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Indikatoren: Spezifischer Elektroenergieverbrauch

Voraussetzung

Verschaffen Sie sich am Beginn unbedingt Klarheit darüber, welche Gebäude(teile) von welchem Zähler aus versorgt werden! Hier sind die kompliziertesten Verhältnisse denkbar (mehrere Zähler in einer Schule, Versorgung von verschiedenen Einrichtungen über einen Hauptzähler, Haupt- und Zwischenzähler etc. pp.). Nur wenn das klar ist, macht es Sinn, spezifische Daten zu errechnen - ansonsten sollten Sie sich auf Zeitreihen beschränken.

Datenerfassung

Datengrundlage sind die Energierechnungen aus den vergangenen drei bis fünf Jahren, die Sie sich vom Energieversorger oder z.B. vom Schulverwaltungsamt bzw. Liegenschaftsamt besorgen. Eventuell hat die zuständige Amt auch bereits zusammengefasste Daten für Ihre Schule - das erleichtert Ihnen die Arbeit.

Auch wenn hier nach dem Verbrauch pro Jahr gefragt wird, müssen Sie nicht unbedingt den Zeitraum vom 1. 1. bis zum 31. 12. ansetzen. Jede andere Periode, die 365 aufeinanderfolgende Kalendertage umfasst, ist ebenso geeignet. (Hochrechnungen aus kürzeren Zeiträumen sind nicht empfehlenswert, da der Energieverbrauch jahreszeitlich schwankt).

Ermitteln Sie aus diesen Unterlagen den Elektroenergieverbrauch für ein Jahr sowie die entsprechenden Kosten. Beachten Sie, dass in den Rechnungen eventuell verschiedene Parameter zum Elektroenergieverbrauch erfasst werden. In Frage kommen

• der Hochtarif (Stromverbrauch am Tage, höherer Preis pro kWh),
• Niedrigtarif (Stromverbrauch nachts, niedrigerer Preis),
• Blindstrom (pendelt auf Grund der Phasenverschiebung im Netz, ohne nutzbare Leistung zu erzeugen),
• Leistung (Leistungsspitzen).

Sie müssen rechtzeitig klären, welche Parameter für Sie relevant sind und wie sie erfasst werden.

Ermitteln Sie zudem die Fläche Ihrer Schule!

Erkundigen Sie sich beim Energieversorger, aus welche Energieträger in Ihrem Falle zur Stromproduktion genutzt werden.

Auswertung

Der spezifische Verbrauch wird als Quotient aus Energieverbrauch und Fläche ermittelt und in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr angegeben. Er kann mit allgemeinen Erfahrungswerten verglichen werden und erlaubt damit eine Bewertung.

Sie können auch einen spezifischen Verbrauch in Kilowattstunden pro Person und Jahr (Schüler, Lehrer, Mitarbeiter) berechnen.

Welche Größe ist für Ihre Zwecke aussagekräftiger?

Ermitteln Sie nun die spezifischen Kosten in Ct pro Kilowattstunde. Verwenden Sie hierbei nicht pauschalisierte Angaben Ihres Energieversorgers, denn wenn sich Ihr Tarif, wie oben beschrieben, aus mehreren Kostenbestandteilen zusammensetzt, sind diese Angaben für Sie nicht aussagekräftig. Setzen Sie daher - für jedes Jahr separat - Ihre Kosten und die von Ihnen bezogene Energiemenge ein!

Ermitteln Sie die Anteile der Energieträger aus

• erneuerbaren Energiequellen (Wind, Sonne, Gezeiten, Wasser, Biomasse)
• nicht erneuerbaren Energiequellen (Erdöl, Erdgas, Kohle, Kernkraft)
• unklaren Quellen (alles, was Sie nicht eindeutig einer der beiden ersten Kategorien zuordnen können).

Anmerkungen:

Die Verbrauchswerte sind den Abrechnungen der Energieversorger entnommen. Als Flächenangabe wurde hier in der Regel die beheizte Fläche eingesetzt, auch wenn diese nicht identisch mit der Fläche ist, auf der Strom verbraucht wird. Die beheizte Fläche wird jedoch von den Schülern im Zusammenhang mit der Heizenergie ermittelt. Zudem steht mit der Heizung zumindest ein sehr wichtiger Stromverbraucher in einem direkten Zusammenhang zu dieser Fläche.

Da bei der Ermittlung des spezifischen Stromverbrauchs mehrere Mess- und Rechenschritte absolviert werden, die jeweils mit Unsicherheiten und Fehlern behaftet sein können, dürfen die oben angegebenen Zahlen nicht als präzise Werte missverstanden werden. Aus der Tabelle die energiesparendste Schule ermitteln zu wollen, wäre unzulässig. Sie können die Daten jedoch als Denkanstoß nutzen und gemeinsam mit Ihren Schülern überlegen, wo Sie - im Vergleich zu anderen Schulen - Energie einsparen oder verschwenden.

Berechnen Sie nun auch den Kohlendioxid-Ausstoß!

Extra Tipp: Schreiben Sie sich auf, wie Sie die Daten ermittelt und ausgewertet haben! Es wäre fatal, wenn eine andere Schülergruppe nach 1-2 Jahren erneut Daten erhebt, dabei anders herangeht und die unterschiedlichen Ergebnisse als praktische Veränderung missdeutet!

Quellen:

• Umweltbüro Nord e.V.
• Johanneum Lüneburg: Daten von Herrn D. Böhm
• Berufskolleg Neuss Weingartstraße
• Gesamtschule Schwerte
• Hulda-Pankok-Gesamtschule Düsseldorf

Bitte nutzen Sie auch folgende Informationen auf diesem Server:

• Messtechnik zur Datenerfassung
• Das "Komplettprogramm" für einen Umwelt-, Klima-, Nachhaltigkeits-Check finden Sie in der Broschüre "Klimadetektive in der Schule".

Förderer und Partner der Klimadetektive