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Schule der Zukunft

Schulqualität? – Da haben wir etwas für Sie!

Interview mit dem Projektkoordinator, erschienen im „Agenda-Magazin“ der Landeshauptstadt Düsseldorf, Ausgabe Dezember 2004

Systematisch Schulqualität entwickeln mit dem Öko- bzw. Nachhaltigkeitsaudit: Ein erfolgreicher Modellversuch an bisher 15 Düsseldorfer Schulen geht in die Verlängerung. Im Januar findet eine Info-Veranstaltung für interessierten Schulen in Düsseldorf statt. Annic Völkel, Redakteurin des Agenda-Magazins, hat Klaus Kurtz, Koordinator des Projektes und Lehrer, interviewt.

Der Modellversuch war ja eigentlich im Sommer 2004 beendet. Jetzt geht es doch weiter?

Ja, das NRW-Schulministerium und die Stadt haben beschlossen, den Modellversuch weitere drei Jahre fortzusetzen. Er wird ausgeweitet und deshalb können jetzt neue Schulen teilnehmen.

Würden Sie den Modellversuch als Erfolg bewerten?

Uneingeschränkt: Ja. Die meisten der Schulen, die bisher teilnehmen, haben zum Teil erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung ihrer Schulqualität gemacht. Am besten erkenne ich das, wenn ich mir bei Besuchen in den Schulen die eindrucksvollen Schülerpräsentationen ansehe. Das Verfahren stammt übrigens aus der Industrie, die hier in Düsseldorf die Schulen auch entsprechend beraten und unterstützt hat. Besonders hat sich neben der Wirtschaft übrigens auch die Stadtverwaltung als kompetenter und förderlicher Partner bei diesen Schulentwicklungsprozessen engagiert.

Welche Ergebnisse haben die Schulen vorzuweisen?

Schüler, Lehrer und Eltern in den Modellschulen haben mit Hilfe des Audit-Verfahrens in ausgewählten Bereichen in ihrer Institution sehr genau hingeschaut: Sie haben Unterrichtsqualität, Schulkultur und Betriebsabläufe analysiert. Sie einigten sich darüber hinaus in einem ausführlichen Konsultationsverfahren in der Schulgemeinde über zu erreichende Verbesserungsziele und haben dieses Programm in der Folge auch abgearbeitet.

Was wurde konkret erreicht?

Ich will ein Beispiel herausgreifen: Schüler und ihre Lehrer erzielen erhebliche Einsparungen in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall. Da kommen schon einmal leicht 6 000 Euro für den Etat eine einzigen Schule heraus. Pro Jahr, wohlgemerkt! So etwas geht aber nur, wenn Schüler im Rahmen eines solchen Projekts Wissen und Kompetenzen erwerben und Verantwortung in der Schule übernehmen. Im Zusammenhang mit solchen praktischen Projektthemen wurde deshalb das Unterrichtsangebot modernisiert und interessante Lernarrangements entwickelt.

Haben die Schulen sich nur mit Umweltthemen beschäftigt?

Keineswegs. Es wurden z.B. Schülerfirmen gegründet, Schüler als Streitschlichter ausgebildet, sichere Schulwege geplant, Schulpartnerschaften aufgebaut, soziale Verantwortung gefördert oder Verfahren zur Minderung von Unterrichtsstörungen entwickelt, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Viele Schulen entwickeln doch solche Projekte. Was ist hier anders und neu?

Die Systematik und Konsequenz des Vorgehens im Audit, darunter die regelmäßige Kontrolle, ob sich solche Projekte tatsächlich positiv auf die Qualität der schulischen Bildung auswirken und sich auch praktische Verbesserungen für den Schulalltag , also bspw. für die Lernatmosphäre oder die Betriebsabläufe ergeben. Ganz wesentlich dabei ist, dass Schülerinnen und Schüler aber auch Eltern – wo immer das geht – als Akteure in den gesamten Audit-Prozess einbezogen sind. Qualitätskontrolle und die Entscheidungen über die Entwicklungsperspektive einer Schule sind damit nicht nur Aufgabe der Lehrerschaft. Für mich ist es in jeder Schule immer wieder überraschend zu erleben, wieviel kreative Kraft durch ein Audit freigesetzt werden kann, wenn man sich einmal auf diese Art von Vorgehen eingelassen hat.

Haben Schulen nicht schon genügend andere Aufgaben zu erledigen?

Ein Audit muss kein neues Projekt sein, sondern kann sinnvoll in die laufende Schulentwicklungsarbeit eingepasst werden. Auditieren kann man jedes Projekt. Neben den konkreten Verbesserungen, die erreicht werden, hilft dieses Verfahren, Schulqualität zu evaluieren. Per Erlass des Ministeriums muss jede Schule in diesem Schuljahr mindestens ein Vorhaben auf seine Wirksamkeit überprüfen und darüber Bericht erstatten. Das Audit-Verfahren ist geeignet, diese Pflichtaufgabe zu unterstützen.

Im Januar gibt es dazu eine Info-Veranstaltung für interessierte Schulen (siehe Dokumentation). Was wird auf der Veranstaltung geboten?

Es gibt einen allgemeinen Einführungsvortrag, Schüler und Lehrer präsentieren Ergebnisse des Modellversuchs und in kleinen Arbeitsgruppen wird das Verfahren an Beispielen aus den Modellschulen praktisch vorgestellt und Wege zum Erfolg erläutert. Ich lade alle Interessierten ganz herzlich zu dieser Veranstaltung ein.

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