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Inhaltsverzeichnis spacer „Schule als Lebensraum“ II. Nachhaltigkeitsbericht der Katholischen Grundschule Essener Straße 2009/2010
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Ganztag

 

Im Ganztagunterricht freunden sich diese zwei Schülerinnen an

Aus verschiedenen Zutaten lassen sich kreative Leckereien zaubern

Schülerinnen bereiten Zutaten vor

Eine Schülerin kkostet von den leckeren Cocktails

Gemeinsam in einem Fußballteam zum Erfolg

Die Grundschule in ihrer Form als offene Ganztagsschule (OGS) gibt es in Düsseldorf erst seit 2003. Die Nachfrage nach Ganztagsschulplätzen ist inzwischen erheblich gewachsen. Im Schuljahr 2009/10 sind alle Düsseldorfer Grundschulen offene Ganztagsschulen, und es gibt 410 Ganztagsgruppen. Im Schuljahr 2010/11 sollen weitere 65 Ganztagsgruppen eingerichtet werden, so dass dann 59% aller Grundschüler der Stadt ein Ganztagsangebot erhalten.
Schon frühzeitig hat unser Kollegium beschlossen, sich auf diese Entwicklung einzulassen, obwohl zum damaligen Zeitpunkt noch nicht ganz klar war, wie ein Ganztagskonzept aussehen würde. Das spiegelt sich auch in unserem ersten Nachhaltigkeitsbericht aus dem Jahr 2004/2005 wider, in dem das Ziel Offener Ganztag zwar genannt und erste Vorstellungen formuliert worden waren, aber ein differenziertes Konzept natürlich noch nicht dargestellt werden konnte.

Bestandsaufnahme
Mit unserem Kooperationspartner Caritas haben wir ein Jahr lang intensiv am Konzept und an der Vorbereitung gearbeitet. Wir haben die Einrichtung der OGS bei der Landeshauptstadt Düsseldorf beantragt, diese hat den Antrag bewilligt und auch die baulichen Voraussetzungen geschaffen, d. h. Klassenzimmer in Gruppenräume für je 25 Schüler umgebaut und diese jeweils mit Küche, Spielecke etc. voll ausgestattet.
Im Jahr 2005/2006 haben wir die OGATA mit drei Ganztagsgruppen begonnen. Seitdem ist die Anzahl auf sieben Gruppen gestiegen. Zur Zeit besuchen 167 von 199 Schüler/innen den Ganztag (Stand Nov. 09). Jede Gruppe ist mit einer Erzieher/in (Teilzeit), sowie einer hauswirtschaftlichen Hilfskraft und einer qualifizierten Fachkraft für die Hausaufgabenbetreuung (mit je 2 Std./tgl.) besetzt. Der Offene Ganztag bietet den Kindern eine angeleitete Hausaufgabenzeit, ein gemeinsames Mittagessen in den jeweiligen Gruppen und ein außerschulisches Bildungsangebot an.

Tagesablauf
12.00 – 14.50 Uhr, Montag bis Freitag: pädagogischer Mittagstisch und Hausaufgabenbetreuung
15.00 – 16.30 Uhr, Montag bis Donnerstag: AG´s, zusätzliche freie Angebote oder freie Zeit zum Spielen (drinnen wie draußen), Betreuungsende 16.30 Uhr, Notgruppe bis 17.00 Uhr
15.00 – 16.30 Uhr, Freitag: Betreuung bis 15.00 Uhr, Notgruppe bis 16.00 Uhr

Pädagogischer Mittagstisch
Das gemeinsame Mittagessen in der Gruppe ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Ganztagskonzepts. Den „pädagogischen Mittagstisch“ stellen wir daher im nächsten Kapitel ausführlicher vor.

Hausaufgabenbetreuung
Während die eine Hälfte der Klasse zu Mittag isst, erledigt die jeweils andere Hälfte ihre Hausaufgaben. Dabei werden die Kinder durch qualifizierte Fachkräfte und zeitweise auch durch die Lehrer/-innen betreut. Freitags findet keine Hausaufgabenbetreuung statt.

