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Unesco-Dekade

Hamburg: Operationalisierung und Kommunikation

Gliederung dieser Seite

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist eine Metropole mit gut 1,7 Mio Einwohnern (Statistisches Landesamt der Freien und Hansestadt Hamburg 2003, S. 3). Gemeinsam mit Berlin und Bremen gehört Hamburg zu den deutschen Städten, die gleichzeitig den Status eines Bundeslandes besitzen.

Die Stadt Hamburg unterzeichnete 1996 die Charta von Aalborg (Gomm/Willke 2000, S.30) und startete damit ihren Lokale Agenda 21 Prozess.

Zeugnis für eine Zukunftsfähige Hansestadt

Gomm/Willke (2000) kritisierten, dass anfangs der Agenda-Prozess in Hamburg überwiegend projektbezogen geführt wurde und eine Diskussion darüber, was Nachhaltigkeit in der Hansestadt konkret bedeuten würde, ausgeblieben sei. Dem wollten Germanwatch und der 1996 gegründete Zukunftsrat Hamburg abhelfen. Germanwatch legte bereits 1996 einen ersten Bericht vor, in dem die Zukunftsfähigkeit Hamburgs analysiert wurde (Germanwatch Regionalgruppe Hamburg 1996). Nach Willke (2007) haben die Akteure damals auch unter dem Eindruck des Marrakesch-Abkommens gehandelt, mit welchem 1994 die WTO gegründet wurde; vgl. Exkurs unter Nachhaltigkeit global.

Der Zukunftsrat Hamburg stellte erstmal im Jahr 1999 ein „Zeugnis für eine Zukunftsfähige Hansestadt“ aus, das damals noch auf 12 „Fächer“ (Indikatoren) begrenzt war. Erfasst und bewertet wurden damals u.a. die Verschuldung der Stadt, die Jugendarbeitslosigkeit, die Kinderarmut, die CO2-Emissionen, die versiegelten bzw. nicht versiegelte Flächen in Hamburg und die Wahlbeteiligung bei der Bürgerschaftswahl (Zukunftsrat Hamburg 1999, vgl. Abbildung).

Zeugnis für eine Zukunftsfähige Hansestadt Hamburg
(Zukunftsrat Hamburg; Foto: Klaus Willke)
Abbildung: Zeugnis für eine Zukunftsfähige Hansestadt
(Zukunftsrat Hamburg; Foto: Klaus Willke)

Diese Indikatoren wurden ausgewählt, weil sie

Das „Zeugnis für eine Zukunftsfähige Hansestadt“ wurde mit großem Aufwand publik gemacht, so wurde die Broschüre an alle relevanten öffentlichen Entscheidungsträger verschickt; das Zeugnis wurde zudem z.B. in vielen U-Bahnhöfen plakatiert (ebd., S. 40).

HEINZ

Inzwischen wurde das Indikatorenset zu HEINZ (Hamburger Entwicklungs-INdikatoren Zukunftsfähigkeit) umbenannt, die Datenbasis wurde zweimal fortgeschrieben, und dabei wurde auch das Instrumentarium weiterentwickelt. Die dritte Ausgabe HEINZ2006 enthält 30 Nachhaltigkeitsziele, 32 Indikatoren und 32 Zielwerte für das Jahr 2020 (Zukunftsrat Hamburg 2006). Die nachfolgende Beschreibung basiert auf HEINZ2006.

