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Unesco-Dekade

Material, Abfall, Stoffströme - Sachinformationen

Hier finden Sie Hinweise auf Sachinformationen. Einen guten Teil der hier vorgestellten Printmedien können Sie in der Umweltbibliothek Stralsund ausleihen - auch per Fernleihe.

Bitte beachten Sie auch

 

50 Erdschätze die unsere Welt veränderten

Ein Chemiebuch der anderen Art. Ein wunderbares Buch - nicht nur für Naturwissenschaftler.

Dass Gold, Silber Kohle und Erdöl die Welt beeinflusst haben, ist ja wohl allen bekannt - aber welchen Einfluss hatten Alaune oder Ocker?

In dem wunderschön gestalteten Buch sind die Erdschätze nicht historisch, sonder alphabetisch geordnet, so dass man dieses Buch wie ein Nachschlagewerk verwenden kann. Man kann immer mal wieder hineingucken und kurz lesen, oder wer will kann es jedoch auch von vorn bis hinten durchlesen, ohne den Verlust von Neugier befürchten zu müssen.

In der Pressemitteilung des Verlages steht:

“Der Autor unternimmt eine bibliophile Zeit- und Weltreise und präsentiert 50 Erdschätze, die die menschliche Geschichte tiefgreifend beeinflussten: Gesteine fungieren als Baumaterial, Metalle werden zunächst zur Herstellung von Werkzeugen und Waffen, später auch von Maschinen genutzt. Kohle, Erdöl und Uran dienen der Energiegewinnung. Erden, Erze und Salze werden zur industriellen Verwertung herangezogen, und edle oder halbedle Steine sowie Metalle erwecken die menschliche Gier und werden gängiges Zahlungsmittel. All diese Zusammenhänge zeigt Chaline differenziert und scharfsinnig auf. Mit fundierten Hinweisen auf Geschichte, Kunst, Wissenschaft, Technik und Forschung öffnet das reich illustrierte Buch den Blick für die erstaunliche Welt der Geologie und der Naturgeschichte. … Zahlreiche historische Abbildungen und kurze Kapitel fesseln und verführen zum Schmökern.“ - besser hätte ich es nicht ausdrücken können und habe dem nur wenig hinzuzufügen.

Es ist ein fabelhaftes Buch für wissensdurstige Menschen!

Eric Chaline: 50 Erdschätze die unsere Welt veränderten. Haupt Verlag Bern; 224 S.; 1. Auflage 2015; ISBN: 978-3-258-07883-0, 29,90 €

Sabine Langner, 22.12.2015

 

Papier - Objekte aus alte Büchern; 55 Projekte

Anka Brüggemann führt einen Laden in Quedlinburg mit dem Namen „Die Buch-Bar - Accessoires für anonyme Bookoholiker“ (www.diebuchbar.de) und ist Gründerin der Marke „Bookogami“ (www.bookogami.de). Sie hat sich - wie es scheint - ganz Büchern und Papier hingegeben. Unter dem Motto: „Alte Bücher gehören entweder ins Antiquariat oder in BastlerInnenhände!“ versucht sie, uns Dinge zu zeigen, die aus Büchern entstehen können und Bücher so zu einem anderen Leben verhelfen.

Im Buch werden diverse Projekte in verschiedenen Schwierigkeitsstufen vorgestellt, für ausgewählte Objekte gibt es eine Schritt-für-Schritt-Bastelanleitung und komplettiert wird das Ganze mit einer Galerie weiterer Papierarbeiten und Kopiervorlagen. Die Bucheinteilung erfolgt von Buchschnitte über Buchseiten-Himmlis und Papierporzellan bis zu gefalteten Büchern.

Aber diese Dinge basteln, nur um Bücher zu retten? Bekanntermaßen ist alles ja Geschmackssache und mir gefällt dies fast alles nicht. Das Kapitel „Buchseiten-Himmlis“ erinnert mich sehr an eigene erste Bastelarbeiten als Kind mit Plastik-Strohhalmen. Nur werden hier die Strohhalme durch gerollte Buchseiten ersetzt. Nichts wirklich Neues - ob aus Strohhalmen, Draht, Perlen oder eben nun aus Papier…

Das so genannte Papier-Porzellan ist zwar schön anzuschauen, aber Messer, Gabel, Löffel, Schaumlöffel und Bratenwerkzeug aus Papier? Wer braucht das wirklich?

