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Unesco-Dekade

Eine kleine Chronik - 2006

Achtung! Das ist eine Archiv-Seite! Dieses Projekt ist abgeschlossen. Das Umweltbüro hat sich im Jahr 2023 umbenannt, heißt jetzt „Umweltprojekte Nord e.V.“ und präsentiert sich mit seinen neuen Projekten auf www.umweltprojekte-nord.de

Regenbogenfisch wurde versteigert - Unser Beitrag zum Umwelttag

Am 5.6.2006 wurde in Stralsund - als ein Höhepunkt der zentralen Veranstaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern zum Weltumwelttag - eine große maritime Plastik versteigert. Es handelte sich dabei um einen ca. 1,20 m hohen, 1,80 m langen und fantasievoll mit Naturfarben bemalten Fisch aus Lindenholz.

Das Mindestgebot betrug 666,00 € (MWST-frei). Der Fisch wurde für 777,00 € ersteigert; er wird künftig im Meeresmuseum Stralsund ausgestellt.

Fisch-Skulptur
Der Regenbogenfisch - hier noch ohne Bemalung.

Diese Versteigerung ist eine Aktion des Naturbauspielplatzes Stralsund, der vom Verein Umweltbüro Nord e.V. betreut wird.

Dessen Vorsitzender, Tilman Langner, erklärt die Aktion wie folgt: „Der Umwelttag steht unter dem Motto `Umwelt & Gesundheit am Meer´. Unser Verein betreibt seit 2002 den Naturbauspielplatz in Stralsund Knieper West, wo Kinder gesund und umweltfreundlich bauen, basteln und spielen können. Der Fisch ist ein maritimes Motiv, er besteht aus natürlichen und umweltverträglichen Materialien, und er steht für die Kreativität und Lebensfreude, mit der wir uns für den Umweltschutz einsetzen wollen. Die Erlöse der Versteigerung kommen dem Naturbauspielplatz zugute.“

Der Fisch wurde von dem Stralsunder Holzbildhauer Raic Vicent geschaffen und vor Ort auf dem Umweltmarkt bemalt - verbunden mit einem Infostand über Naturfarben, die jeder selbst herstellen kann.

Sommer

Herr Beck mit seinem mobilen Sägewerk hat uns besucht und Pappelstämme zu Baubrettern geschnitten.

Kinder helfen beim Zusägen von Brettern

Unsere Hütten werden noch ein Stück "professioneller": Sie erhalten Spitzdächer, damit das Regenwasser besser abläuft und die Hütten innen besser trocken bleiben.

Kids auf Hütte mit Spitzdach

Ein Höhepunkt im Sommer war unsere Holzschnitzer-Werkstatt. Wir konnten dafür drei Bildhauer als Partner gewinnen: Lucas Drechsler aus Neuenpleen, Raic Vicent aus Stralsund und Karsten Miller aus Sommerfeld. Mit ihrer Hilfe und der Unterstützung unserer Mitarbeiter konnten Kinder fantasievolle Skulpturen schaffen.

Skulpturenwerkstatt

Immer wieder können Kinder auf dem Naturbauspielplatz aufregende Entdeckungen machen:

Aufregende Entdeckung

Eine andere Idee - die Einrichtung eines großen Matschplatzes, den wir mit Regen- oder Brunnenwasser speisen wollten - ließ sich leider aus Kostengründen nicht verwirklichen.

Umweltbüro Nord e.V. gibt den Naturbauspielplatz Ende 2006 ab

Seit fünf Jahren betreiben wir - das Team vom Umweltbüro Nord e.V. - den Naturbauspielplatz Stralsund. Wir arbeiten hier an einer Idee, die uns von Anfang an fasziniert hat, nämlich Kindern und Jugendlichen einen Platz zum ökologischen Lernen und wilden, abenteuerlichen Spielen anzubieten. Wir haben Partner gefunden, die diese Idee engagiert unterstützen, und gemeinsam konnten wir eine kleine Idylle am Rande der Stadt aufbauen (vgl. die anderen Seiten in diesem Bereich).

Auf der anderen Seite ist die tägliche Arbeit ein Spagat zwischen der notwendigen kontinuierlichen, langfristigen Betreuung der Kinder bzw. Jugendlichen sowie des Platzes und den Gesetzen von Projekten und Arbeitsfördermaßnahmen, die uns auf abrechenbar neuartige Aktivitäten, auf zusätzliche Aufgaben und oft auch auf eher kurzfristige Zeithorizonte festlegen.