Nachhaltigkeitsziele

Ausgangspunkt des Indikatorensets sind Nachhaltigkeitsziele, welche konkreter beschreiben, wie eine nachhaltige Entwicklung in der Stadt Hamburg umgesetzt werden sollte. Wenn es darum geht, ein so umfassendes Leitbild wie die Nachhaltigkeit zu fassen, kommen sicherlich sehr viele konkrete Ziele infrage. Es war angesichts dessen ein Anliegen des Zukunftsrats, mit einer begrenzten Anzahl von Zielen die ganze Spannbreite aller möglichen Nachhaltigkeitsthemen möglichst gut abzudecken. Hierfür war der Rückgriff auf ein Nachhaltigkeitsmodell hilfreich – der Zukunftsrat orientierte sich an dem bereits in dem Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit (Details siehe unter Retinität). Für jede der drei Säulen (Ökonomie – Ökologie – Soziales) wurden jeweils 10 Ziele aufgestellt; zusätzlich wurde die Partizipatio als ein aus Sicht des Zukunftsrats zentrales Mittel zur Umsetzung von Nachhaltigkeit mit einbezogen, so dass insgesamt 31 Ziele aufgestellt wurden. Viele dieser Ziele sind nicht eindimensional nur einer Säule der Nachhaltigkeit zuzuordnen; sowohl die Auswahl der Ziele als auch deren Zuordnung zu den drei Säulen beinhalten auch subjektive Einschätzungen, was den Autoren auch bewusst ist. (ebd., S. 2-4)

Indikatoren

Jedem Ziel wird (in der Regel) ein Indikator zugeordnet, der zumindest beispielhaft einen wesentlichen Aspekt des Ziels abbildet. So enthält HEINZ2006 beispielsweise das Ziel Nr. 7, die Herstellung nachhaltiger Produkte zu fördern. Aus der Vielzahl von Produkten sowie von deren (potenzielle) Nachhaltigkeit beschreibenden Kriterien wurde ein Indikator ausgewählt: der Anteil des solar erzeugten Warmwassers am gesamten Warmwasserbedarf der Haushalte in Prozent.
Solarthermie (= Wärmeerzeugung mit Sonnenenergie) kann in Haushalten im Wesentlichen für die Erwärmung von Trinkwasser oder zur Unterstützung der Raumheizung genutzt werden; nur die erstgenannte Option wird hier betrachtet.

Die Datenbasis bilden (begründete) Schätzwerte: Bekannt ist, in welchem Umfang die Installation von Solarthermieanlagen zur Trinkwassererwärmung auf Wohngebäuden von der Stadt finanziell gefördert worden ist. Es wird abgeschätzt, dass zusätzlich eine gleiche Anzahl von Anlagen ohne staatliche Förderung installiert worden ist. Der aktuelle Bestand wird somit auf 17.000 MWh Solarthermie geschätzt. Das sind ca. 5% des Warmwasserbedarfs aller Haushalte der Hansestadt. (ebd., S. 22-23)
Auf welcher Basis dieser Prozentsatz ermittelt wurde, wird nicht angegeben. Denkbar wäre z.B., die Anzahl der Haushalte mit Solaranlagen ins Verhältnis zur Zahl aller Haushalte zu setzen (was implizieren würde, dass alle Haushalte etwa gleich viel Warmwasser verbrauchen und dass die Haushalte mit Solaranlagen ihren gesamten Warmwasserbedarf solar erzeugen). Denkbar wäre auch, dass der Warmwasserbedarf aller Haushalte bzw. der Teilmenge mit Solaranlage zugrunde gelegt wird (was voraussetzen würde, dass dazu Datenmaterial beschafft werden kann).

Bei anderen Indikatoren kann der Zukunftsrat auf belastbarere Daten zurückgreifen. So wurde als Ziel Nr. 3 postuliert, dass die Struktur der öffentlichen Haushalte gesund sein möge. Das wird mit den Indikatoren

unterlegt. (ebd., S. 14-15) Hier kann der Zukunftsrat auf Daten aus der Haushaltsplanung bzw. -abrechnung zurückgreifen.

Zielwerte

Mit den Indikatoren wird zunächst die aktuelle Situation in der Hansestadt (IST) bzw. die Entwicklung über mehrere Jahre abgebildet. Um diese Daten bewerten zu können, sind Zielwerte (SOLL) vonnöten. Der Zukunftsrat geht dabei davon aus, dass eine nachhaltige Entwicklung noch von den heute lebenden Generationen – also spätestens bis zum Jahr 2050 – erreicht werden muss. Aus diesen Zielvorstellungen werden pragmatische Etappenziele (in der Regel) für den Zeithorizont 2020 abgeleitet, d.h. hiermit wird den Menschen, die heute in beruflicher, politischer oder privater Verantwortung stehen, einePerspektive aufgezeigt, die sie selbst mit gestalten können und mit verantworten müssen (ebd., S. 6-7). Für das Beispiel der solaren Warmwassererzeugung sollte demnach langfristig eine Quote von 60% erreicht werden; als Etappenziel bis 2020 sollte diese Quote zumindest bei den Neubauten erreicht werden (ebd., S. 22).

