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Unesco-Dekade

Schulqualität und nachhaltige Entwicklung

SEIS Selbstevaluation in Schulen

Träger / Kontakt

Bertelsmann Stiftung
Gudrun Wehmeyer, Cornelia Stern
Carl-Bertelsmann-Straße 25, 33311 Gütersloh
Tel.: 05241 - 8181411, - 8181170, Fax: 05241 - 8181998
Net:
http://www.netzwerk-innovativer-schulen.de/

Zielgruppe

Schulen weltweit. An der Erprobung der Instrumente sind (seit 2001) 41 Schulen aus Deutschland, Kanada, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen, Ungarn, Schottland und der Schweiz beteiligt.

Ziel

Qualitätsentwicklung in Schulen. Das Netzwerk will ein international tragfähiges Steuerungsinstrument erarbeiten, das Schulleitungen und Kollegien befähigt, den Prozess der Schulentwicklung systemischer, effizienter, effektiver und nachhaltiger zu steuern.

Steckbrief

Bereits 1997 gründete sich auf Initiative der Bertelsmann-Stiftung das Internationale Netzwerk Innovativer Schulen (INIS). Es will innovative Ansätze im Schulsystem weiterentwickeln und verbreiten. In den ersten Jahren haben sich die teilnehmenden Schulen, Schulentwickler und Ministeriumsvertreter dem Erfahrungsaustausch gewidmet und ein gemeinsames Verständnis von Schulqualität entwickelt.

Im Jahr 2001 begann INIS II mit dem Anliegen, ein Managementsystem für die Qualitätsentwicklung in Schulen zu schaffen. Schulentwicklung, so die Idee, sollte nicht allein auf pädagogischen Theorien, Traditionen, individuellen Beobachtungen oder Intuition beruhen, sondern durch empirisch gewonnene Daten und den vertrauensvollen Vergleich mit anderen Schulen gestützt werden. Die zentralen Elemente dieses Instrumentes sind

Das Selbstevaluationsinstrument wurde 2001 bis 2003 auf internationaler Ebene praktisch erprobt und dabei wissenschaftlich überprüft. Es kann seit 2004 als CD-ROM (auf deutsch und englisch) kostenlos bei der Bertelsmann Stiftung bezogen werden. Seit 2005 liegt es auch als Online-Version vor.

Beschreibung des Verfahrens

Der Managementprozess zur Qualitätsentwicklung wird in vier Abschnitte eingeteilt:

  1. Erarbeitung eines gemeinsamen Qualitätsverständnisses - Einigung auf Qualitätsdimensionen, Kriterien und Indikatoren. Dieser Schritt wurde bereits weitestgehend in der Pilotphase absolviert.
  2. Gemeinsame Datenerhebung: SEIS bietet den Schulen ein ausgearbeitetes Evaluationsinstrumentarium an. Dieses ist verbindlich vorgegeben, weil nur so eine schulübergreifende Vergleichbarkeit von Daten gewährleistet werden kann. Einzelne Schulen bzw. Zusammenschlüsse von Schulen haben die Möglichkeit, dieses Instrumentarium durch eigene Fragen in gewissen Grenzen zu erweitern.
  3. Datenvergleich: Die Daten der teilnehmenden Schulen werden auf einer externen Ebene verglichen. Die Schulen erhalten Berichte, die ihnen die Ergebnisse vorstellen und dabei die Lage an anderen teilnehmenden Schulen berücksichtigen. Dabei ist SEIS aber kein Ranking, d.h. es werden keine "Sieger" gekürt und auch keine Einzeldaten von Schulen veröffentlicht.
  4. In einem Managementprozess, bestehend aus den Schritten Maßnahmenplanung, Durchführung der Maßnahmen und Kontrolle der Zielerreichung, verbessert die Schule ihre Qualität. Mit Schritt 1 tritt sie dann wieder in einen neuen Entwicklungszyklus ein.

Diskussion

SEIS bezieht sich nicht auf die nachhaltige Entwicklung, sondern ist ein ausgefeiltes System zur Qualitätsentwicklung in Schulen. Im Zentrum dieses Managementinstruments steht die Selbstevaluation. SEIS ist für Schulen attraktiv, weil es auf einem anspruchsvollen und international tragfähigen Verständnis von Schulqualität basiert und ein praktisch erprobtes Evaluationsverfahren zur Verfügung stellt.

Ein derartiges Instrument bietet die Chance, sich an hohen "Standards" (Vorstellungen von Schulqualität) zu messen. Es beinhaltet jedoch auch das Risiko dass eine teilnehmende Schule derartige Standards - zu Lasten des schulintern notwendigen Diskurses um eigene Leitbilder für die Qualitäts- und Schulentwicklung - pauschal übernimmt.

SEIS bietet ferner die Möglichkeit zum Vergleich von Daten und zum Austausch mit anderen Schulen. Auch das ist für Schulen ein attraktives Angebot, denn es ermöglicht, vom anderen zu lernen und damit die eigene Arbeit zu verbessern.

Die Auswertung der erhobenen Daten wird bei SEIS von externen Experten realisiert. Das erschließt den Schulen zusätzliches Know-how; allerdings kann damit der Arbeitsschritt der Auswertung nicht als Lern- und Partizipationsanlass genutzt werden.

Teilnehmende Schulen (Beispiele)

Schulen können komfortabel - z.B. nach bundesland und Schulform - über die Schuldatenbank auf der unten unter Quellen angegebenen Website recherchiert werden.

Quellen