Unser Anliegen der Umweltbildung tritt zunehmend hinter soziale Konflikte zurück: Beleidigungen des Personals, mutwillige Zerstörungen, Einbruch und Diebstahl sind an der Tagesordnung, wo wir uns doch ein offenes, wertschätzendes Verhältnis zwischen Kids und Betreuern wünschen. Für die Lösung der hier anstehenden Probleme haben wir als Umweltverein weder die Kompetenzen noch (auf Vereinsebene) die Strukturen. Zudem wäre eine solche überwiegend soziale Arbeit auch nicht von dem Satzungszweck unseres Vereins gedeckt, auf den wir in der praktischen Arbeit jedoch verpflichtet sind und dessen Einhaltung das Finanzamt mit Argusaugen überwacht.

Kritisch ist schließlich die finanzielle Perspektive: Unser größtes Projekt (Coreopsis-Mädchenauge) läuft 2006 aus. Die Weiterführung der kommunalen Förderung ist angesichts der Haushaltslage in der Hansestadt Stralsund völlig ungewiss, und damit können wir für die Beantragung weiterer Projekte auch keine kommunalen Mittel als Eigenanteile einplanen, was die Erfolgsaussichten drastisch verringert.

Wir – Mitarbeiter, Vereinsmitglieder, Vorstand und Partner – haben gemeinsam über alternative Nutzungskonzepte (z.B. Umwandlung in eine Kita) diskutiert; aber diese sind letztlich in unserem Verein (mit unseren personellen Ressourcen und im Verhältnis zum Satzungszweck) nicht gut aufgehoben.

Die Mitgliederversammlung unseres Vereins hat daher Ende Juni auf meinen Antrag hin beschlossen, dass wir zum Jahresende 2006 die Trägerschaft des Naturbauspielplatzes abgeben. Das bedeutet:

  • Wir führen die offene Jugendarbeit bis Jahresende weiter.
  • Wir beteiligen uns an der Suche nach einem Nachfolge-Träger (die Entscheidung darüber liegt aber nicht bei uns, sondern bei der Hansestadt Stralsund). Wir sind gerne bereit, einen neuen Träger nach besten Kräften bei der Übernahme des Platzes, der Weiterführung umweltbezogener Angebote oder bei der Akquisition von Fördermitteln zu unterstützen.
  • Wir werden umweltpädagogische Angebote, die wir auf dem Platz entwickelt haben, auch weiterhin im Rahmen der Vereinsaktivitäten nutzen und z.B. Projekte in Kitas oder Schulen anbieten.
  • Wir bemühen uns um sinnvolle Lösungen für die Beschäftigten. Die meisten Verträge laufen bis Jahresende sowieso aus. Ich hoffe, dass es gelingt, im Rahmen der oben genannten umweltpädagogischen Arbeit einige der Kolleg/innen auch weiterhin wenigstens stundenweise zu beschäftigen.

Es fällt mir und auch den Mitstreitern schwer, eine solche Entscheidung zu treffen. Ich denke jedoch, dass diese Entscheidung jetzt notwendig ist, um größere Risiken vom Verein abzuwenden und unter einem neuen Träger neue Perspektiven für den Platz zu schaffen. Ein solcher neuer Träger, der hier z.B. eine Kita, eine Einrichtung zur Berufsfrühorientierung oder ähnliches betreiben wil, wird derzeit noch dringend gesucht. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei uns bzw. beim Jugendamt der Hansestadt Stralsund!

Mit der Umweltbibliothek und anderen Projekten engagieren wir auch weiterhin für die Umweltbildung in Stralsund und Umgebung.

Tilman Langner (Vorstand)

28.10.2006: Abschlussfest

Ende Oktober haben wir das Abschlussfest auf dem Naturbauspielplatz gefeiert. Nicht nur Kinder und Jugendliche waren zahlreich erschienen, sondern auch Eltern, Großeltern, Nachbarn, Freunde und Partner unseres Vereins und ehemalige Mitarbeiter.

Bis zum 31.12.2006 wurde der Platz beräumt und dann wieder an die Hansestadt Stralsund übergeben.

 

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