Bewertung und Schlussfolgerungen

Vergleicht man nun die Entwicklungen der vergangenen Jahre bzw. den aktuell erreichten Stand mit den Zielwerten, so wird eine Bewertung möglich. Für das Beispiel der solaren Warmwassererzeugung kann es als ermutigendes Zeichen anerkannt werden, dass seit Jahr 2000 deutlich mehr Solarthermieanlagen installiert werden als noch in den 90er Jahren. Allerdings steigt die neu installierte Fläche nach einem Höhepunkt im Jahr 2001 jetzt nicht weiter an. Zudem ist Hamburg von dem Zielwert 60% noch weit entfernt. Der Zukunftsrat ist daher mit der aktuellen Lage nicht zufrieden und fordert weitere engagierte Bemühungen, um die solare Trinkwassererwärmung erheblich auszubauen. (ebd., S. 23)

Nachhaltigkeits-Ampel

Sämtliche Bewertungen werden in Kurzform zu einer sogenannten Nachhaltigkeits-Ampel zusammengefasst. Auf nur einer Seite stellt der Zukunftsrat übersichtlich dar, in welchen Bereichen Hamburg von den Zielwerten noch weit entfernt ist (rot), wo eine unklare Entwicklung besondere Aufmerksamkeit verdient (gelb) und wo absehbar ist, dass die Zielwerte erreicht werden können (grün).

Die somit getroffene Gesamtbewertung soll nachfolgend in Form einer Presseerklärung des Zukunftsrats wiedergegeben werden.

 

Zukunftsrat zieht ernüchternde Bilanz

Hamburgs Entwicklung ist nicht zukunftsfähig!

„Mit HEINZ2006 legt der Zukunftsrat Hamburg zum dritten Mal die aktuelle Auswertung des statistischen Materials zu 32 „Hamburger Entwicklungs-Indikatoren Zukunftsfähigkeit“ vor. Fazit: Trotz einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts haben sich die sozialen Probleme der Stadt 2005 weiter verschärft. Die Umweltbelastung nimmt zu. Hamburgs Entwicklung mangelt es an der notwendigen Qualität!

Hamburg steuert einen unsozialen Kurs: Mehr Menschen sind auf Sozialhilfe angewiesen (+5 %). Die Zahl der Arbeitslosen hat zugenommen (+ 21,3 % - die Zahlen sind nur bedingt vergleichbar mit 2004). Viel zu viele Jugendliche verlassen die Schule ohne Abschluss (+4,5 %) – das gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche ausländischer Herkunft (+0,5 % auf 20 %). Die Unterschiede zwischen den reichen und armen Stadtteilen werden noch größer.

Hamburg vernachlässigt den Umweltschutz: Das Abfallaufkommen steigt 2005 erstmals seit langem wieder an (+1,7 %) – und ist bundesweit besonders hoch. Immer größere Bereiche sind stark von Fluglärm belastet (Fläche mit Fluglärm > 62 Dezibel: +8,9 % gegenüber 2004). Der Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr steigt sprunghaft an – seit 2001 um 10,18 km2, mehr als die Stadtteile Hoheluft-West, Harvestehude, Rotherbaum und Eimsbüttel zusammen ausmachen! Nach europäischen Maßstäben ist die Gewässerqualität stark verbesserungsbedürftig. Die Klimaschutzziele verfehlt Hamburg bei weitem (CO2-Werte sind seit 1990 nur um 8,5 % anstelle der erforderlichen 25 % zurückgegangen).