Ebenso die vielen gefalteten Worte im Kapitel gefaltete Bücher - sind sie der Mühe wert?

Ich bin schon fasziniert von den Buchschnitt-Skulpturen: Worte (bspw. Bücher), Symbole (Herz) oder eine Eule- fasziniert eher von der Technik der 3-D-Faltungen als vom Objekt. Es scheint doch sehr mühsam, die Berechnung wird ausführlich und nachvollziehbar dargestellt und man bekommt schon Lust. Aber werde ich, so sehr mich auch Papierfalten fasziniert, mich darin einarbeiten wollen, jede Seite extra berechnen, falten und dann nicht durcheinanderkommen. Denn mehr als ein Exemplar dieser Skulpturen als Deko verkraftet eine normale Wohnung leider nicht.

Die Bilder sind sehr professionell, wie auch die gesamte Buchgestaltung, aber ehrlich, wer braucht aus Papierschnipseln gekleisterte Tassen und Kannen oder Buchseiten-Rotunden?

Ich kenne andere und schönere bzw. zweckmäßiger Papierfalt-Objekte und deshalb kann ich das Buch nur mäßig empfehlen und für diesen Preis hätte ich es mir nicht gekauft.

Aber vielleicht mag ja wer solche Skulpturen für unsere Umweltbibliothek basteln?
Das Buch kann jedenfalls dort ausgeliehen werden.

Anka Brüggemann: Papier - Objekte aus alte Büchern; 55 Projekte. Haupt Verlag Bern; 168 S.; 1. Auflage 2015; ISBN: 978-3-258-60123-6, 24,90 €

Sabine Langner, 22.12.2015

 

Grüne Lügen

Friedrich Schmidt-Bleek erteilt der herrschenden Umweltpolitik und -industrie eine ebenso harsche wir zornige Absage. Diese sei – mit der Fokussierung auf Energiewende und Klimaschutz – einäugig, denn sie vernachlässige andere gravierende globale Probleme wie den Verlust an Biodiversität, die Erosion von Mutterboden, die Ausbreitung der Wüsten und den Verlust an ökologisch produktiven Landflächen durch Versiegelung oder Vergiftung. Vor allem sei sie weitestgehend nutzlos bis kontraproduktiv, denn die Energiewende reiche nicht einmal dazu aus, den Klimawandel zu stoppen, und sie erzeuge selber enorme ökologische Kosten.

Dafür sieht Schmidt-Bleek verschiedene Ursachen: Einerseits die kapitalistischen Macht- und Besitzverhältnisse, die es den reichen Industrieländern noch immer ermöglichen, sich den größten Nutzen und Wohlstand anzueignen, teure Umweltschutzprojekte (wie z.B. Hybridautos) auszuziehen, dafür Rohstoffe aus ärmeren Ländern einzusetzen und diese durch die Preispolitik am Weltmarkt so in Armut zu halten, dass sie diese Rohstoffe nicht für ihren eigenen Wohlstand oder für den Erhalt ihrer Natur einsetzen können (S. 35).

Und andererseits – und damit kommt er zum Kern seines Buches – fehle es der gesamten Umweltpolitik an einem grundlegenden und systematischen Denkmodell, das eine rationale Bewertung von Umweltproblemen und eine sinnvolle Auswahl von Umweltschutzmaßnahmen überhaupt erst möglich mache. Die bisherige Umweltpolitik beschränke sich darauf, Gesundheitsgefahren vom Menschen abzuwenden (weshalb z.B. die Tiefsee absolut unzureichend geschützt werde); dazu installiere sie technische Barrieren zwischen Technosphäre und Ökosphäre (z.B. Kläranlagen, Entschwefelungsanlagen für Kraftwerke oder Katalysatoren für Autos); diese seien sehr teuer (und daher überhaupt nur für reiche Länder diskussionsfähig); und vor allem würde ihre Herstellung, ihr Betrieb und ihre Entsorgung wiederum mit hohen Umweltbelastungen erkauft.

