. Die flott geschriebene Geschichte mit viel Lokalkolorit, die die Schwierigkeiten von Kindern in Tansania authentisch und mit viel Humor darstellt, wird nicht nur Fußballfans gefallen und manchen Lesemuffel begeistern.

 

Hermann Schulz

Mandela und Nelson – das Rückspiel (Fortsetzungsband)

Aladin Verlag, Hamburg, 2013, geb. 160 S.

Nachdem die sympathisch-chaotischen Kicker aus Tansania das Spiel gegen die deutsche Jugendauswahl aus dem Ruhrgebiet auf dem heimischen Platz in Bagamoyo gemeistert haben, gibt es eine neue Herausforderung. Sie sind zum Rückspiel nach Deutschland eingeladen. Bis es mit der Reise klappt müssen eine Menge Schwierigkeiten überwunden werden. Außerdem erfreut uns dieses Buch mit einer munteren Beschreibung der Erlebnisse der Jungen und Mädchen in Deutschland, einschließlich von zwei Fußballspielen im Ruhrgebiet. Dabei hält uns der Autor in der gewohnten vergnüglichen Art den Spiegel vor – Interkulturelles Lernen inbegriffen. Der Fortsetzungsband von „Mandela und Nelson“ erzählt von einem turbulenten Alltag in Tansania und in Deutschland ohne Klischees zu bedienen. Er ist prinzipiell ohne den ersten Band verständlich, jedoch ist es schöner, beide Bände hintereinander zu lesen.

 

Nasrin Siege

Sombo, das Mädchen vom Fluss

Beltz & Gelberg Verlag, Weinheim 2009 (11.Auflage) ,TB 112 S.

auch bei www.antolin.de

Informationen zur Autorin unter: www.nasrin-siege.com

Das Mädchen Sombo erzählt aus ihrem Leben in einem kleinen Dorf in Sambia. Sie stellt sich viele Fragen, denn der Alltag ist nicht immer einfach. Warum gehen die Männer nicht mehr auf Elefantenjagd? Und ist die alte Frau wirklich eine Hexe? Spannend für junge Leser bei uns ist auch die Frage, wie man erwachsen wird – bei uns und in Sambia. Sombo blickt mit gemischten Gefühlen auf die bevorstehende Zeit im „Mukanda“, dem Initiations-Camp. Nach den Wochen dort wird sie als erwachsene Frau betrachtet. Die Gefühle und Gedanken des Mädchens werden von Nasrin Siege einfühlsam geschildert, so dass sich die Leser in die Welt von Sombo hineinversetzen können. Wie so viele Kinder in afrikanischen Dörfern muss Sombo ihren eigenen Weg finden zwischen den Traditionen der Dorfgemeinschaft und dem modernen Leben mit den Anforderungen der Schule und ihren eigenen Träumen.

 

Nasrin Siege

Juma, ein Straßenkind aus Tansania

Beltz &Gelberg Verlag, Gulliver TB, Weinheim, 2009

(9.Aufl.),TB 162 S.

Juma hält es zu Hause nicht mehr aus und haut ab. Die Mutter ist gestorben, der Vater trinkt und mit seiner Stiefmutter kommt er nicht klar. Doch so hart und gefährlich hat sich der Junge das Leben auf der Straße nicht vorgestellt. Nur weil er dort neue Freunde findet, schafft er es, die Tage zu überstehen. Als die Kinder von einem neuen Zentrum für Straßenkinder hören, beschließen sie misstrauisch und neugierig zugleich, einmal dorthin zu gehen. Eindrucksvoll erzählt die Autorin vom Schicksal Jumas, eine Geschichte von vielen, die sie im Dogo-Dogo Zentrum für Straßenkinder in Tansania gehört hat. Die Beweggründe und Gefühle der Straßenkinder werden nachvollziehbar erzählt, das hoffnungsvolle Ende lässt die jungen Leser am Ende aufatmen.

 

Nasrin Siege

Die Spur des Elefanten

Razamba Verlag, Boppard, 2014

Klappenbroschur, 162 S. Preis: 12,90,

Kinderbuch ab 10 J.

Nasrin Sieges neues Kinderbuch über Tansania ist eine spannende Geschichte, in der Tiere eine große Rolle spielen, die Menschen jedoch im Mittelpunkt stehen!

Mein Vater ist doch kein Wilderer! Weder Omari noch sein Freund Zawadi können sich vorstellen, dass Omaris Vater einen Elefanten erschossen und das Elfenbein verkauft hat, mitten im Naturpark. Doch der Verdacht wiegt schwer und die beiden Jungen beschließen, allen Verboten zum Trotz, selber im Naturpark nach Spuren zu suchen, um die Wahrheit herauszufinden.

Kenntnisreich führt Nasrin Siege die jungen Leser in ihrer spannenden, gut geschriebenen Geschichte nach Tansania, in ein Dorf am Rande des Selous Nationalparks. Während Kinder bei uns Elefanten, Löwen oder Hyänen nur aus Filmen oder Tierbüchern kennen, gehört der Umgang mit diesen Tieren für die Dorfbewohner zum Alltag. Das ist keineswegs romantisch, sondern sehr konfliktbeladen! Elefanten fressen sich ungestört in den Bananenplantagen satt und lassen sich nicht durch den Lärm der Dorfbewohner vertreiben. Und vor Löwen und Hyänen muss sich jeder in Acht nehmen. Neben der spannend erzählten Suche nach dem Wilderer erfahren die jungen Leser eine Menge über den Alltag in einem Dorf in Tansania. Die Kinder werden sensibel und glaubwürdig dargestellt: Zawadi hat eine Menge Verpflichtungen neben der Schule, doch das hindert ihn nicht daran, heimlich in den Busch zu ziehen, um Honigvogel, Elefanten oder Affen zu beobachten. Wenn ich groß bin, werde ich Wildhüter! Diesen Traum werden wohl viele junge Leser nachvollziehen können, auch wenn er für sie , anders als für Zawadi und Omari, kaum Realität werden kann.

 

Zur Gestaltung eines Afrikaprojektes

Pit Budde, Josephine Kronfli

Tadias! Kommt mit nach Afrika

geb. Buch, Ökotopia Verlag, Münster 2010

126 S. durchgehend illustriert

zusätzliche Audio-CD mit Liedern, Geschichten und Musik aus Afrika; Spieldauer: 56 Min.

www.karibuni-kinderweltmusik.de

Das Sachbuch mit CD „Tadias! Kommt mit nach Afrika“ von Pit Budde und Josephine Kronfli ist eine Fundgrube mit Märchen, Spielen, Musik und Hintergrundinformationen zu Afrika. Hier erhalten Sie Anregungen, wie Sie die Arbeit mit den Büchern der Afrika-Bücherkiste ergänzen können – durch das Lernen eines afrikanischen Liedes oder eines Spiels, das Hören einer Geschichte oder durch Hintergrundinformationen über das Leben in den unterschiedlichen Teilen des Kontinents. Mit Rhythmus-Spielen und Liedern aus Afrika werden müde Schulkinder wieder munter!

Leider ist das Buch derzeit beim Verlag vergriffen, es ist im modernen Antiquariat oder direkt bei den Autoren erhältlich unter folgender Email: im.reich.der.ideen@gmail.com

 

 

© afrika-didact * Regina Riepe * Mai 2014