Auch Hamburgs Wirtschaftsentwicklung ist weit entfernt von Nachhaltigkeit: Kaum ein Unternehmen nutzt die Potenziale von Umweltmanagementsystemen. Die an sich erfreuliche Umsatzsteigerung fair gehandelter Produkte (Zunahme des Transfair-Kaffees bei Budnikowsky: + 41 %), ist absolut gesehen nur der Tropfen auf den heißen Stein. Trotz deutlicher Fortschritte bei der Haushaltssanierung (Zins/Steuer-Quote 2005: -13,5 %) ist Hamburgs Finanzpolitik noch lange nicht nachhaltig, denn die Neuverschuldung ist immer noch nicht gestoppt. Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Dazu zählen sind die weiterhin moderaten Preissteigerungen (+2%). Positiv ist zweifellos die höhere Lebenserwartung als Zeichen für den allgemeinen Gesundheitszustand. Auch der Rückgang von Straftaten (- 5,4 %) ist sicherlich zu begrüßen.

Der Zukunftsrat Hamburg formuliert für seine 32 Nachhaltigkeits-Indikatoren konkrete Ziele für das Jahr 2020. Diese sind aus einem Konzept abgeleitet, nachdem noch zu unserem Lebzeiten – konkret: bis 2050 – das international anerkannte Leitbild der Nachhaltigkeit erreicht werden soll. Nur so können wir sicherstellen, dass zukünftige Generationen ihre eigenen Entwicklungsoptionen erhalten. Angesichts der gegenwärtigen Wachstums- und Event-Politik des Senats mögen diese Ziele utopisch erscheinen. Sie sind allerdings gut begründete Überlebensnotwendigkeit – nicht nur für Hamburg, sondern für eine weiter wachsende Weltbevölkerung.“ (Zukunftsrat Hamburg 2007)

 

Diskussion des Instruments

Mit HEINZ hat der Zukunftsrat ein Indikatorenset geschaffen, das es erlaubt, den Stand einer nachhaltigen Entwicklung zu erfassen, zu bewerten und die Ergebnisse auch öffentlich zu kommunizieren.

Besonders lobenswert ist es, dass der Zukunftsrat die Hintergründe des Indikatorensets transparent darlegt. So werden die zugrunde liegenden Einzeldaten veröffentlicht, Probleme der Datenerfassung oder Bewertung, Auslassungen und blinde Flecken des Instrumentariums werden offengelegt. Einige dieser Probleme sollen hier skizziert werden:

Richtungssicherheit von Indikatoren

Will man einen Indikator zur Messung von Nachhaltigkeit verwenden, so ist es erforderlich, dass Veränderungen in der entsprechenden Größe Veränderungen in Hinsicht auf Nachhaltigkeit eindeutig abbilden.

Besonders problematisch werden vom Zukunftsrat die wirtschaftlichen Indikatoren angesehen; hier wurde das Indikatorenset in seiner dritten Ausgabe noch einmal erheblich modifiziert.

Ziel Nr. 9 ist beispielsweise, die Leistungsfähigkeit von sozial- und umweltverträglichem Wirtschaften in Hamburg zu fördern. Der zuvor eingesetzte (und auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung) verwendete Indikator „Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Erwerbstätigem“ wurde vom Zukunftsrat inzwischen als nicht haltbar fallen gelassen, da das BIP auch durch nicht nachhaltige Entwicklungen wie Ressourcenverschwendung oder Rüstungsindustrie wächst. In der Konsequenz enthält HEINZ2006 keinen Indikator und auch folglich keine Zielwerte und Bewertungen für das Ziel Nr. 9. (ebd., S. 26)

Das gleiche gilt für Ziel 10, die Innovationsfähigkeit für eine nachhaltige Entwicklung zu stärken. Die bisherigen Indikatoren – die Zahl der Patentanmeldungen und der Anteil der Mittel für Forschung und Entwicklung am BIP – werden vom Zukunftsrat inzwischen ebenfalls als nicht richtungssicher eingestuft und wurden ersatzlos gestrichen (ebd., S. 27).

Status von Zielwerten

Mit den strategischen Zielen für 2050 und in den Zielwerten für 2020 setzt der Zukunftsrat bewusst hohe Maßstäbe, er geht z.B. beim Flächenverbrauch deutlich über die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung hinaus. (Diese will laut der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie bzw. dem Indikatorenbericht 2006 die Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr bis 2020 auf ¼ des Wertes der frühen 90er Jahre (also auf 30 ha pro Tag) reduzieren. In HEINZ2006 ist hingegen (für den Stadtstaat Hamburg) als Ziel festgeschrieben, ab sofort keinen neuen unversiegelten Boden für Siedlung und Verkehr zu verbrauchen.)