Das, was die Umweltpolitik nach Meinung des Autors systematisch übersieht, ist „die ungeheure Bewegung von Material“ (S. 53) bei allen unseren wirtschaftlichen Tätigkeiten. Der größte Teil aller durch den Menschen bewegten natürlichen Materialien endet nutzlos – oder gar schädigend – als Abraum, Abfall, Abwasser oder Abgas; nur ein kleiner Teil findet in Form von Produkten seinen Weg bis zum Verbraucher. Extrem ist dieses Verhältnis z.B. beim Gold; um 1g Gold zu gewinnen werden ca. 550 kg (!) natürliches Material bewegt (verbraucht). Ähnlich sieht es bei anderen seltenen Metallen aus – und so hat nicht nur der Ehering je nach seinem Gewicht einen „ökologischen Rucksack“ von 1-2 t (!); sondern auch viele technische und elektronische Geräte sind mit einem enormen Ressourcenverbrauch behaftet.

Um diesen Ressourcenverbrauch zu messen, haben Schmidt-Bleek und seine Kollegen im Laufe der Zeit verschiedene Indikatoren gebildet, welche in dem Buch vorgestellt werden. Relativ bekannt ist „MIPS“; das steht für Material-Input per Service-Einheit. Dieser Indikator berücksichtigt nicht nur den Ressourcenaufwand zur Herstellung eines Produkts, sondern (sinnvollerweise!) auch, wie viel Nutzen das Produkt in seinem „Leben“ stiftet. So kalkuliert Schmidt-Bleek den Ressourcenverbrauch für die Produktion von Baumwolle, vor allem wegen des enormen Wasserbedarfs, als sehr hoch – den von Kunststoffen jedoch als vergleichsweise gering. Ein Baumwollbeutel wird damit nur dann nur umweltfreundlichen Alternative gegenüber der Plastiktüte, wenn man ihn sehr oft benutzt...

Diese Denkmodelle wendet Schmidt-Bleek nun auf „grüne“ Technologien an – so z.B. auf Hybridautos. Diese kommen zwar in der Regel mit weniger Kraftstoff aus – aber der Kraftstoff hat, über die gesamte Lebensdauer eines Autos betrachtet, nur einen Anteil von 15-20% an dem Ressourcenverbrauch; wenn man die gesamte Infrastruktur für den Automobilverkehr mit einbezieht, liegt ist sogar noch deutlich kleiner. Mit der Hybridtechnologie wird der Kraftstoffverbrauch reduziert, aber die dafür eingesetzte zusätzliche Technik ist nach Schmidt-Bleek so ressourcenintensiv, dass die Gesamtbilanz negativ sei (und dasselbe gelte für Elektroautos). Das – und daher der Titel des Buches – geißelt er als „Grüne Lügen“, mit denen die Industrie viel Geld verdient und die Politik Augenwischerei betreibt. Und hier reiht er u.a. auch viele weitere Projekte der Energiewende mit ein, so z.B. die Photovoltaik und die Gebäudedämmung.

Umwelt- und Klimaschutz durch immer mehr Technologie ist für Schmidt-Bleek ein tragischer Irrweg. Der richtige Weg liege in einer grundsätzlichen Verschlankung unserer Wirtschaft und unseres Konsums – also z.B. in kleineren und leichteren Autos, die möglichst lange halten und am besten auch gemeinschaftlich genutzt werden – und natürlich in Wirtschafts- und Lebensmodellen, die motorisierte Transporte von Menschen und Material auf ein Mindestmaß beschränken. Wenn dann noch deutlich intelligenter produziert wird als bislang, sollte es möglich sein, dass die Menschheit ihren gesamten Ressourcenverbrauch um den Faktor 10 reduziert und so die „Ressourcenwende“ schafft. Energieeinsparung und Klimaschutz wären dabei ein unvermeidbarer Nebeneffekt.

