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Unesco-Dekade

Klimadetektive ist offizielles Projekt im Aktionsplan Klimaschutz Mecklenburg-Vorpommern
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Klimadetektive: Die Kampagne - das Thema - die Didaktik

Schulen sind in ihrer Summe der wichtigste Energieverbraucher im öffentlichen Sektor, und durch eine zunehmende technische Ausstattung (insbesondere Computer) steigt ihr Energieverbrauch tendenziell weiter an. Weitere klimarelevante Auswirkungen des Schulbetriebs ergeben sich u.a. aus den täglichen Schulwegen der Schüler und Lehrer oder dem Verbrauch von Material und Wasser.

Eine Verbesserung der Umweltbilanz von Schulen trägt damit spürbar zum Klimaschutz bei. Eine solche Verbesserung ist machbar: Alleine durch intelligentes Verhalten können Schulen erfahrungsgemäß ca. 10% des Energieverbrauchs einsparen; weitere Einsparpotenziale können durch geringinvestive Maßnahmen erschlossen werden. Schließlich bindet auch die Schulgeländebegrünung CO2, und z.B. mit der Installation einer Solaranlage können Schulen weitere (geringfügige) Beiträge zum Klimaschutz leisten.

Ein grünes Schulgelände, angemessene Raumtemperaturen und Beleuchtung steigern "nebenbei" auch die Lebensqualität in der Schule. Durch fifty/fifty-Gelder können Schulen zusätzlich in die Schulqualität investieren und z.B. Spiel- und Sportgeräte anschaffen.

Noch wichtiger sind aber die ideellen Auswirkungen:

Vor diesem Hintergrund will die Kampagne Klimadetektive erreichen, dass sich die Schulen in Deutschland mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln - in der pädagigischen Arbeit und in einer umweltgerechten Betriebsführung - energisch für den Klimaschutz einsetzen.

Wir bieten Ihnen - Lehrern, Schülern, Eltern und Schulträgern - dazu Hilfe zur Selbsthilfe:

Das Thema: Klimaschutz in Schulen

Die Lage ist kritisch: Die globale Durchschnittstemperatur steigt seit dem Beginn der Industrialisierung an. Obwohl der Mensch als Verursacher ausgemacht ist und obwohl inzwischen bekannt ist, dass ein weiterer Temperaturanstieg die menschliche Zivilisation existenziell gefährdet, ist die notwendige Kehrtwende bislang nicht vollzogen (siehe auch Energie, Atmospäre, Klima).

Dennoch ist der Klimaschutz kein Thema, dem man alleine mit Katastrophenmeldungen gerecht wird. Im Gegenteil: Beim Klimaschutz können wir den vorausschauenden Umgang mit unserer Erde als eine attraktive und spannende Aufgabe wahrnehmen, die jedermann angeht und von der letztlich auch (fast) jeder profitieren kann:

So bietet der Klimaschutz vielfältige zukunftsfähige Berufsbilder für Frauen und Männer, darunter u.a.:

Bereiten Sie Ihre Schüler auf diese Aufgaben vor!

Schulen haben zudem vielfältige Möglichkeiten, Klimaschutz im eigenen Hause zu praktizieren. Schüler können (mit Unterstützung durch ihre Lehrer sowie ggf. weitere Verantwortliche) z.B.:

Jede dieser Maßnahmen hat weitere positive "Nebeneffekte". Eine angemessene Raumtemperatur erleichtert das Lernen und Lehren. An den Energiekosten eingespartes Geld kann für sinnvollere Zwecke ausgegeben werden. Bäume speichern nicht nur CO2, sondern sie erfreuen auch die Seele, spenden Schatten und bieten Tieren Nahrung und Unterschlupf. - Damit wird (hoffentlich) deutlich, dass der Klimaschutz in Schulen nicht etwa ältere, etablierte Themen der Umweltbildung ablösen soll. Klimaschutz hängt vielmehr mit vielen anderen Umweltthemen eng zusammen, und ein Anliegen der Kampagne Klimadetektive ist es, diese Zusammenhänge herauszuarbeiten.

Der meiner Meinung nach wichtigste "Nebeneffekt" vollzieht sich jedoch in den Schülern. In einer Schule, die sich ernsthaft für den Klimaschutz engagiert, können sie vielfältige Kompetenzen erwerben, die weit über den konkreten Projektgegenstand hinaus gehen (siehe Einführung - Didaktik).

Machen Sie mit! Nutzen Sie die Informations- und Serviceangebote der Kampagne "Klimadetektive" und sorgen Sie dafür, dass Ihre Schule energisch zum Klimaschutz beiträgt!

Die Didaktik: Bildung für nachhaltige Entwicklung

Die Kampagne "Klimadetektive" orientiert sich didaktisch an der Konzeption "Bildung für nachhaltige Entwicklung".

Eine nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die zu mehr Nachhaltigkeit führt. Bildung für nachhaltige Entwicklung will diese Entwicklung unterstützen. Eine für die Bildungspraxis sehr gut anwendbare Definition dieser Bildungskonzeption ist im Hamburger Aktionsplan (Freie und Hansestadt Hamburg 2005) enthalten. Diese Definition liegt auch dem Projekt Klimadetektive zugrunde:

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "Schlüsselthemen einer nachhaltigen Entwicklung aufgreifen und behandeln..."