Diese Zielwerte sind normative Setzungen; ähnlich wie für das Leitbild der Nachhaltigkeit gibt es hierfür keine „objektiven“ Begründungen. Der Zukunftsrat betont, dass weder das Indikatorenset der Umweltministerkonferenz noch das Monitoringsystem Wachsende Stadt (siehe weiter unten) Zielwerte enthalten. (ebd., S. 6-7) Die Vorgabe von Zielwerten ist jedoch für eine Bewertung der Situation bzw. der Entwicklung wesentlich, denn alleine ein positiver Trend gibt noch keinen Anlass zur Beruhigung, wenn der Zustand sehr weit vom Ziel entfernt und dessen Erreichen fraglich ist (ebd., S. 66).

Systemgrenzen

Für jeden der betrachteten Nachhaltigkeitsaspekte ist im Einzelfall zu klären, welcher Bezugsrahmen jeweils zur Formulierung von Zielen oder zur Bewertung verwendet werden soll. Bei den Zielen Nr. 5, den Nord-Süd-Ausgleich durch fairen Handel von ökologisch erzeugten Produkten zu fördern, oder beim Ziel Nr. 15, das Klima zu schützen, orientiert sich der Zukunftsrat ausdrücklich an globalen Problemlagen. Andererseits wäre es nicht angemessen, Ziel Nr. 21, die Armut zu bekämpfen, mit internationalen Maßstäben (z.B. mit dem Schwellenwert der Weltbank für extreme Armut von 1,00 $ Einkommen pro Kopf und Tag) zu messen.

Die Datenerfassung für HEINZ2006 wird aus organisatorischen Gründen (Aufwand) durchweg auf das Land Hamburg beschränkt, auch wenn die Autoren einräumen, dass es für einige Indikatoren sinnvoller gewesen wäre, die gesamte Metropolregion einzubeziehen (ebd., S.5). Soweit möglich, wurde auf Datenmaterial des Statistischen Landesamtes bzw. des Statistikamts Nord zurückgegriffen.

Wechselwirkungen zwischen Zielen

Nachhaltigkeit versteht der Zukunftsrat als „Gesamtbalance zwischen allen Teilzielen“ (ebd., S. 7). Dennoch gibt es Ziele, die zumindest in der kurzfristigen Perspektive in Konflikt zueinander stehen können. So erfordert eine gesunde Struktur der öffentlichen Haushalte (Ziel Nr. 3), dass mit öffentlichen Mitteln möglichst sparsam umgegangen wird; andererseits erfordert die Förderung von Solarthermie (siehe Ziel Nr. 7), von Bildung (siehe Ziel Nr. 22) oder von Krippenplätzen (siehe Ziel Nr. 27), dass die Stadt Geld ausgibt. Im täglichen politischen Geschäft käme es daher darauf an, nicht (bzw. weniger) der Nachhaltigkeit dienliche Ausgaben zu identifizieren und diese zu reduzieren.

Weitere Entwicklungen

Im Jahr 2002 hat der Hamburger Senat das Leitbild „Metropole Hamburg – wachsende Stadt“ verabschiedet. Zwei Jahre später hat der Senat ein eigenes Indikatorenset verabschiedet, mit denen die Entwicklung der wachsenden Stadt beobachtet werden soll. Erste Berichte dazu wurden bereits veröffentlicht. Im Jahr 2003 schlossen die Bundesländer die Arbeiten an ihrem bundesweiten Katalog von Umweltindikatoren ab. Zudem kündigte die Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt 2004 an, einem Katalog von Nachhaltigkeitsindikatoren zu erarbeiten. (ebd., S. 5-6)

 

 

Der Arbeitsbereich "Agenda 21 und Bildung für nachhaltige Entwicklung" auf umweltschulen.de entstand in Kooperation mit dem Fernstudiengang Umwelt&Bildung der Universität Rostock.