Dafür stellt Schmidt-Bleek dann weitere umwelt- und wirtschaftspolitische Betrachtungen an. So hält er z.B. den (CO2-)Emissionshandel für nutzlos. Sinnvoller sei es, grundlegend jeglichen Ressourcenverbrauch zu besteuern und, parallel dazu, die Steuerlast auf die menschliche Arbeit deutlich zu verringern. Als ein erster Schritt dahin sollten Subventionen auf umweltschädigende Projekte bzw. Technologien (wie z.B. den Kohleabbau) gestrichen werden.

Die Kommunikation der Ressourcenwende und Gedanken zur politischen Umsetzung schließen den Hauptteil des Buches nach 200 Seiten ab. Es folgen dann noch einmal fast 100 Seiten Anhänge – ältere Artikel des Autors, Dokumente des internationalen Factor-10-Clubs, der Entwurf eines Rahmengesetzes zum Schutze der natürlichen Ressourcen, eine erhellende Abhandlung zum ressourcensparenden „MIPS-Auto“, umfangreiche Tabellen zur Materialintensität ausgewählter Stoffe und schließlich Quellen und Anmerkungen.

Bei aller erfrischenden rhetorischen Schärfe enthält das Buch auch einige ärgerliche Unstimmigkeiten. Wenn derzeit weltweit ca. 15 Mrd. t Sand pro Jahr verbraucht werden – wie können das 20 t pro Kopf sein (S. 15)? Wenn man überhaupt von den „Funktionen des Ökosystems Erde“ sprechen will (gibt es nicht viele verschiedene Ökosysteme auf der Erde?) – inwieweit kann dann die von außen kommende Sonnenenergie dazu gezählt werden (S. 31-32)? Und für den Chemiker (als welcher sich der Rezensent hiermit enttarnt) stellt die These, unter Umweltaspekten sei Sand giftiger als Dioxin (S. 49) eine enorme Zumutung dar; gleiches gilt, wenn von „Plastik“ im Singular gesprochen wird (S.63), während es tatsächlich eine ungeheure Vielfalt von Kunststoffen gibt. Die Aussage, dass die Landwirtschaft bis zu 20-mal mehr fossile Energie verbraucht als sie Nahrungsenergie produziert (S. 93), ist wenig hilfreich, wenn nicht dazu gesagt wird, ob hier die Pflanzen- oder die Tierproduktion gemeint ist.

Trotz dieser Einschränkungen ist das Buch Pflichtlektüre für alle, die denken, mit ein paar Energiesparlampen könnten sie die Welt retten – und noch viel mehr für alle, die bereits ahnen oder wissen, dass dafür noch viel mehr erforderlich ist...

Friedrich Schmidt-Bleek: Grüne Lügen. Nichts für die Umwelt, alles fürs Geschäft – wie Politik und Wirtschaft die Welt zugrunde richten. Ludwig Verlag, München. 3. Auflage 2014. 302 Seiten. ISBN: 978-3-453-28057-1

 

Intelligente Verschwendung

Seit Jahren forschen und werben die beiden Autoren, Braungart und McDonough, für ein neues Verständnis des Wirtschaftens (und Konsumierens). Durch ein intelligentes Design von Produkten soll es möglich werden, Materialien und Stoffe unbegrenzt in Kreisläufen zu führen (in technischen bzw. in natürlichen), sodass z.B. das Nachdenken über Abfallentsorgung obsolet wird. Schädliche Stoffe (wie z.B. PVC) sollen vermieden werden.

In ihrem neuen Buch führen die Autoren diese Idee weiter, von einzelnen Produkten hin zum gesamten Lebensstil. Wie können wir gesunde Wohnungen bauen, den Rohstoff Holz optimal nutzen oder saubere Energie gewinnen?

Viele Thesen der Autoren sind plausibel - so etwa wenn sie sagen, es reicht nicht, weniger schlechtes zu tun, wir müssen auch mehr gutes tun.