Im Mittelpunkt der Kampagne "Klimadetektive" stehen die Schlüsselthemen Energie und Klimaschutz, aber auch Mobilität, Konsum und Ernährung. Schüler lernen diese Schlüsselthemen in dem für sie relevanten und durch sie mit gestaltbaren (!) Raum „Schule“ kennen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit sowie interkulturelle und generationenübergreifende Perspektiven dabei berücksichtigen"

Die Kampagne "Klimadetektive" greift insbesondere die generationenübergreifende Perspektive auf, denn unser heutiges Handeln bzw. Versagen im Klimaschutz hat Auswirkungen, die weit in die Zukunft folgender Generationen hinein reichen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "ökologische Themenfelder mit sozialen und wirtschaftlichen Aspekten verknüpfen"

Die Kampagne "Klimadetektive" wurzelt in dem ökologischen Themenfeld Klimaschutz. Schulen können jedoch wesentlich erfolgreicher zum Klimaschutz beitragen, wenn sie ökonomische Instrumente wie Schülerfirmen, das Contracting oder Fifty/Fifty geschickt nutzen. Klimaschutz hat zudem auch eine starke soziale Komponente, denn der Verbrauch an Ressourcen (und damit auch der Ausstoß an Treibhausgasen) sowie die Wirkungen des Klimawandels sind weltweit extrem ungerecht verteilt (siehe Klimagerechtigkeit).

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "lokale oder globale Nachhaltigkeitsdefizite aufzeigen und entsprechende Lösungswege entwickeln"

Es gibt viele praktikable Ideen für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung und auch viele Menschen, die dafür aufgeschlossen sind – und dennoch wird oft weniger getan als möglich wäre. Die Kampagne "Klimadetektive" will Schulen dabei helfen, durch eine clevere Organisation („Management“) die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu überwinden und überkommene Strukturen, die einer nachhaltigen Entwicklung entgegen stehen, zu erkennen und zu ihrer Überwindung beizutragen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "Nachhaltigkeitsstrategien erlebbar und nachvollziehbar machen"

Die Kampagne "Klimadetektive" setzt in erster Linie auf die Strategie der Effizienz. Es ist einfach clever, aus weniger mehr zu machen, und zwar sowohl durch intelligentes Verhalten als auch mit Hilfe moderner Technik. In Bereichen wie Ernährung und Verkehr würde uns auch ein bescheidenerer Lebensstil (Sufizienzstrategie) guttun.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "Kompetenzen, die Zukunft zu gestalten, fördern, die Menschen befähigen, an einer nachhaltigen Gesellschaftsentwicklung mitwirken zu können... "

Die Kampagne "Klimadetektive" will Lehrer und Schüler ermutigen und befähigen, ihre Schule umweltgerecht bzw. nachhaltig zu gestalten und diesen Gestaltungsprozess als Lernprozess zu nutzen. Soweit sie sich ernsthaft auf diese Herausforderung einlassen, ist es kaum vermeidbar, dass sie dabei Visionen und Leitbilder entwerfen, dabei Konstrukte wie „Nachhaltigkeit“ oder „Umweltschutz“ auf ihre Viabilität im Schulalltag hinterfragen, dass sie recherchieren und analysieren, bewerten und dabei Werte reflektieren, dass sie komplexe Veränderungsprozesse strukturiert planen und geplante Maßnahmen geduldig umsetzen, dass sie kommunizieren, motivieren, kooperieren, Rückschläge verarbeiten und Erfolge gemeinsam feiern.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "Methoden einsetzen, die selbstorganisiertes Lernen und die Beteiligung vieler Menschen an Entscheidungsprozessen ermöglichen..."

Die grundlegende methodische Ausrichtung / der grundlegende didaktische Wert der Kampagne "Klimadetektive" beruht darauf, dass sie Lernen im realen Entwicklungsprozess der Schulen ermöglicht. Schüler erfassen (unter Anleitung) die Daten, auf denen Schulen ihre Umweltarbeit begründen. Sie wirken an der Planung mit, sie legitimieren in demokratischen Verfahren Leitbilder und sie arbeiten mit daran, dass ihre Schule die selbst gesteckten Ziele im Klimaschutz erreicht.

Zudem bietet die Kampagne Hilfestellung, um Methoden wie Zukunftswerkstätten oder Simulationen in einem sinnvollen didaktischen Kontext zu nutzen. Auf diesen Methoden basierende Lehreinheiten werden vorgestellt, auf weiterführende Materialien - wie z.B. Simulationsspiele zum Klimaschutz - wird verwiesen.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "zukunftsfähige Leitbilder entwickeln und transportieren helfen (z. B. „Gut leben statt viel haben“ oder „Von linearen zu zyklischen Produktionsprozessen“)"

Wer (z.B.) die Schule weiterentwickeln will, braucht dazu Leitbilder. Bei der Aufstellung eines Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsmanagements gehört es untrennbar zum Arbeitsprozess, dass die Schulgemeinschaft Leitbilder entwickelt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte "die Bildungsstätte selbst zum Lernort über Nachhaltigkeit und zum Gegenstand des Unterrichts machen und sie nicht nur als Kulisse begreifen, vor der das Lernen stattfindet.“

Das ist die Basis der Kampagne "Klimadetektive", siehe die Ausführungen unter „Methoden“.

 

Mehr lesen: Bereich "Bildung für nachhaltige Entwicklung" auf umweltschulen.de

 

Förderer und Partner der Klimadetektive