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GESCHWISTER-SCHOLL-GYMNASIUM: ERZIEHUNG ZUR NACHHALTIGKEIT
 

Geschwister-Scholl-Gymnasium: Energie sparen und Klima schützen

Energie und Klima in Jahrgangsstufe 10 (Leitfächer Politik und Physik)

Ausgangssituation

Das Thema Energie und Klima haben wir den Fächern Physik und Politik in Jahrgangsstufe 10 entsprechend den Richtlinien unterrichtet. Die Unterrichtsgegenstände sind

  • im Fach Physik Energie: Satz von Erhaltung der Energie, Energieträger, Energieumwandlung, Kernspaltung, Atomenergie
  • im Fach Politik der Treibhauseffekt: Ursachen, globale Folgen, Prognosen, Gegenmaßnahmen, Beschlüsse von Rio, Kyoto

Weitere Unterrichtsthemen waren die Teilnahme an schulischen und bundesweiten Wettbewerben (Bundesumweltministerium, Bundeszentrale für politische Bildung), Exkursionen zum Braunkohleabbaugebiet am linken Niederrhein, Messungen über die Leistung der Fotovoltaikanlage des Geschwister- Scholl-Gymnasiums, ökonomische und ökologische Aspekte von Strom aus Fotovoltaikanlagen, Untersuchungen über Energieeinsparmöglichkeiten an der Schule sowie Plakate und Logos zum Energiesparen im Rahmen des Fifty-Fifty-Programms der Stadt Düsseldorf.

Im Schuljahr 2001/02 wurde in diesem Zusammenhang auch die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert. Es wurden Internet- und Datenbankrecherchen (LexisNexis) zum globalen Klimawandel durchgeführt, Excel-Grafiken erstellt und Powerpoint-Präsentationen entwickelt. Die Verbindung von theoretischer Einsicht und praktischem Handeln führte 1999 zu einem Energierundgang mit dem Ingenieurbüro Leclaire, zur getrennten Erfassung des Energieverbrauchs am Geschwister-Scholl-Gymnasium sowie zur Installation von Heizungsventilen in den Klassenräumen im Sommer 2001. Im Herbst 2001 wurden durch einen Physik-Kurs Jahrgangsstufe 11 Temperaturmessungen in den Klassenräumen durchgeführt. Durch die Feineinstellung konnte der Energieverbrauch reduziert werden. Die Schule sparte 6,9% der Heizenergie ein und erhielt dafür im Januar 2003 durch das 50:50-Projekt erstmalig 2.735 Euro.

Ziele

Im Schuljahr 2002/03 werden diese Ansätze genauer aufeinander abgestimmt, um das vernetzte, fächerübergreifende Denken und Handeln bei den Schülerinnen und Schülern zu fördern. Dabei können die in den Projekten Müll (Jahrgangsstufe 6) und Wasser(Jahrgangsstufe 8) erlernten Kompetenzen inhaltlich und methodisch vertieft werden.

Insbesondere soll die Anwendung der in Jahrgangsstufe 8 erlernten Kenntnisse (Word, Excel, Powerpoint, Internet) auf eigenständige Recherchen in (nicht didaktisierten) Zeitungs-Datenbanken ausgeweitet werden, womit im vergangenen Schuljahr bereits mit Erfolg begonnen wurde. Am Ende soll eine Präsentation der Ergebnisse erfolgen, wodurch die verschiedenen (mündlichen, schriftlichen, künstlerischen, grafischen) Darstellungskompetenzen der Schülerschaft gefördert werden.

Das Thema Licht, Energie, Klima kann auch in weiteren Fächern (Kunst, Religion, Deutsch, Musik u.a.) behandelt werde, wodurch sich Perspektiven für eine weitere überfachliche Zusammenarbeit ergeben. Möglich wären z.B. eine Kunstausstellung rund um das Thema Licht, Plakate oder Logos zum Energiesparen, Untersuchungen und Darstellungen zur Bedeutung des Lichts in den Religionen, in Literatur und Musik („heller“ Ton).