Die damit verbundene Polemik gegen andere Strategien des Umweltschutzes - hier gegenüber der Effizienzstrategie bzw. der Suffizienzstrategie - ist allerdings einigermaßen nervtötend. Sie ist wohl auch in der Sache kaum nachvollziehbar. So leuchtet es durchaus ein, dass wir einen Baum über Jahrhunderte nutzen können, wenn wir zunächst ein wirklich stabiles Möbelstück daraus herstellen, zeitlos schön, über viele Jahrzehnte wertvoll und frei von schädlichen Stoffen - wenn wir dann z.B. das Holz für Spanplatten verwenden, die wiederum ohne Zusatz schädlicher Stoffe produziert werden und die Karriere des Holzes als Möbelstück noch für viele Jahre verlängern - wenn wir dann die Holzfasern zu Papierfasern verarbeiten, die wiederum ohne Zusatz schädlicher Stoffe hergestellt werden und daher nach mehrfachem Recycling problemlos in die Natur zurückgegeben werden können, wo sie mikrobiell abgebaut werden und letztlich als Kohlendioxid und Wasser wieder Rohstoffe für das Wachstum neuer Bäume bilden. - Nur bei den Mengen an Papier, die wir heute produzieren und konsumieren, funktioniert das nicht; es ist trotzdem erforderlich, dass wir heute Papier sparsamer und effizienter nutzen; das Cradle-to-Cradle-Prinzip kann nach Meinung des Rezensenten Effizienz und Suffizienz sinnvoll ergänzen - nicht aber ersetzen.

Insofern: Ein streitbares und empfehlenswertes Buch, das viele Denkanstöße bietet, aber auch kritisches Hinterfragen verdient.

Zum Abschluss: "Von allen Dingen, die man mit Kohlenstoff machen kann, ist Verbrennen wohl das dümmste (und schädlichste) - aber genau das haben die Menschen im letzten Jahrhundert gemacht." (S. 50)

Michael Braungart und William McDonough: Intelligente Verschwendung. The Upcycle: Auf dem Weg in eine neue Überflussgesellschaft. oekom. München. 2013. ISBN: 978-3-86581-316-9

 

Do it Yourself Möbel 2: Noch mehr verrückte Projekte

Wer selbstgemachte, außergewöhnliche Möbel liebt und diese auch noch selber bauen muss, der sollte sich dieses Buch unbedingt leihen oder anschaffen.

Die Stücke sind für Normalos eher gewöhnungsbedürftig - Einzelstücke von schönem Design, jedoch sind Betten aus Paletten eher für Studenten- als für Familienwohnungen geschaffen. Die meisten Möbel haben den Schick eines typischen IKEA-Möbelstücks - manchmal funktional, manchmal schlicht, manchmal einfach, manchmal gewöhnungsbedürftig, aber manchmal eben nur schön.

Manche sehen einfach gemacht aus, doch braucht man handwerkliches Geschick, Platz zum Bauen und gutes Werkzeug. Aber probier´s & Do it yourself (D.I.Y.) ist das Motto.

Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt: Regale & Schränke, Tische, Sitzmöbel, Lampen, Schlafzimmer, Garten und Vermischtes.

Jedes D.I.Y.-Stück ist mit genauen Bauanleitungen incl. Material- & Werkzeugauflistung, präzisen technischen Zeichnungen und einer Aufbauanleitung ausgestattet. Die ganzseitigen Fotos sind die Appetizer.

Wer sich also PVC-Platten (Schrank), selbst eingeschmolzenes Plastik (Hocker), Abfluss- (Tisch & Sessel) oder Wasserrohre (Kleiderregal) und Spanplatten (Kommode) in die Wohnung stellen mag, findet hier bestimmt etwas - eben verrückt.

Oft sind die Hintergründe der Arbeiten und die Meinungen der Designer mit beschrieben. So ist der Hintergrund für den „Sea-Chair“, dass 100 Mio. Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren treiben - allerdings, ob diese Art der Verarbeitung (giftige Dämpfe, vor denen auch gewarnt wird und deretwegen Sicherheitsmaßregeln dargestellt sind) die gesundheitlich und umweltpolitisch gesündeste Art der Verwertung darstellt, sei hier in Frage gestellt. Jedoch kann man ruhig darüber nachdenken, inwiefern Treibgut als Rohstoff dienen kann.

Man findet auch Metamorphose-Buchstützen, die so schwer scheinen (Beton & Granitstein), dass das Bücherregal am besten auch selbst gebaut sein muss, denn ansonsten wird ein Normalo-Regalbrett zusammenbrechen, wenn zwei davon eine Bücherzeile begrenzen.