AGs: Außerunterrichtliche Bildungsangebote – mehr als nur Freizeitgestaltung
Ein wichtiger Bestandteil des Ganztags sind außerunterrichtliche Bildungsangebote, die auch Themen des Unterrichts aufgreifen und ergänzen. Die Möglichkeiten dafür sind nahezu unerschöpflich. Mit Angeboten aus dem musisch-ästhetischen, gesundheitlich-sportlichen, ökologisch-ökonomischen, handwerklich-technischen und multimedialen Bereich bieten wir den Kindern eine individuelle Förderung und viele Impulse, ihren Nachmittag spannend zu gestalten.
Die Kinder können nach Neigungen und Interessen AGs wählen, dabei werden sie von ihren Erzieher/innen unterstützt. Dies geschieht bewusst ohne Eltern, da man so die Kinder fördert eigenverantwortlich zu handeln. Einige der AG-Angebote sind speziell für die 1./2. Klasse, andere für 3./4. Klasse und einige jahrgangsübergreifend. Die AGs werden für den Zeitraum eines Halb- bzw. Schuljahres gewählt.
Unsere derzeitigen Angebote (Stand Nov. 09) sind: Kunst, Kochen, Theater, PC, Trickbox (z. B. Trickfilme erstellen), Karneval, Ernährungsführerschein, Forschen, Garten, Entspannung, Schach, verschiedene Sportangebote sowie Musik. Diese Angebote werden zum Teil von Lehrern übernommen, wir kooperieren aber auch z. B. mit dem Kulturamt, dem Stadtsportamt und der Clara-Schumann Musikschule, Projekt Lernwelt Musik (vgl. "Kooperation mit externen Partnern"). Die Vielfalt der Angebote richtet sich natürlich auch nach der Nachfrage und der Zusammenarbeit mit den externen Partnern, somit wechseln diese Angebote auch schon einmal von Schuljahr zu Schuljahr. Pro Gruppe stellt die Stadt Düsseldorf 15.000 Euro zur Verfügung. Dies ermöglicht es unserer Schule, Verträge mit qualifizierten Bildungspartnern abzuschließen.

Freie AG´s
Freie AG´s der Erzieher/innen ergänzen das Bildungsangebot und ermöglichen es, auf aktuelle Interessenlagen der Kinder zu reagieren. So bieten wir z. B. Perlenbügeln, Kochen/Backen, Fußball und Traumreisen/ Entspannung an. Diese AGs sind offen für alle Kinder des Ganztags

Betreuung
Freitags finden keine AGs bzw. freien Angebote statt, weil an diesem Tag viele Kinder früher nach Hause gehen. Wir betreuen die Kinder freitags bis 15.00 Uhr. Bis 16.00 Uhr gibt es dann noch eine „Notgruppe“ für Kinder, die aus besonderen Gründen nicht schon eher nach Hause gehen können. In den Osterferien, den Sommerferien (immer die ersten 2 Wochen & 2 Tage) und den Herbstferien werden Kinder mit einem Ferienprogramm betreut. Auch an Brückentagen ist eine Betreuung gewährleistet. Diese schulfreie Betreuung findet immer von 8.00 – 16.00 Uhr statt.

Raum der Stille
Neben den vielfältigen Aktivitäten und dem Austausch in der Gruppe brauchen Kinder auch Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten. Wir haben daher einen „Raum der Stille“ eingerichtet. Die Kinder können diesen Raum nach eigenem Bedürfnis aufsuchen, z. B. in der „Pause“ zwischen Hausaufgabenbetreuung und Nachmittagsangebot. Im Raum der Stille wird nicht geredet, man kann dort z. B. liegen oder ein Mandala malen. Für eine Aufsicht ist gesorgt.

Fazit
Seit 5 Jahren ist unsere Schule nun offene Ganztagsgrundschule. Die seinerzeit formulierten Ängste und Befürchtungen hinsichtlich der Veränderungen in struktureller und personeller Hinsicht haben sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: Durch den offenen Ganztag hat das Schulleben eine ganz neue positive Entwicklung genommen. Ein Kennzeichen sind ganz neue Formen der Kommunikation und Begegnung zwischen Lehrer/innen, Eltern, freiberuflichen pädagogischen Mitarbeiter/innen und den Kindern.
Alle oben beschriebenen Bereiche sind fester Bestandteil des Ganztags, die immer wieder reflektiert und bei Bedarf umstrukturiert werden. Diskutiert und bearbeitet wird dies in enger Zusammenarbeit zwischen der KGS und dem Kooperationspartner Caritas mit Hilfe von QUIGS (einem Verfahren zur Qualitätssicherung im Ganztag).
Wir werden dabei von dem Jugendamt, vertreten durch Herrn Sonnenburg, unterstützt. Für bestimmte Themenbereiche wird der Kreis durch Eltern erweitert, z. B. hat die gemeinsame Reflektion des Schul-/ OGATA-Starts dazu geführt, dass ein „alter“ Elternteil am Erstklässler-Elternabend anwesend war und von seinen Erfahrungen und Ängsten berichtete sowie Tipps gab. Dies wird in Zukunft jedes Jahr stattfinden.

Ausblick
Wir werden weiter kontinuierlich die Qualität im Ganztag im Bildungs-, Betreuungs- und Versorgungsbereich sichern bzw. verbessern, das heißt

  • im Bildungsbereich: Auswahl von qualifizierten Bildungspartnern im außerunterrichtlichen Bildungsangebot, welche unser Konzept der Vernetzung schulischer und außerschulischer Bildung mittragen
  • im Betreuungsbereich: z. B. jahreszeitliche, atmosphärische Gestaltung der Gruppenräume, Geburtstagsfeiern, kontinuierliche Betreuungspersonen
  • im Versorgungsbereich: Gestaltung des pädagogischen Mittagstisches (s. "Essen hält Leib und Seele zusammen").
  • Unser Nachhaltigkeits-Programm finden Sie unter "Übersicht Nachhaltigkeits-Programm".
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