Plakat zum Klimawandel     Urkunde zu Halt die Welt im Gleichgewicht

Folie aus der Präsentation „Klimawandel“ in der Jahrgangsstufe 10 (2002 - links)
Urkunde über vom Bundeswettbewerb „Halt‘ die Welt im Gleichgewicht“ 1998 (rechts)

Umsetzung im Schuljahr 2002/03

Die Themen werden wie bisher parallel in den Fächern Physik und Politik bearbeitet. Im Mai/Juni finden Fachexkursionen statt. Jede Klasse kann an 1 bis 2 Exkursion teilnehmen.

Exkursionsvorschläge:

  • Braunkohletagebau (linker Niederrhein), Schachtanlage zum Steinkohleabbau (Ruhrgebiet), Shell Solarfabrik (Gelsenkirchen), Umstellung des Kohle- auf das Gaskraftwerk Lausward (Düsseldorf), (stillgelegtes) AKW Mülheim-Kärlich, Solarpark im Forschungszentrum Jülich
  • Projekttag am Franz-Jürgens-Berufskolleg (Zeitbedarf: 4 Std.) Die Schule verfügt über einen Solar-Fachraum, in dem Messungen zu verschiedensten Solaranwendungen durchgeführt werden können. In dem Unterrichtsprojekt berechnet die Schülerschaft, wie viel Energie und Geld erforderlich ist, um an der Partnerschule in Somalia auch nach Sonnenuntergang (18.00 Uhr !) Lesen oder Unterricht zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler berechnen, welche Lampen mit einem minimalen Verbrauch einen Arbeitstisch optimal ausleuchten, welche Batterien umweltfreundlich, langlebig und kostengünstig sind und wie teuer eine Solaranlage insgesamt ist. Dazu stehen ihnen Arbeitsblätter, Nachschlagewerke, Kataloge und der fachliche Rat der Physikkollegen zur Verfügung.
  • Besuch der 7. Düsseldorfer Solarwoche im Sommer 2003
  • Besuch der Projektmesse „Mit Energie gewinnen“ der Düsseldorfer Energiesparschulen
  • Besuch der Fa. Gottschall (Lierenfeld): innovative Heiztechnik (Solaranlagen, Wärmepumpen, Blockheizkraftwerke, Niedertemperaturanlagen, Brennwerttechnik)

Weitere Unterrichtsideen:

  • Leistung der Fotovoltaikanlagen: Analyse der Leistung (Tages-, Monatskurven), Messung des Wirkungsgrads der Siemens-Solarzellen am GSG, Vergleich mit anderen PV-Modulen
  • Recherchen in der Datenbank des FIZ Karlsruhe (naturwissenschaftliche Forschungsergebnisse) oder LexisNexis (Zeitungsdatenbank; Themenrubrik „Aus Naturwissenschaft und Technik“ u.a.)
  • Elektronische Messung des Temperaturverlaufs eines Klassenraums in Zusammenarbeit mit dem Umweltamt Das Temperaturmessgerät mit eingebautem
    Datenlogger wird im Klassenraum installiert. Dabei kann auch die Temperaturkurve der unterrichtsfreien Zeit exakt überprüft und ggf. die Heizungsanlage optimiert werden. Außerdem kann auch der Sauerstoff- und CO2-Gehalt des Unterrichtsraums aufgezeichnet werden.
  • Messungen zur Ausleuchtung der Klassenräume mit einem Luxmeter
  • Einspeisung des FV-Stroms am GSG, Verkauf des Stroms an die Stadtwerke, Bildung von Finanzrücklagen für Reparaturarbeiten o.Ä.


Klimasymposium – Ein Unterrichtsprojekt im Fach Politik in Klasse 10 (Mai bis Juni 2002)

Die Klimaveränderungen und die drohende Klimakatastrophe sind zurzeit allgegenwärtige und viel diskutierte Themen. Im Politikunterricht unserer 10. Klasse mussten wir jedoch feststellen, dass über die tatsächlichen Fakten kaum Kenntnisse vorlagen, dass niemandem genaue Daten bekannt waren und dass sehr unterschiedliche Ansichten herrschten.