Und wer traut sich einfach mal mit einem Diamand-Bohrer ein Loch in eine Spiegelplatte zu bohren?

Und wer kann komplizierte Schaltkreise für den Dimm(mehr)-Leuchter lesen und traut sich, diesen denn auch so zusammenzubauen, dass alle Kabel richtig verschaltet sind.

Ganz einfach - do it yourself - D.I.Y.!

Am Ende des Buches sind alle Designer mit Bild und Kurzbiografie & Arbeitsphilosophie aufgelistet.

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann gefallen mir persönlich von den ca. 30 Möbelstücken ganze zwei Dinge - ohne, dass ich sie gleich nachbauen müsste (obwohl es reizvoll wäre). Besonders der Telefonplan hat ein sehr schlichtes Design, ist aus Holz und Glas und mit einer Lampe, deren Nachbau leider nicht beschrieben wird.

Christopher Stuart: Do it Yourself Möbel 2: Noch mehr verrückte Projekte. Haupt Verlag. 144 Seiten. ISBN: 978-3-258-60093-2. 24.90 €

Rezension: Sabine Langner, 28.8.2014

 

Einfach intelligent produzieren - Cradle to cradle: Die Natur zeigt, wie wir die Dinge besser machen können

Deutsche Übersetzung des Standardwerkes „cradle to cradle“. Ressourcenschtz durch intelligente Kreisläufe, die wir von der Natur abgucken und nutzen. Hier werden Ideen für eine neue industrielle Revolution beschrieben.

Michael Braungart, William McDonough. Berliner Taschenbuchverlag, Berlin, 2010.Taschenbuch. 238 Seiten. ISBN 978-3-8333-0183-4. 10,90 €

 

Wieviel Umwelt braucht der Mensch? - mips Das Maß für ökologisches Wirtschaften

Inzwischen einigermaßen betagt - aber dennoch ein Standardwerk im Nachhaltigkeitsdiskurs. Mit dem MIPS wird hier ein Indikator entworfen, der den Ressourcenverbrauch für bei der Erzeugung von Waren und Dienstleistungen erfasst. MIPS verdeutlicht Umweltauswirkungen und erlaubt eine rational begründete Abwägung zwischen verschiedenen Optionen zur Befriedigung von Bedürfnissen.

Friedrich Schmidt-Bleek. Birkhäuser-Verlag, Berlin, 1994. 302 Seiten. ISBN 3-7643-2959-9

 

Plastic Planet - Die dunkle Seite der Kunststoffe; Das Buch zum Film

In diesem Buch können die Fakten aus dem gleichnamigen Film nachgelesen und vertieft werden. Von dem Wunder Plastik zum Alptraum wird die Geschichte eines Werkstoffes erzählt und danach Optionen benannt, das Problem Plastik in den Griff zu bekommen. Zusätzlich gibt es Informationen zur Filmentstehung und einige Bilder aus dem Film als Fotofolge.

Gerhard Pretting, Werner Boote. orange press, Freiburg, 2010. 224 Seiten. ISBN 978-3-936086-47-8

 

www.umweltbundesamt.de/abfallwirtschaft/index.htm

Das Umweltbundesamt ist eine der ersten Anlaufadressen für alle, die an Umweltfragen interessiert sind; hier geht es zum Fachgebiet Abfallwirtschaft.

www.blauer-engel.de/

Der Blaue Engel, das in Deutschland bekannteste Umweltzeichen gibt auf einfache Weise Orientierungen für einen umweltgerechten Einkauf. Es zeigt z.B. auf, welche Produkte aus Altstoffen hergestellt sind oder besonders wenig Schadstoffe enthalten.

www.wohindamit.de/

    Wohin mit dem Abfall? Reparieren statt wegwerfen! Dinge gehen kaputt. Das passiert. Aber müssen sie immer gleich weggeworfen werden? Oft lohnt sich eine Reparatur.

www.recyclingbasteln.de/

Internet-Seite zur Verwendung von Abfall für Bastelzwecke. Viele Ideen und Anleitungen mit zusätzlichen Informationen zur Abfallvermeidung und Rezepten für Alternativen.