Es hätte den Unterrichtsrahmen gesprengt, wenn sich jede Schülerin und jeder Schüler über alle Aspekte genau hätten informieren sollen. Das Thema „Klima“ ist zu umfangreich und so beschlossen wir, ein Symposium zu veranstalten. Kleine Gruppen oder einzelne Schülerinnen und Schüler sollten sich für bestimmte Teilaspekte zu Experten machen. Die verschiedenen Gebiete, die bearbeitet werden sollten, waren unter anderen:

  • Antrophogen verursachter Treibhauseffekt
  • Ozonloch über der Antarktis und über Australien
  • Abschmelzen der Polkappen
  • Dürren in Ländern der 3. Welt
  • Desertifikation
  • Tornados
  • Sintflut und heutige Flutkatastrophen
  • Verschiebung der Vegetationszonen
  • Klimaveränderungen in Deutschland
  • Maßnahmen umweltverträglichen Wirtschaftens
  • Klimapolitik der großen Industrienationen

Jede Gruppe musste zunächst Informationen sammeln. Es stellte sich die Frage, woher umfangreiche und objektive Daten bezogen werden konnten. Unsere Lehr- und Schulbücher haben eine Vorlaufzeit von mehreren Jahren und waren somit für unsere Zwecke nicht mehr aktuell genug. Wir mussten uns also auf die neuen Medien, besonders auf das Internet stützen.

Über die Schule wurde uns für die Laufzeit des Projektes der Zugang zur Datenbank LexisNexis gewährt und so hatten wir Zugriff auf Zeitungsartikel der weltweit wichtigsten Zeitungen. Wie diese Ressource genutzt werden kann, lernten wir – ganz nebenbei – an den schuleigenen Rechnern im Computerraum. Weiterhin recherchierten wir zu Hause über die weiteren Suchmaschinen im Internet sowie in den Archiven der Unibibliothek. Die Erkenntnisse und Daten sollten von den Expertengruppen als Powerpoint-Präsentationen ansprechend aufbereitet werden. Das war für den Unterricht relativ neu, doch sinnvoll zu erlernen, denn auf dieses Wissen können wir nun auch für Referate in anderen Fächern zurückgreifen. Die Vorteile dieser Art des Vortrags wurden schnell offensichtlich: Gerade bei einem Thema wie diesem, bei dem mit vielen schwierig zu begreifenden Daten und vorwiegend mit Zahlen und Prozentpunkten hantiert werden muss, sind Grafiken und Tabellen zur Veranschaulichung der Ergebnisse sinnvoll. Durch die Folien ist eine bessere Gliederung möglich und die Zuhörer können dem Vortrag – da sich ein Bild jeweils aufbaut – besser folgen.

Uns ist klar geworden, dass objektive Daten in ausreichendem Umfang auf diesem Gebiet immer noch nicht existieren und dass sich die Messungen und Prognosen der einzelnen großen Institute immens unterscheiden. Es besteht weiterhin großer Forschungsbedarf. Nach der intensiven Beschäftigung mit diesem Thema haben wir erkannt, dass sich einzelne Organisationen – vor allem Politiker und Umweltverbände – auf wenige Informationen beschränken, und daraus nicht ausreichend gesicherte Schlüsse ziehen, die ihren jeweiligen politischen Intentionen entsprechen.

Nachdem die Informationen auf dem Symposium an alle Mitschülerinnen und Mitschüler weiter gegeben wurden, können wir diese Thematik im Unterricht nun viel kompetenter diskutieren. Wir werden die Kyoto-Verhandlungen in Zukunft kritischer verfolgen und auch im Bereich unserer Schule und Umwelt klimaschonende Projekte aufmerksamer wahrnehmen und unterstützen.

 

Theodor Wahl-Aust

 

 



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Letzte Änderung bzw. Überprüfung dieser Seite: 05.07.2018
Kontakt: Tilman Langner, tl@umweltschulen.de
 

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